Kapitel 13

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Langsam bekomme ich wieder mit, was um mich herum passiert. Ich höre eine Stimme, die sich zu beschweren scheint und irgendwas von Schiff verloren redet. Ich mache die Augen auf. Alles ist noch verschwommen. Mein Kopf dröhnt.
Ich halte mir den Kopf und richte mich auf. Ich sehe Harry an einer Wand gelehnt sitzen.
"Auch mal wach?", fragt er mich leicht genervt.
"Was ist passiert?", frage ich ihn immer noch leicht benommen.
"Bist bein nahe ertrunken", meint er nur.
Ich sage nichts. Ich wusste auch nicht recht was ich sagen sollte. Hat der Haribo mich gerettet?
"Ich hab mein Schiff deswegen verloren." Er hat mich wirklich gerettet und Uma's Schiff dafür geopfert? Aber wieso? Carol ist weg. Es gibt keine Möglichkeit mehr von hier runter zu kommen.
"Wieso hast du das getan?", frage ich ihn einfach, den ich kann einfach keinen Sinn daraus schließen.
"Ich hatte die Möglichkeit zwischen meinem Schiff und der Möglichen hier raus zu kommen zu entscheiden."
"Ah ok", sage ich. Er hofft wirklich noch auf die Maschine. Wie soll ich ihm das nur weiß machen, dass dieser Plan nicht aufgeht. Das wird ihm überhaupt nicht gefallen, besonders jetzt, wo sein Schiff weg ist und die Crew gegen ihn ist.
Ich versuche es ihm schonend zu erklären: "Mit dem kleinen Problem, dass ich dich nicht hier raus bringen kann. Nicht mehr."
"Was?" Er ist ganz und gar nicht erfreut. Aber das war zu erwarten.
Vorsichtig versuche ich es weiter: "Ich bekomme die Maschine alleine nicht hin und bis Varian sich das alles durch geschaut hat, haben wir auch schon Zeit verloren."
Selbst wenn Varian uns helfen wird, reicht die Zeit nicht mehr aus. Die Vorbereitung hat lange gebraucht und bis Varian die ganze Technik und die Pläne durch geschaut hat. Das dauert einfach viel zu lange.
Harry wird wütend und ballt eine Faust: "Ich werde Varian jetzt eine Abreibung verpassen." Mit diesen Worten steht er auf und will gehen.
Ich versuche ihn noch davon abzuhalten und erkläre ihm: "Harry es ist nur noch eine Woche. Es wird zu lange dauern bis Varian sich die Pläne durch geschaut hat und wir die Maschine fertig stellen."
"Entweder wir schaffen das oder es passiert ganz zufällig ein paar deiner Freunde etwas." Das meint er jetzt nicht ernst? Meine einzigen Freunde hier sind Carol und Sydney. Carol ist weg und Sydney...naja, sie so richtig als Freundin bezeichnen kann ich nicht gerade. Und wenn ich das jetzt tue, wird es schlecht für sie ausgehen. Deshalb lüge ich teil weise: "Ich habe keine Freunde. Nur Carol. Tja und an den kommst du nicht ran."
"Gut das will Sydney sicher gern wissen", meint er und geht los. Ich sehe kurz ein Grinsen auf seinen Lippen. Ich muss schnell etwas tun. Sonst kann hier alles schief laufen.
"Sydney und ich haben am Anfang schon beschlossen, dass wir nur Partner bleiben."
"Sie hat keine Freunde. Du hast keine Freunde. Wenn sie verschwindet, ist es also kein Verlust für dich? Traurig."
Dieser Harry macht mich Wahnsinnig! Wieso habe ich ihn nicht einfach der Crew überlassen?! Ich bin so ein Idiot! Was ist nur los mit mir in letzter Zeit? Seitdem mich Uma's Crew gefangen genommen hat, ist alles so kompliziert geworden. Ich verstehe mein eigenes Handeln nicht mehr. Was ist nur los mit mir?
Darüber muss ich ein anderes mal nachdenken. Jetzt muss ich erst einmal Harry aufhalten.
"Nicht alle haben eine Familie, wo man sowas lernen kann", meine ich mit einem leicht provozierenden Ton, was unabsichtlich war, und stehe auf.
Harry geht einfach nur weiter und antwortet mir: "Wir finden es gleich raus."
Mir muss was einfallen. Schnell. Wäre Sydney jetzt nur auch draußen so wie Carol. Moment... Carol ist draußen! Und wie ich ihn kenne, überlegt er schon einen Plan, wie er uns von der Insel holen kann.
"Warte mal", rufe ich Harry nach, "Carol ist draußen." Sollte ich jetzt wirklich meine Überlegungen mit ihm teilen? Habe ich eine andere Wahl? Nein, ich glaube nicht. Deswegen füge ich noch hinzu: "Wenn er heraus finden kann, wie diese Botschafter, die die abgeholt haben,  den Wall geöffnet haben, könnte er uns hier raus holen."
Er ignoriert mich einfach.
Ich folge ihm und versuche ihn irgendwie zu beruhigen: "Harry gib Carol eine Woche."
"Ich gebe Niemandem mehr eine Woche. Weder dir noch Sydney noch Varian oder einem Sohn", sagt er genervt und wütend und geht weiter. Ich muss ihn überzeugen und das schnell.
"Carol könnte es schaffen mich und Sydney runter zuholen. Er kann kein Auto fahren, aber Ben über reden. Ich bezweifle aber, dass Ben dich nach der Aktion mit Uma freiwillig von der Insel gehen lässt", versuche ich ihn umzustimmen.
"Siehst du. Also keine Vorteile für mich. Wieso sollte ich mit euch noch zusammen arbeiten?", argumentiert er und klettert auf eins der Dächer hoch. Das ist ein Fehler von ihm. Er mag vielleicht stärker sein, aber ich kenne die Dächer in und auswendig und könnte ihn locker runter schuppsen. Wieso tue ich es dann nicht und versuche ihn weiter zu überzeugen? Klar, wenn Harriet und CJ das raus kriegen, bin ich geliefert. Aber ich währe ihn endlich los. Vor den beiden anderen Hooks kann ich mich ja verstecken. Das Problem wäre gelöst. Und trotzdem tue ich es nicht und gegen argumentiere: "Weil ich dich, Gil und deine Schwestern runter holen kann." Ich schaue ihn an und scheine ein leichtes interesse in seinem Gesicht zu sehen, weshalb ich weiter rede: "Wenn Carol erst Ben über redet hat und ich hier runter bin, hol ich dich."
"Der Deal ist geplatzt. Ich will nichts mehr von dir wissen klar? Reinste Enttäuschung."
Jetzt geht er in den Hof, macht die Tür auf und klettert die Leiter hoch. Ich folge ihm und versuche ihn dann noch mal zu überzeugen: "Gut, dann kommen Sydney und ich von der Insel runter und du wirst hier vergammeln." Wieso versuche ich es überhaupt? Es kann mir ja egal sein, was mit ihm passiert.
"So ist es", gibt er mir recht und tritt mit voller Wucht die Maschine gegen die Wand, "Plan A kaputt. Musst du dich wohl auf Plan B konzentrieren, du Putze. Beim nächsten mal lass ich dich ertrinken."
"Und Plan B kann eben mit oder ohne dich stattfinden", sage ich noch und wechsel dann das Thema, "du solltest Gil warnen."
"Du solltest Sydney warnen. Könnte sein, dass sie den morgigen Tag nicht mehr erlebt." Das war eine Ansage. Am liebsten würde ich ihn dafür verprügeln, von einem Dach ins Wasser stoßen, bleibe aber erstaunlicher Weise ruhig und antworte ihm in einen ruhigen Ton: "Du und Gil müsst unter tauchen. Ich gebe dir bis morgen Bedenkzeit, ob du bei Plan B mitmachst. Lass mir ein Zeichen auf dem Dach da."
Ich nehme meine Tasche und schaue ihn noch mal an: "Und wenn du dich entschliest nicht mitzumachen, dann heißt es lebwohl." Mit diesen Worten kletter ich die Leiter runter, gehe durch die Tür raus und kletter aufs Dach. Ich sehe, wie Harry her raus kommt und dann über die Dächer verschwindet. Ich gehe wieder auf das eine hohe Dach, wo man die ganze Insel über blicken und das andere Ufer sehen kann. Das andere Ufer, wo irgendwo Carol ist und vielleicht schon mit Ben redet. Ich hoffe nur, dass er auf die Idee gekommen ist. Ich habe nicht wirklich die Lust mit Sydney zusammen, mein restliches Leben damit zu verbringen, von den Hook Geschwistern abzuhauen. Aber Carol ist sicher schon auf den Weg zu Ben, wenn er nicht schon mit ihm redet oder sogar schon mit ihm geredet hat. Jetzt heißt es nur noch abwarten. Ich hoffe nur, dass Harry Sydney in ruhe lässt. Es wäre jetzt nicht gerade gut, wenn sie verschwindet...
Ich wäre dann wirklich alleine hier. Naja, vielleicht kann ich ja dann zu Varian ziehen, wenn Carol es nicht schafft uns hier raus zu holen. Aber dann müsste Varian vielleicht auch einen neuen Ort suchen, wo er hin kann. Harry wird vielleicht auch ihm etwas tun wollen. Es war von Anfang an dumm Harry das Versteck zu zeigen. Doch irgendwie hat es sich so richtig angefühlt. Nein, das war nicht richtig und es hat sich auch nicht so angefühlt. Was denkst du für komische Sachen?
Ich versuche diese Gedanken zu verdrängen und schaue auf den Sonnenuntergang. Ich lege mich hin und schlafe nach einiger Zeit ein.

Descendants - Die Geschichte von Jackie ~ Das Abenteuer beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt