Gähnend strecke ich mich und drehe mich auf den Rücken. "Ich will jetzt nicht aufstehen..." brumme ich und richte mich dann doch auf. Denn wenn ich daran denke, was in meiner Wohnung passierte, als Jeff Nudeln kochen wollte, will ich nicht wissen was passiert, wenn man ihn Eier oder Speck machen lässt. Grummelnd stehe ich aus meinem Bett auf und gehe zum Kleiderschrank. Von dort hole ich mir neue Sachen, die ich auch gleich anziehe. Eine blau-weiß gestreifte Boxershort und ein übergroßer grauer Hoody. Darunter eigentlich nur ein neuer BH. Ich habe nicht wirklich irgendwelche Scheu, in Boxershorts rumzulaufen. So bin ich nunmal in der früh. Ausserdem nehme ich noch mein Handy und meine Kopfhörer mit.
Gähnend gehe ich in das Bad und erledige dort das wichtigste, bevor ich wieder aus jenem gehe und Jeff schon in meinen Zimmer stehen sehe. Mit verschränkten Armen und tappendem Fuß. "Morgen..." gähne ich, gehe an ihm vorbei zur Tür und will diese aufmachen, als ich von ihm zurückgehalten werde. "Ich bin ja normalerweise nicht neugierig. Aber wieso zur Hölle bist du jetzt schon wach?!" Ich sehe ihn müde an. "Wach sein impliziert aufnahmefähig. Sehe ich so aus?" murmle ich und er seufzt. "Wieso bist du jetzt schon aus deinem Bett gefallen?" wiederholt er die Frage genauer und ich reibe mir meine Augen. "LJ hat mir nach seiner Privatvorführung gesagt, dass es schon sieben ist... Also habe ich ihn gebeten, dass er mich wieder aus dem Traum rausbringt, dass ich Frühstück machen kann."
Leicht panisch sieht er mich an und hält mich an meinen Schultern fest. "Er hat WAS?! Geht's dir gut? Übel? Schwindlig? Irgendwo schmerzen?" Seine Augen checken mich von oben bis unten ab und ich gähne nur nochmal. "Alles in ordnung. War eigentlich sogar ziemlich interessant, wenn man mich fragt." brumme ich und lege eine Hand auf seine. "Und jetzt beruhig dich mal wieder. Wieso machst du dir solche sorgen? LJ hätte mich gerne bei der Wette verlieren sehen, damit ich nackt rumlaufe. Also gehe ich davon aus, dass er mich nicht verletzen oder töten wollen würde." sage ich und Jeff wird wütend. "Oh dieser schwarz-weiße Bastard..." knurrt er und ich drücke ihm die Nase ein. "Du bist auch schwarz weiß, wenn man es genau nimmt..." murmle ich und lege dann den Kopf schief. "Können wir jetzt runter gehen?"
Wiederwillig lässt er mich los und folgt mir in die Küche, in der ich gestern alles hergerichtet habe. Ich strecke mich noch einmal, bevor ich Jeff ansehe. "Ich kümmere mich um das hier." ich deute auf die Küchenfläche. "Übernimmst du das decken?" frage ich und er scheint immer noch leicht wütend zu sein. Aber er nickt und ich hole mein Handy raus. Die grünen In-Ear-Kopfhörer stöpsele in in das Handy und auch in meine Ohren und drehe die Musik auf volle Lautstärke. Schalte alles andere aus und konzentriere mich nur auf das, was vor mir liegt. Und das ist nicht gerade wenig, wenn ich alles so überschlage! Aber mit einem entschlossenem Gesichtsausdruck mache ich mich an die Arbeit.
Zuerst mixe ich den Waffelteig und mache diese. Den Ofen heize ich auch noch vor. Dann wird gleichzeitig Obst geschält und in passende Formen geschnitten. Dieses trappiere ich auf den Tellern und widme mich schon dem nächsten Zeug. Waffeln dann stapeln und mit Puderzucker bestäuben, Eier in den verschiedensten Formen gemacht und der Speck gebraten. Die Aufbackbrötchen in den Ofen und dann ein wenig Fluchen, weil ich mich verbrannt habe. Zum glück ist Jeff nicht da und ich halte es unter kaltes Wasser, während ich nach dem Speck gucke und die Brötchen im Auge behalte. Ich merke gar nicht, wie die Zeit verfliegt und nacheinander alle eintrudeln. Den Orangensaft fülle ich in große Glaskaraffen und stelle diese auf den Tisch, während meine Musik mit voller Lautstärke in meine Ohren ballert.
Als ich beim Abwaschen bin, legt mir jemand eine Hand auf die Schulter und ich springe auf die Seite! Überrascht nehme ich die beiden Kopfhörer aus dem Ohr und sehe, dass Jeff mich grinsend ansieht. "Na du kleine Küchenmeisterin?" fragt er und ich beruhige mich wieder, während ich die Brötchen aus dem Ofen hole. "Alles läuft bestens! Die Brötchen sind auch fertig und du müsstest nur noch Käse, Wurst und ein paar Aufstriche aus dem Kühlschrank holen!" Er nickt und geht an mir vorbei. Nicht aber, ohne mir einen flüchtigen Kuss auf den Hinterkopf zu geben, bei dem ich erstarre und keine Ahnung habe, was ich mache soll! Aber ich tue es als Hirngesprinst ab und schichte die Brötchen in eine kleine Schale.
Als ich mich umdrehe, bemerke ich endlich alle und lächle ein wenig entschuldigend. "Als kleine Entschuldigung für mein Verhalten!" sage ich und deute auf den gedeckten Tisch, bei dem es alles gibt. Süßes, Herzhaftes und Obstiges. Während alle sich setzen, kommt Slenderman zu mir und stellt sich neben mich. Ich wasche nebenbei ab. Zumindestens die Sachen, die nicht in den Geschirrspüler passen und sollten. "Wieso hast du das gemacht?" fragt er und ich sehe ihn an. Abwehrend hebt er die Hände und ich lege ein nasses Teil auf die Abtropfvorrichtung. "Nicht, dass ich irgendwas dagegen hätte! Aber ich bin neugierig!"
Ich lächle kurz und mache dann weiter, während hinter uns gelächter ertönt und eine ausgelassene Stimmung herrscht. "Ich habe mich wirklich schlecht gefühlt. Ich meine, ich wurde eigentlich recht freundlich empfangen und niemand hat mich versucht umzubringen! Stattdessen hat Jeff mir bei meinem Zimmer geholfen und mich mithilfe von Smile wieder zum essen gebracht. BEN ist vielleicht nicht davon angetan, dass ich die Wette gewonnen habe, aber er ist eigentlich ein ziemlich anständiger Kerl und du hast mich auch immer versucht zum essen zu bringen und warst laut Jeff ziemlich in sorge um mich." Ich sehe zu ihm hoch. "Und was sagt besser 'danke!' als ein warmes und frisches Frühstück?" Seine große Hand legt sich auf meinem Kopf. "Du hast dein Herz am rechten Fleck! Jetzt musst du es nur noch entlasten." meint er und ich schubse ihn in richtung Tisch. "Das einzige was entlastet werden muss ist der Tisch!" rufe ich grinsend und Slenderman setzt sich selbst an seinen Platz. Zufrieden sehe ich, dass sich alle durchfuttern und alles eigentlich richtig gut aussieht!