Langeweile. Langsam hatte ich echt mehr als genug.
Schlimm genug dass ich die Ferien allein daheim verbringen musste, verlassen von allen Freunden. Wirklich jeder war in den Ferien weggefahren und ich, ich konnte hier bleiben und mich zu Tode langweilen.
Viele Optionen um auch meinen Spaß zu bekommen blieben mir nicht. Mit den Spasten meiner Schule konnte ich nichts anfangen, meine Familie konnte man gleich in die Tonne treten und ansonsten blieb eben nur ich.
Also war es darauf hinausgelaufen dass ich geschätzte 400 Stunden gebadet hatte, mich im Garten gesonnt hatte und zwanghaft versuchte ein Stück des tropischen Urlaub Flairs in unser Zuhause zu bringen. Meinen selbstgemachten Smoothie wollen wir hier mal lieber nicht ansprechen.
Aber er hatte wenigstens gut ausgesehen, das musste man mir lassen. Jedenfalls war mir jeden Tag mehr klar geworden wie sehr ich hier vor Langeweile vergammelte. Ich erzählte sowieso so ziemlich jedem und schwor demjenigen von hier weg zu gehen, sobald ich fertig mit Schule und allem war, egal ob sie es wissen wollten oder nicht.
Eigentlich wusste ich ja selbst nicht genau warum ich so eine derartige Abneigung hegte, aber ich redete mir ein dass es daran lag dass hier nur Arschlöcher wohnten und außer den üblichen Absturzpartys nur gelegentlich ein paar Leute von Kirschbäumen fielen.
Sonst konnte man hier die Tage zu seinem Tod zählen. Die einzige Person die mir meine tragische Alles-ist-ja-so-scheiße-Nummer nicht abkaufen wollte war Em.
Aber Emma war ja auch nicht da also konnte ich hier in meinem Selbstmitleid vergehen. Plötzlich riss jemand die Tür auf was mich abrupt aus meinen Überlegungen riss. Ich schreckte hoch und kippte um, fiel auf meine ganzen weichen Kissen und strampelte hysterisch mit Armen und Beinen in die Luft. Ich musste wohl aussehen wie ein attackiertes Meerschweinchen, als ich auch noch von der Bettkante rollte und auf dem Boden aufklatschte
„Man ey!", keifte ich und schlug mit beiden Fäusten auf den Boden um mich hoch zu stützen. Ich warf meinen giftigsten Todesblick aller Zeiten in Richtung Tür und pustete die Strähnen die mir ins Gesicht hingen energisch weg. Während mein Bruder mich erbarmungslos auslachte hangelte ich mich wieder auf die Beine.
„Was treibst du denn", grinste er mich an. „Nach was sah's wohl aus hmn!", entgegnete ich trotzig und strich über meine vom Sturz erröteten Knie. „Keine Ahnung hast du meditiert oder so?"
Ich musste mir ein Grinsen über seine Bemerkung ziemlich krampfhaft unterdrücken. Ich verdrehte lieber die Augen und machte eine Geste um Josh aus meinem Zimmer zu scheuchen.
„Ach ne", er klatschte sich mit einer Hand gegen den Kopf um den Eindruck zu erwecken dass er grad sowas wie eine innere Erleuchtung erfahren hatte, und sah mich mit blitzenden Augen und einem bösen Grinsen wieder direkt an.
„Bestimmt hast du wieder Pläne geschmiedet wie du endlich mal nen Kerl abkriegen kannst. Oder", er begann vor Lachen los zu prusten.
„Oder du hast dich endlich entschlossen zu versuchen normal zu werden". Schön dass er sich selbst so witzig fand. Wortlos stampfte ich auf ihn zu, packte ihn an den Schultern und drückte ihn aus dem Türrahmen. Ich war immerhin noch die stärkere, schließlich war ich älter. Ok falsch, ich war doch nicht stärker.
Er bewegte sich keinen Zentimeter, grinste nur doof vor sich hin und verschränkte seine Arme.
„Was", zickte ich ihn an. Jetzt wollte ich doch tatsächlich wieder zu meiner Langeweile zurückkehren, wer hätte das gedacht.
„Mom wollte nur dass ich schau was du machst. Was soll ich ihr sagen? Du bist kurz davor dich aus dem Fenster zu stürzen...?" Er sah mich fragend an.
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The Tommo Way
FanfictionΨ ∂яαмα ƒєαт нυмσя Ψ Rebellische Gruppe an testosterongesteuerten Teenagern direkt neben der Haustür und besoffene Vollidioten die in deinem Vorgarten herumkugeln und sich selbst besabbern? Hallo, gibt's bei mir! Gratis und rund um die Uhr. Und das...