Chapter 32

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"Bleib stehen du Schlampe", vernahm ich seine Stimme näher als gehofft. Zu meinem Bedauern guckte ich jedoch nicht nach hinten, da ich so schnell wie möglich wieder zurück sein wollte, und in mein warmes Bett liegen um mich in eine Decke zu kuscheln mit Harry... oh Gott Harry... Ich musste ihn vergessen. Ich rannte hier mitten in der Nacht um mein Leben, dachte dabei aber an Harry? Erneut traten mir Tränen in meine Augen und meine Sicht verschwamm...

Alles ging viel zu schnell und ehe ich mich versah, zerbrach seine Whiskyflasche über meinem Kopf und ich sank zu Boden.

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Langsam öffnete ich meine Augen und setzte mich auf. Ich legte mich jedoch augenblicklich wieder hin, da mein Kopf schmerzte wie verrückt. Was war passiert? Wo war ich hier überhaupt?

Erneut versuchte ich mich langsam auf zu setzen und stöhnte kurz vor Schmerz.

"Gott sei Dank, ich dachte schon du wachst nie mehr auf", vernahm ich eine mir allzu bekannte Stimme. Ich drehte meinen Kopf und starrte direkt in Harrys Gesicht. Augenblicklich erinnerte ich mich wieder an alles. Der Streit, wie er weggelaufen war, meinen Spaziergang, der Betrunkene... Nur nicht daran wie ich hier her gekommen war.

"Wäre dir auch recht gewesen nicht?", gab ich zurück. Er konnte nicht erwarten, dass ich ihm jetzt um den Hals fiel, nachdem er gestern wegen einem kleinen Ausraster von mir einfach weggelaufen war.

"Rose, ich glaube die Flasche hat dich ziemlich hart erwischt, du redest nur wirres Zeugs. Ausserdem muss ich sowieso die Schulkrankenschwester rufen, da deine Wund möglicherweise genäht werden muss", erwiderte er.

"Nein, schon okay, ich brauche keine genähte Wunde, ebenso wenig brauche ich deine Hilfe, ich kann gut alleine für mich sorgen. Danke", zischte ich.

Ich erhob mich und wollte weglaufen, fiel jedoch zu Boden, da mein Kopf immer noch höllisch weh tat.

"Na wenn das so ist, dann werde ich jetzt hier stehen und mit ansehen wie du immer und immer wieder umfällst, ist es das was du willst? Du bist echt so ein Sturkopf Rose", motzte er mich an.

"Bin ich nicht", gab ich zurück. Innerlich wollte ich seine Hilfe, doch ich wollte es mir nicht eingestehen. Ich hatte keine Kraft mehr, doch ich wollte Harry nicht gewinnen lassen. Ich wollte zuerst eine Entschuldigung dafür hören, dass er gestern einfach weggelaufen ist. Obwohl ich hatte ja auch Schuld daran.

"Komm schon, du weisst, dass du es nicht ohne mich schaffst", sagte er.

Das war zu viel. "Ich schaffe es sehr wohl ohne dich du.. duu... ach vergiss es", schrie ich und unwillkürlich begann ich zu weinen. Das passierte mir immer, wenn ich wütend war.

"Ach ja? Wenn ich dich gestern nicht gesucht hätte und in mein Zimmer gebracht hätte, wärst du vielleicht auf der Strasse verblutet, aber entschuldige, ich wollte ja nicht stören, du kannst dir ja anscheinend selbst helfen", motzte er mich an.

Er hatte mich gesucht? Warum war er dann weggelaufen. Ich konnte nicht länger warten, ich wurde einfach nicht schlau aus Harry.

"Harry... Ich.. es tut mir Leid", brachte ich heraus ehe ich schluchzend zusammenbrach. Ich weinte gerade den ganzen Stress aus, der mich seit Wochen beschäftigte und ich konnte mich nicht mehr beruhigen. Mir war egal, dass Harry gerade hier war, ich konnte einfach nicht mehr.

Ich spürte wie er seinen Arm um mich legte. "Rose... Ich wollte nicht... Willst du reden?", fragte er mich.

Ich nickte stumm. Er wischte mir die Tränen weg und ich versuchte einigermassen meine Schluchzer zu unterdrücken. Wir sassen uns jetzt gegenüber auf seinem Bett und ich war mir sicher, dass ich schrecklich aussah.

"Also... Es tut mir leid, dass ich gestern so aufdringlich war, ich dachte vielleicht möchtest du mit mir über etwas sprechen, damit es dir nachher besser geht... Ich wollte nicht, dass du dich dazu gedrängt fühlst mir etwas zu erzählen", begann Harry und blickte dabei verlegen auf seine Hände.

"Nein Harry, du hast nichts falsches getan, ich war diejenige, die sich entschuldigen muss. Ich habe es nicht so gemeint, als ich gesagt habe, dass es dich nicht interessieren muss. Ich war nur gerade überfordert mit der Situation und...", erklärte ich.

"Das ist okay Rose, ich möchte nur, dass du weisst, dass du mir alles erzählen kannst. Du musst nicht, du darfst", lächelte er.

"Danke, das gilt auch für dich. Weisst du gestern wurde mir plötzlich alles zu viel. Henriette und einfach der ganze Stress. Ich bin von Natur aus sehr sensibel und ich nehme viele Dinge viel zu persönlich. Es tut mir echt Leid", entschuldigte ich mich. Ich überlegte ob ich hinzufügen sollte, dass ich mich früher geritzt hatte und mir das Leben nehmen wollte, doch ich liess es. Das brauchte er nicht zu wissen. Zumindest noch nicht. Ausserdem passte es nicht zur Situation.

"Warum bist du gestern einfach weggelaufen?", platzte es mir heraus. Diese Frage beschäftigte mich einfach zu sehr.

"Ich... weiss es nicht. Ich war in diesem Moment irgendwie einfach schwach und ich wollte nicht, dass der Streit ausartet, deshalb bin ich einfach weggelaufen. Es tut mir so Leid. Wäre ich nicht weggelaufen, wärst du niemals in diese Situation gekommen. Apropos, ich bestelle jetzt die Schulkrankenschwester her, sie muss sich die Wunde wirklich ansehen. Nur zu deinem Besten", erklärte er.

Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, deshalb nickte ich einfach. "Bleibst du bei mir?", fragte ich leise. Ich wollte nicht, dass er ging. Er hatte recht gehabt... Ich brauchte ihn wirklich. Nicht nur wegen meiner Wunde... auch seelisch. Er war mein Anker.

"Klar", schmunzelte er und gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.

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Sooooo :) Ich habe es wieder einmal geschafft ein Kapitel zu schreiben! Yeah... Ausserdem habe ich das Cover neu gestaltet. Wie findet ihr es? Besser? Schlechter? Lasst es mich bitte wissen und schreibt es in die Kommentare, da mich das Cover ziemlich Mühe gekostet hatte^^

Danke nochmals fürs Lesen und bitte vergesst nicht zu voten:)

xx Kimby

My Secret Schoolfriend -H.S ffWo Geschichten leben. Entdecke jetzt