,,Wir haben einen Plan. Du weißt, was zu tun ist" meinte ich zu Draco, während wir gemeinsam den Korridor hinunterliefen. ,,Hast du den Brief gefunden?" fragte er. Meine Schritte verlangsamten sich, damit ich besser in meiner Umhangtasche kramen konnte. ,,Hier" ich zog den Zettel heraus und übergab ihn in seine Hände.
Bevor sich unsere Wege trennten, schaute ich ihm direkt in die Augen als ich sein Gesicht umfasste. ,,Sei vorsichtig" ich gab ihm einen Kuss und ließ von ihm ab. ,,Du auch" entgegnete er und lief etwa zur selben Zeit los, wie ich.
Direkt nach der Abfahrt von Dracos Zuhause haben wir einen Plan gestrickt - seitdem war ein Monat vergangen. Während ich dafür verantwortlich war, Ginny als Geisel zu nehmen, musste Draco den Zettel, den wir Granger zuvor noch gestohlen hatten wieder zurückbringen, in der Hoffnung, dass Potter ihn finden und so versuchen würde in die Kammer zu gelangen. Wir hatten ihm praktisch eine Schatzkarte hinterlassen.
Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und in entfernter Nähe war begeistertes Geklatsche der Quidditch Mannschaften zu hören, die den Abend mit Übungen verbrachten. Mein Weg führte zum See. Normalerweise saßen die Schüler und Schülerinnen hier, um den Sonnenuntergang zu beobachten, doch heute war Mittwoch. Das bedeutete, dass heute Nacht Astronomie stattfinden und die meisten Schüler sich nach dem Abendessen schlafen legen würden um die fehlenden Schlafstunden zu kompensieren. Beinahe war ich allein am See, nur ein Pärchen saß weiter entfernt von mir.
Nervös sah ich auf die Uhr. Sie hätte schon längst hier sein sollen. Vor drei Tagen hatte ich Ginny einen Brief geschrieben, doch es war nicht irgendein Brief. Ich gab mich als Potter aus und bat sie um ein Treffen, denn ich wusste wie sehr sie ihn vergötterte.
Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir. Ich schaute unauffällig hinter mich und erkannte, dass es noch nicht zu spät war um sich zu verstecken. Meine Beine trugen mich hinter einen Busch. Von hier aus hatte ich die perfekte Sicht auf sie. Sie trug ein riesiges Lächeln auf den Lippen und näherte sich Schritt für Schritt dem Ufer. Ich hatte sie genau dort, wo ich sie haben wollte.
Ohne zu zögern zückte ich meinen Zauberstab und richtete diesen auf sie. ,,Imperio" flüsterte ich. Ihr Körper erstarrte. ,,Folge mir auf den Innenhof. Verhalte dich normal, wenn dich jemand fragt wohin du gehst, sagt du, dass du es eilig hättest" fügte ich hinzu und trat langsam aus meinem Versteck. Mein unauffälliger Schulterblick verriet mir, dass sie mit einer deutlichen Entfernung hinter mir lief.
,,Hat alles geklappt?" fragte ich Draco, als wir uns im Innenhof zusammengefunden hatten. Er nickte: ,,Niemand hat mich bemerkt. Der Zettel ist da, wo er auch vorher war, aber jetzt lass uns gehen. Das Training ist gleich vorbei und ich will nicht mir ihr gesehen werden". Ich stimmte ihm zu und so liefen wir schließlich durch einen Umweg in den ersten Stock.
,,Sicher, dass du mitkommen willst?", fragte ich, als wir zwischen den auseinandergeschobenen Säulen standen, ,,Du musst nicht". Er schüttelte den Kopf bestimmt. ,,Wir machen das zusammen". Seine Aussage entlockte mir ein kleines Lächeln, doch es verschwand wieder sobald ich mich daran erinnerte, in welcher Situation wir hier steckten. Wir nahmen jemanden als Geisel.
Es fühlte sich unsicher an zu dritt in die Kammer zu laufen, als würde jemand in mein persönliches Reich eindringen. Ein Blick zu Draco versicherte mir, dass allein das Weasley Mädchen dieses Gefühl auslöste
,,Tom, ich habe jemanden mitgebracht!" rief ich in die Stille der dunklen Kammer hinein. Gespannt warf ich einen Blick nach hinten. Wieder schaute ich zu meinen Begleitern. Während Ginny seelenruhig und beinahe schon hypnotisiert dastand und in eine Richtung schaute, machte Draco einen eher nervösen Eindruck. Ich stupste ihn an, um ihm zu vermitteln, dass er gefälligst seinen Stolz wiederfinden sollte.
,,Was hast du mir hier angeschleppt?" drang plötzlich eine vertraute Stimme an mein Ohr. ,,Tom, darf ich vorstellen? Draco Malfoy, Sohn zweier Todesser. Und Ginny Weasley, unser perfekter Köder" erklärte ich stolz. Sein Blick blieb an den beiden hängen. ,,Was ist dein Plan dahinter?" fragte er kalt. Ich wusste nicht, ob es an Draco lag, aber Tom kam mir furchtbar entfremdet und distanziert vor.
,,Ginny Weasley ist die Schwester von Potters bestem Freund. Es ist so tragisch, dass sie in den nächsten Tagen feststellen müssen, dass sie verschwunden ist, denkst du nicht? Als ein so berüchtigter Held, wie Potter es ist, muss man doch sofort zur Hilfe eilen" in seinem Gesicht bildete sich ein Schmunzeln, dass so viel Rachsucht und Hass verkörperte, dass ich seinem Blick kaum widerstehen konnte. Als würde man dem Teufel ins Gesicht sehen.
Doch plötzlich meinte er: ,,Niemand hat hier je hergefunden, also warum sollte Potter es können?". Scheinbar schien unser Plan ihn nicht unberührt zu lassen, wenn er Dinge hinterfragte, die noch unerwähnt waren. ,,Wir haben Hinweise hinterlassen" entgegnete ich. ,,Und es ist Potter" fügte Draco hinzu. Ich warf ihm ein Lächeln zu. ,,Ja. Es ist Potter" wiederholte ich.
Plötzlich hörte ich ein dumpfes Aufschlagen eines Körpers auf den Boden. Erschrocken drehte ich mich um. Es war Ginny, die regungslos auf dem Boden lag. Der Anblick presste mir die Luft aus den Lungen. ,,Ist sie - tot?" sprach ich meine Gedanken laut aus. ,,Nein, ich verlege sie nur in einen tiefen Schlaf." antwortete Tom.
,,Wie wissen wir, wenn sich etwas tut? Wir können nicht die ganze Zeit hierbleiben" konfrontierte ich Tom, der momentan auf Ginny fokussiert war, bis er aufschaute. ,,Ich kontaktiere dich durch die Kette" meinte er. Ich nickte. ,,Wenn dieser Fall eintritt, kommen wir sofort in die Kammer und dann - dann schnappen wir ihn uns" erklärte ich mit einem bösen Grinsen im Gesicht.
,,Abgemacht"
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My Chamber Of Secret (Draco FF)
FanfictionNiemand war so sehr gefürchtet wie Tajana, denn sie trug ein dunkles Geheimnis in sich, welches niemand in der gesamten Zauberwelt für möglich gehalten hatte. Während sie ihre ersten elf Jahre im Waisenhaus verbrachte, genoss sie in Hogwarts ein wes...