Kapitel 18

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Am nächsten Morgen. Der Wecker hat um halb sieben geklingelt. Ich war bisher noch nie in einer Schule, nicht einmal bei der Insel und ich habe auch nicht wirklich die Lust dazu. Nachdem ich mich fertig gemacht habe und Sydney aus dem Bett geworfen habe, damit sie endlich aufsteht und sie dann sich auch endlich fertig gemacht hat, sind wir zu dem Klassenraum gegangen. Harry und die anderen sind schon da. Ich hätte nicht gedacht, dass Harry ein Frühaufsteher ist. Das kann dir doch egal sein Jackie. Wieso denkst du wieder über diesen Idioten nach? Hör endlich auf damit!
Ich setze mich auf meinen Platz neben Carol, da ich wirklich keine Lust habe neben Sydney zu sitzen mit ihrem gezicke. Ich teile mit ihr nicht einmal einen Tag lang das Zimmer und schon habe ich die Nase voll. Besonders wegen der Aktion gestern.
Sydney sitzt sich hinter uns hin und holt ihre Nagelfeile raus. Wirklich? Woher hat die das jetzt her? Hoffentlich niemanden abgenommen. Naja ist ihr Problem. Mein Problem ist, dass sie mich dazu zwingt mir zu sagen wer meine Mutter ist. Ich werde diesen Gang noch suchen gehen soviel steht fest. Wenn sie ihn gefunden hat finde ich ihn auch.
Ich spüre etwas kleines gegen mich fliegen. Ich ignoriere es aber, weil es mir wirklich egal ist, was das war.
Wieder spüre ich etwas, diesmal an meinem Gesicht. Als ich auf den Tisch schaue ist es eine kleine Papierkugel. Na von wem kann die den wohl sein? Jedenfalls nicht von CJ oder Harriet die sitzen am Tisch neben uns und Sydney ist mit ihren Nägeln beschäftigt. Also eben Harry oder Gil und ich bezweifle das Gil so zielen kann.
Wieder spüre ich eine Kugel und drehe mich zu Harry um, der mich nur gelangweilt ansieht. Ich verdrehe die Augen und sehe wie die Gute Fee rein kommt. "Setzt euch", sagt sie mit ihrer überfreundlichen Stimme und geht vor zum Pult. Ist ja nicht so das hier alle schon sitzen.
Wieder spüre ich eine Papierkugel und drehe mich zu Harry um und schaue ihn mit einem "was willst du" Blick an. Er zuckt nur mit den Schultern und wirft mich weiter ab.
Ich verdrehe die Augen. Die Gute Fee begrüßt uns alle mit einem guten Morgen. Ja genau. Ein wirklich sehr guter Morgen. Harry's Antwort auf das Guten Morgen ist zum totlachen. Ich kann mich grade so beherrschen und habe mich sofort umgedreht damit er nichts merkt. Er hat einfach seinen Kopf mit einem Knall auf den Tisch fallen lassen und der Ausdruck in seinem Gesicht, der hat wirklich alles gesagt. Ja, Harry ist anscheind der jenige, der am allerwenigsten die Lust auf diesen Schwachsinn hat.
Von den anderen hört man ein unterdrücktes Kichern. Naja außer von Sydney, der mal wieder alles egal ist.
Die Gute Fee klopft mit ihrem Zeigestock gegen den Pult, was anscheind für Ruhe sorgen und die Aufmerksamkeit auf sie lenken soll. Ich schaue kurz nach hinten zu Harry, der kurz mit einem sehr genervten Blick hoch zur Guten Fee schaut, die das wenig interessiert und mit ihrem Unterricht über gut sein anfängt. Yay, zwei Stunden das Gelaber von der Anhören. Zum Glück bekommen wir keine Bücher dazu oder müssen etwas mitschreiben. Darauf habe ich wirklich keine Lust.

Die zwei Stunden sind fast um und die Gute Fee stellt schon seit einer halben Stunde bescheuerte Fragen. Ich habe mitlerweile mein Notizbuch heimlich rausgeholt und zeichne darin rum.
"Ihr findet eine Flasche mit Gift. Was tut ihr? A, ihr schüttet es dem König in den Trunk, B, ihr schüttet es auf einen Apfel oder C, ihr händigt es der zuständigen Behörde aus", stellt die Gute Fee wieder einmal eine Frage. Man wann klingelt es endlich. Ich will raus aus diesem blöden Unterricht.
Gil versucht zu antworten und sagt etwas unsicher: "A?" Harry stimmt da ja gleich zu: "Würde ich auch sagen." Bevor die Gute Fee etwas dazu sagen kann, muss Sydney auch ihren Senf dazugeben: "Ihr seid beide dumm."
"Selbst dumm, du Zicke", antwortet Harry sofort darauf. Klein Kinder. Anscheind denkt Harriet das selbe, da sie ihre Augen verdreht. Gut zu wissen, dass es wenigstens eine gibt, die die selbe Meinung hat wie ich.
Bevor es zu einem Streit zwischen Harry und Sydney ausbrechen kann, macht die Direktorin mit ihrem Unterricht weiter: "Jemand anderes vielleicht? Jackie?"
Na super jetzt fragt sie mich. Ich schaue nicht hoch und zeichne einfach weiter und antworte knapp: "C"
"Richtig", sagt die Fee und schaut mich mit ihrem übertriebenen freundlichen lächeln an. Ich höre hinter mir wieder ein knallen. Anscheind hat Haribo wieder seinen Kopf gegen den Tisch knallen lassen. Wenn er so weiter macht, hat er bald nichts mehr in seinem Schädel, wenn dort überhaupt etwas existiert.
"Ihr findet ein weinendes Baby. Was tut ihr? A, ihr verflucht es, B, wiegt es in euren Armen oder C, ihr sperrt es in einen Turm."
"Geht auch ertrinken lassen?", mischt sich Harry wieder ein. Was für ein Idiot. Die Gute Fee ignoriert diese Antwort einfach und ruft Harriet auf. Sie hat anscheind nicht zu gehört und fragt nur: "Was?"
"Ich mag kleine Kinder nicht." Sydney halt die Klappe. Ich wollte grade was sagen, als Harry mir zuvor kommt: "Hat dich wer gefragt?"
"Malefiz hätte das Kind verflucht", meldet sich Gil zu Wort. Als ich den Namen höre, lasse ich ausversehen mein Stift fallen. Wie ich diesen Namen hasse. Ich spüre Harry's Blick auf mir. Wieso schaut er mich an? Ich habe nur meinen Stift fallen lassen.
Ich möchte ihn grade aufheben, als Carol ihn mir reicht. Ich murmel ein kurzes Danke, sodass nur er es hört und zeichne weiter.
Harry hat sich zum Glück wieder Gil zugewandt: "Und wie kommst du jetzt darauf? Die ist nicht hier, du Idiot." Zur Antwort zuckt Gil nur mit den Schultern.
Die Direktorin wendet sich wieder mir zu und ruft mich auf. Ist es ihr wirklich egal, was die da reden? Bekommen die nicht mal eine Abmahnung oder sowas?
"B", sage ich zur Antwort und schaue kurz zur Uhr. Nur noch eine Minute.
"Wieder richtig."
"Hast ja voll die Peilung", meint Gil. Und da spüre ich wieder eine Papierkugel. "Man nimmt einfach das ödeste." "Achso." Na endlich geht denen auch ein Licht auf.
"Das macht dich langweiliger als vorher." Danke Sydney für deinen sehr wertvollen Beitrag. Dafür hast du einen Preis verdient. Wenn du nur wüsstest, wer meine Eltern sind. Dann wäre ich wahrscheinlich nicht mehr so langweilig.
Es klingelt. Endlich. Und wieder höre ich Sydneys nervige Stimme: "Gil das ist eine Arlamanlage. Die Polizei kommt und sperrt dich weg."
Harry steht auf und gibt Sydney eine Antwort, die ich nicht besser sagen könnte: "Hör auf Müll zu reden", und geht darauf hin mit Gil und seinen Schwestern.
"Das Einzige, was Müll ist, bist du selbst", ruft Sydney ihm noch nach und wendet sich Carol zu: "Du bist auch blöd." Wofür war das jetzt? Ist das wirklich der Dank dafür, dass er uns von der Insel geholt hat. Lass deine Wut an jemand anderes aus.
"Hör endlich auf Sydney mit deinem gezicke", sage ich sehr genervt und packe meine Sachen in meine Tasche.
"Das ist das gleich, als wenn ich zu dir sagen würde, hör auf langweilig zu sein. Tja da können wir wohl beide mit etwas nicht aufhören." Ich gehe nicht darauf ein und möchte mit Carol gehen, doch Sydney muss mich anrempeln und vor laufen. Wieso versuche ich überhaupt mich mit ihr zu verstehen? Ich bin kurz davor sie hier zu lassen. Mal ehrlich, dass würde sehr viele Probleme im Vorraus beseitigen.
"Jackie könnte ich kurz mit dir reden", wendet sich die Gute Fee an mich. Was will die den jetzt? Carol schaut die Gute Fee an und dann mich. Ich zeige ihm kurz mit einer Kopfbewegung, dass er vorgehen soll, was er daraufhin tut.
Ich drehe mich zu ihr um und frage: "Was gibts?"
"Ben hat mir von eurem Gespräch gestern erzählt." Ne oder? Ja ich sehe wie gut du Geheimnisse für dich behalten kannst. Wirklich sehr gut. "Wie kommt es, dass du Harry verteidigst? Er macht wirklich nicht den Eindruck, dass es das Wehrt wäre."
Ist das ihr Ernst? Harry hat sich gebessert! Natürlich ist es das Wehrt! Moment was denke ich da? Harry ist ein mieses Schwein.
"Meine Sache." Blödeste Antwort, die ich je gegeben habe. Aber was soll ich den da noch antworten? Ich weiß doch selbst nicht wieso ich ihn verteidige.
"Nun gut... Ich denke, du und Carol solltet weniger Zeit mit dieser Bande verbrin-."
Bevor sie weiter sprechen konnte, sage ich ungewollt wütend: "Ach und mit wem sollen wir Zeit verbringen? Mit euren perfekten Prinzen und Prinzessinnen? Nein danke."
"Ich habe da mehr an Evie, Jay, Carlos und Mal gedacht." Ernsthaft? Das kann sie vergessen. Ich werde nicht einer von ihnen. Sonst finden die noch was raus und dann weiß es bald ganz Auradon und wenn es Auradon weiß, ist es nur eine Frage der Zeit bis es die Insel weiß.
Unbewusst fahre ich mir mit der Hand durch meinen Pferdeschwanz, den ich eigentlich immer habe, um meine farbige Strähne zu verstecken, die ich seit der Geburt habe und sehr wahrscheinlich auch ein Hinweis zu meiner Mutter sein kann.
Ich bemerke den Blick der Guten Fee und bekomme innerlich leicht Panik, als sie anfängt die Frage zu stellen, was ich da hätte. Hat sie es etwa gesehen? Schnell Jackie weiche von diesem Thema ab.
Schnell sage ich: "Kein Bedarf. Carol und ich kommen zurecht." Sofort drehe ich mich um und gehe zu Carol, der schon auf mich wartet. Gemeinsam gehen wir in die Kantine zum Frühstücken. Dort hatten wir zum Glück Ruhe, da jeder auf die Hooks fiksiert ist. Nur ein blonder Junge hat mich die ganze Zeit angeschaut. Eine weitere Person, die ich aus dem Weg gehen werde. Ich hoffe, dass ich Sydney schnell dazu bringen kann, denn Weg Preis zu geben. Naja diese Verzögerung hat etwas gutes. Ich kann mich noch in Ruhe in der Bibliothek umschauen. Vielleicht finde ich etwas über meinen Vater raus und wieso er nur die paar wenigen Jahre auf der Insel war. Morgen früh werde ich meine Suche beginnen, wenn jeder noch schläft. Zum ersten Mal seit ich Sydney kenne, bin ich für ihr bockige Art dankbar.

Descendants - Die Geschichte von Jackie ~ Das Abenteuer beginntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt