,,Tretet näher! Tretet näher" eröffnete Lockhardt den Duellclub in der großen Halle, umgeben von Schülern, die ihn entweder verliebt oder angewidert anschauten. ,,Ich hoffe alle im Saal sehen hören und mich" fuhr er fort, während er an das andere Ende der Duellierbühne lief, mit dem zu selbstbewussten Gang wie immer.
Wie gern würde ich ihn dem Basilisken ausliefern, auch wenn ich wusste, dass er ein Halbblut war. Aber Colin war auch die Genugtuung, die ich brauchte. Leider hatte niemand darüber gesprochen, da es scheinbar geheim gehalten wurde. Somit entgingen mir trauriger Weise die ängstlichen Gesichter.
,,Angesicht der bedrohlichen Vorfälle der vergangenen Wochen hat Professor Dumbledore erlaubt, dass wir diesen kleinen Duellierclub gründen und euch das Können zu vermitteln euch im Fall eines Falles wirksam zu verteidigen, wie ich selbst es unzählige Male getan habe. Genaueres ist natürlich in meinen Veröffentlichungen nachzulesen" sprach er, bevor er seinen Umhang auf elegante Weise auszog und in die Schülermenge schmiss. Augenblicklich hörte man die Mädchen aufquietschen und um den Umhang streiten. Ich beäugte das Geschehen nur mit einem leicht entsetzten Blick.
,,Hiermit präsentiere ich euch meinen Assistenten, Professor Snape. Er stellt sich mutiger Weise für eine Vorführung zur Verfügung, doch keine Sorge, ich werde eurem Meister der Zaubertränke kein Haar krümmen" und während er dies sagte, trat Professor Snape aus der Menge heraus um die Duellierbühne zu besteigen.
Dann liefen die beiden sich entgegen und zückten ihre Zauberstäbe, bevor sie sich in der Mitte trafen, sich voreinander verbeugten und schließlich wieder in zwei unterschiedliche Richtungen liefen, bis jeder seine Startposition eingehalten hat.
,,Eins, zwei und drei" zählte Lockhardt mit einem selbstgefälligem Blick. Ich hoffte so sehr, dass ihm dieses Lächeln bald vergehen würde. Und kaum hatte er bis drei gezählt, rief Snape Experillamus und feuerte einen Lichtstrahl auf Lockhardt, der ihn traf und gewaltsam zu Boden warf. Leider erhob er sich viel zu schnell und rechtfertigte sich: ,,Eine exzellente Idee das zu demonstrieren Professor Snape, aber nehmen Sie es mir nicht übel, es war ziemlich offensichtlich was sie versuchen würden und wenn ich es hätte verhindern wollen, dann wäre das ein Leichtes gewesen".
,,Vielleicht wäre es klüger Ihren Fans zuerst das Abblocken zu lehren, Professor" brummte Snape und setzte ein falsches Lächeln auf. ,,Ein ganz vorzüglicher Vorschlag, danke. Ehh...suchen wir Freiwillige. Potter, Weasley habt ihr Lust?" versuchte er die beiden zu überzeugen, doch ich wusste, dass es mehr, als langweilig werden würde zwei Waschlappen gegeneinander kämpfen zu lassen.
,,Weasleys Zauberstab bringt ja schon Verwüstungen ein, wenn man ihn nur ansieht, wie bringen wir Potter dann zum Krankenflügel? Als Papiertüte?", warf Snape ein, worüber ich und Draco, der neben mir stand, grinsen mussten. ,,Dürfte ich vielleicht jemanden aus meinem eigenen Haus vorschlagen? Malfoy zum Beispiel?".
Lockhardt war von diesem Vorschlag ganz und gar nicht begeistert, das konnte man ihm ansehen, doch Snape drehte sich zu uns um und holte Draco mit einer Handbewegung zu sich. ,,Viel Glück" flüsterte ich ihm zu und strich ihm sachte über seine Hand, bevor auch er die Duellierbühne betrat und auf Potter zulief. In der ganzen Halle herrschte Schweigen. Nur die Schritte der zwei Duellanten waren zu hören.
,,Zauberstäbe bereit!" rief Lockhardt plötzlich, woraufhin beide ihren Zauberstab zückten. ,,Angst Potter?" konnte ich Draco fragen hören und lächelte, doch dies verschwand, als Potter antwortete: ,,Träum weiter!" und seine Verlierer Freunde siegessicher grinsten. Dann drehten auch sie sich um, wie Lockhardt und Snape zuvor und nahmen ihre Startpositionen ein.
,,Wenn ich bis 3 gezählt habe, sprecht eure Zauber um euer Gegenüber zu entwaffnen. Entwaffnen! Und nicht mehr, wir wollen ja keine Unfälle", grinste Lockhardt, ,,Und 1, 2-"
,,Everte statum" rief Draco, bevor Lockhardt bis 3 zählte und feuerte den Zauber auf Harry, der ihn schließlich umwarf. Draco und auch wir Slytherins lachten gehässig, während alle anderen Häuser besorgt zu Harry schauten. Schnell stand er wieder auf, richtete den Zauberstab auf Draco und beschwor den Zauber Rictusempra hervor, der Draco durch die Luft wirbelte und ebenfalls zu Boden warf, jedoch wurde er von Snape wieder hochgezogen.
Als beide ihre Zauberstäbe wieder aufeinander hielten, warf Lockhardt laut in den Raum: ,,Ich sagte nur entwaffnen!". Doch Draco hörte ein weiteres Mal nicht und sprach: ,,Serpensortia", sodass eine lange Schlange aus seiner Zauberstabspitze sprang. Ein aufregendes Murmeln ging durch die Reihen, während Draco sich zu Snape umdrehte und diesen stolz anschaute, Snape erwiderte diesen Blick jedoch auf eine weniger freudigere Weise.
Die Schlange erhob sich und schlängelte die Duellierbühne entlang, bis sie schließlich vor einem Hufflepuff Schüler zum Stehen kam. ,,Nicht bewegen Potter, ich entferne sie für dich" meinte Snape lässig und lief auf die Schlange zu. ,,Erlauben Sie Professor Snape. Volate Ascendare" sprach Lockhardt und beförderte die Schlange mit diesem Spruch in die Luft, die daraufhin mit einem lauten Knall wieder auf die Bühne fiel.
Auf einmal lief Potter auf die Schlange zu und sagte: ,,Was hast du vor? Lass ihn bloß in Ruhe!". Darauf antwortete die Schlange: ,,Er ist ein Schlammblut!". Moment mal. Ich riss meine Augen auf. Wie konnte ihm die Schlange antworten? Er hatte doch nicht etwa Parsel gesprochen? Das war unmöglich!
Ohne zu zögern sprang ich auf die Bühne, schubste Potter bei Seite, nahm die Schlange ins Visier und rief: ,,Höre nicht auf ihn! Tue was du tun musst!".
,,Vipera Evanesca" kam es von Snape und die Schlange verbrannte zu Staub. Erst jetzt bemerkte ich, dass alle uns anstarrten. ,,Was für ein Spiel ist das?" fragte der Hufflepuff Junge empört und sah Potter und mich an.
Sofort rannte ich davon. Ich flüchtete der Großen Halle und fand mich kurze Zeit später in einem der kalten Korridore lief, wurde mir klar was ich getan habe. Doch viel mehr beschäftige mich die Tatsache, dass Potter ein Parselmund war. Ich musste Tom unbedingt davon berichten!
Meine Beine trugen mich also zur Kammer des Schreckens, dessen Tür ich mit rasendem Herzen öffnete. Die Kammer war kalt und still, wie immer.
Und während ich den Gang entlang auf das große in Stein gemeißelte Gesicht Salazars zulief, stieg meine Nervosität immer weiter an. ,,Tom?" rief ich in die Stille hinein und wartete einen Augenblick, bis er so geheimnisvoll wie immer aus dem Schatten trat.
,,Tajana! Was ist geschehen? Du siehst nicht gut aus!" fragte er besorgt und legte mir seine Hand auf meine Schulter. Ich holte Luft und wollte beginnen zu reden, doch kein Wort verließ meine Lippen. Sogar ich bemerkte mein ängstliches Auftreten, das ihn wahrscheinlich nichts Gutes vermuten ließ.
,,WAS HAST DU GETAN?" schrie er nun. Erschrocken entfernte ich mich einen Schritt von ihm. ,,Potter ist ein Parselmund. Draco hat eine Schlange im Duellierclub heraufbeschworen, die ein Schlammblut angreifen wollte, aber Potter hat versucht sie abzuhalten und dann hab ich ihr gesagt, dass sie nicht auf ihn hören soll, aber mir war nicht bewusst, dass ich Parsel spreche und alle haben es gehört" gab ich schnell mit gesenktem Kopf zu.
Mein Herz pochte schnell und unkontrolliert. Ich fürchtete, dass es kurz davor war, herauszuspringen. Ich hörte seinen schweren Atem, doch er sagte nichts. Meine Fingerspitzen zitterten. Noch nie hatte ich so sehr Angst vor einem einzigen Menschen, aber ich wusste, dass er stark und mächtig war. Er hatte Macht über mich und jedem Einzelnen in seinem Umfeld, wenn er wollte.
,,Hast du eine Ahnung, was du getan hast?" sprach er und man könnte meinen er hätte es seelenruhig gesagt. Ich nickte. Mein Kopf war immer noch gesenkt.
,,Du hast allen ein riesiges Geheimnis offenbart. Du hast Potter ein riesiges Geheimnis offenbart. Wenn er auf die Kammer aufmerksam werden sollte, werden er und seine kleinen Verräter Freunde sofort dich verdächtigen. Es ist alles deine Schuld!" redete er mit einem aggressiven Unterton auf mich ein.
,,Es tut mir leid!" piepste ich. Innerlich erlebte ich eine pure Demütigung, denn es war nie meine Art nachzugeben und Fehler einzugestehen. ,,Was stehst du hier noch herum? Die Zeit läuft dir davon! Und wage es nicht, mich zu enttäuschen!" zischte er.
,,Tom, ich kann mich nach dem, was gerade passiert ist, nicht blicken lassen. Heute Abend wäre perfekt. Die Astronomie Schüler sind auf dem Turm und die anderen werden vermutlich schlafen, da bald schon das nächste Quidditchspiel stattfinden wird" erklärte ich und hoffte auf sein Einverständnis.
,,Heute Abend und nicht später" zischte er und verschwand in der Dunkelheit.
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My Chamber Of Secret (Draco FF)
FanfictionNiemand war so sehr gefürchtet wie Tajana, denn sie trug ein dunkles Geheimnis in sich, welches niemand in der gesamten Zauberwelt für möglich gehalten hatte. Während sie ihre ersten elf Jahre im Waisenhaus verbrachte, genoss sie in Hogwarts ein wes...