Descendants - Die Geschichte von Jackie ~ Das Abenteuer beginnt

Kapitel 22

Es vergehen paar Stunden in denen Evie mir ein Outfit designt, meine Maße nimmt und es näht. Ich probiere es an und schaue mich im Spiegel an.

Ich bin sprachlos. In den letzten Jahren habe ich nur die alten, kaputten Kleider von Kacie bekommen, die ich im Nachhinein selber ausbessern musste.
Evie schaut mich an mit einem kleinen Lächeln und fragt: "Und?"
Ich sage nichts. Ich kann nicht wirklich fassen, dass jemand mir einfach so neue Sachen selbst macht und sie mir dann noch schenkt.
D

as gibt mir ein schlechtes Gefühl, da wir ja abhauen wollen. Aber es gibt jetzt keinen Rückzieher mehr. Alle wollen hier weg und sie werden mich sicher dann zurück lassen und das ist das letzte was ich möchte. Dann muss ich denen aus Auradon noch helfen die anderen auf dem Meer zu suchen, um sie wieder auf die Insel zu sperren. Das wäre ein größerer Verrat als der von Evie, Mal, Carlos und Jay. Außerdem sind Carol, Sydney und Harry meine Familie. Moment was? Harry meine Familie? Was denk ich da? Er ist mein Feind. Wegen ihn ist der komplette Plan erst durcheinander gekommen. Naja hätte Ben Carol nicht nach Auradon eingeladen und hätte Varian das nicht genehmigt, wäre es auch anders gelaufen. Und schon wieder verteidige ich Harry! Wieso tue ich das? Ich hasse ihn! H-A-S-S-E ihn!
Evie merkt wohl, dass etwas nicht stimmt und reist mich mit ihrer Frage aus meinen Gedanken: "Gefällt es dir nicht?"
Schnell gebe ich eine Antwort: "Doch, sehr sogar."
Da an einigen Stellen es noch nicht wirklich sitzt, nimmt Evie Nadel und Faden und korrigiert noch paar wenige Dinge.
Einige Minuten vergehen bis Evie fragt: "Wie habt ihr es geschafft, dass Harry netter geworden ist?"
Spontan antworte ich: "Ihn von Uma weg geholt."
Jetzt erst merke ich wirklich, dass Haribo sich ein wenig geändert hatte. Er hat jedenfalls noch niemanden was getan.
"Uma war das letzte halbe Jahr nicht da."
"Tja, das hat wohl geholfen."
"Ich hätte nie gedacht, dass er von der Insel kommt."
"Hat Niemand von uns." Ja, ohne Carols Überredungskünsten, wäre Harry sicher noch auf der Insel und seine Schwestern hätten mich gedrängt ihn raus zuholen. Das wäre ein ganzen Stück Arbeit gewesen. Ich bin nur froh, dass alles mehr oder weniger gut funktioniert hat.
"Seine Schwestern vielleicht, aber er...", meint sie noch, worin ich der selben Meinung bin wie sie.
"Euch hat man auch eine zweite Chance gegeben, als ihr hier Mist gebaut habt und unter den Einfluss eurer Eltern standet", konterte ich. Vor einem Jahr hätten sie beinahe Mal's Mutter die Kontrolle über Auradon über geben. Ich möchte nicht wissen, was dann mit allen passiert wäre.
Evie sagt nur mit einem etwas besorgten Unterton: "Aber Harry wollte Ben etwas antun."
"Das ist ein halbes Jahr her."
"Ja trotzdem..."
Auf einmal geht die Tür auf. Hinter der Tür hört man viele Leute durcheinander sprechen und Blitze von Fotoapparaten. Die Tür geht genauso schnell zu, wie sie geöffnet wurde und man hört ein leises klick, was darauf deutet, dass die Tür abgeschlossen ist.
Ich schaue zu der Tür und sehe eine aufgebrachte Mal. Evie wendet sich zu ihrer Freundin und begrüßt sie.
Man sieht ihr den Stress an. Den hätte wohl jeder, wenn man der Presse als Freundin des Königs weglaufen muss. Da ich nicht wirklich die Situation verschlimmern wollte und Mal's und meine erste Begegnung nicht gerade die beste war, hielt ich mich zurück und sage nichts.
Evie rät ihrer Freundin, dass sie sich am besten ausruhen sollte, worauf sie sich fertig auf das Bett schmeißt. Ich schaue zu der verschlossenen Tür, wo man die Presse noch reden hört. Ich wäre am liebsten jetzt abgehauen damit keine unangenehme Situation entsteht, nur leider wird es mir nicht möglich sein einfach zu gehen.
Und zu allem Überfluss muss mich Evie auch noch vorstellen: "M das ist Jackie, Jackie das ist Mal. Ihr kennt euch noch nicht oder?"
Naja bis auf die Situation im Flur und der Willkommensheißung haben wir uns nicht gesehen.
Mal schaut nur hoch und schaut mich an, während ich zur Antwort mit dem Kopf schüttel.
Und als ob die Situation nicht unbequemer wäre, muss die Presse noch draußen auf der lauer sein. Hoffentlich verschwinden die bald.
"Sie kann doch kurz hier bleiben bis die verschwinden oder?", fragt Evie und Mal antwortet nur kurz mit einem ja.
Ich schaue Mal an, die ihren Kopf wieder aufs Bett fallen lässt.
"Gut danke M."
Evie wendet sich wieder mir zu und macht weiter wo sie aufgehört hat. Langes, peinliches Schweigen entsteht. Evie unter bricht sie zuerst mit den Worten: "Fertig. Die Presse müsste jetzt auch schon weg sein."
Ich nicke und sage knapp: "Ich geh dann mal"
Ich möchte gerade zur Tür als jemand klopft. Evie ist die Erste, die reagiert und öffnet die Tür.
Von draußen hört man Ben's Stimme sagen: "Hallo Evie. Ist Mal da?"
Sie nickt. Mal steht währenddessen auf, nimmt ihre Jacke und geht zur Tür.
"Ich gehe dann mal. Danke nochmal Evie."
Schnell verlasse ich den Raum. Ich möchte nach dem Gespräch mit Ben letztens nicht noch mal in so eins verwickelt werden.
Ich höre Evie noch fragen: "Ben kann ich später noch mit dir reden?"
Ben bejaht die Frage. Mehr bekomme ich nicht mehr mit.
Ich gehe die Gänge entlang auf den Weg in mein Zimmer und komme in einen fast komplett leeren Gang. Nur einer kommt mir entgegen, aber das interessiert mich wenig bis dieser mich anrempelt.