Ich japste nach Luft, noch bevor ich meine Augen öffnen konnte. Etwas weiches drückte sich an mein Gesicht, das einen weiteren Atemzug verhinderte. Schnell schlug ich meine Augen auf und hob meinen Kopf, um ein weißes kleines Kissen auf meinem Schoß vorzufinden, das soeben von meinem Gesicht gefallen war.
Sofort stellte ich mir innerlich die Frage, ob jemand versucht hat mich zu ersticken und als ich kindische Schreie und mädchenhaftes Lachen nicht weit entfernt hörte, wusste ich augenblicklich, dass es scheinbar durch meine nervenden und absolut zurückgebliebenen Mitbewohnern zu mir gefunden hatte.
,,Wenn ihr noch einmal versucht mich umzubringen, seid ihr schneller tot als ihr schreien könnt" zischte ich und griff in das fremde Kissen, um es mit aller Kraft auf eine meiner Mitbewohnerinnen zu werfen. Ich wusste nicht einmal all ihre Namen, so egal waren sie mir. ,,Aua" jaulte sie und warf mir einen wütenden Blick zu.
Ihr Blick störte mich nicht im Geringsten, im Gegenteil. Ich griff in den Saum meiner Bettdecke, legte mich auf die Seite und zog mir die Decke über den Kopf. Voller Hoffnung schloss ich meine Augen und wartete darauf erneut einzuschlafen, doch vergeblich. Die Mädchen machten so viel Lärm, wie ein ganzes Quidditchstadion, was es mir unmöglich machte, einzuschlafen.
Stattdessen musste ich an die gestrige Situation denken. Ich wollte unbedingt herausfinden, welchen Plan Potter und Weasley verfolgten und ihn sofort durchkreuzen. Allerdings wusste ich nicht, wo ich am besten anfangen sollte. Ich kannte das Trio nicht gut, aber ich wusste, und das sagte ich nicht gerne, dass sie meist ziemlich clever vorgingen.
Plötzlich traf mich der Impuls aus dem Bett zu springen und mich in die Toilette der Maulenden Myrte zu begeben. Etwas sagte mir, dass ich dort Antworten finden würde. Ich zog also schnell meine Decke weg und setzte mich auf, um nach meiner Schuluniform zu suchen. Allerdings war sie wieder einmal verschwunden und ich musste mich für meine Alltagsklamotten entscheiden.
,,Kann sich eine von euch mal als nützlich erweisen und mir sagen, welches Fach wir in der ersten Stunde haben? rief ich aus dem Bad, während ich mir die Zähne putze. ,,Die erste Stunde fällt aus murmelte jemand. Perfekt.
Ich flüchtete aus meinem Schlafsaal und lief zunächst durch den Gemeinschaftraum. Er war leer und ein Blick auf die Uhr verriet mir warum: Das Frühstück fand just in diesem Moment statt. Unbeirrt beschleunigte ich meine Schritte und kam sogar zum leichten Sprint, sobald ich den Gemeinschaftsraum verlassen hatte. Umso mehr ich mich der Großen Halle näherte, desto lauter wurden die Korridore mit Stimmen und Gelächter beschallt.
Als ich sie schließlich erreichte, fiel mir auf, dass gerade einmal die Hälfte der Schüler sich darin befand. Der Duft von frischem Brot zog an mir vorbei und ich verharrte innerlich. Schließlich rang ich mich dazu durch einen kleinen Abstecher in die Große Halle zu machen. Dabei erhielt ich einen überraschenden Anblick, welcher mir ein wenig den Magen verdrehte. Es war Draco. Er saß am Tisch, vor ihm stand ein prall gefüllter Teller. Doch das war nicht das Problem. Neben ihm saß ein Mädchen und sie schien sich prächtig zu amüsieren. Sie saß seitlich zu ihm gewandt und wenn ich genauer hinsah, konnte ich erkennen, wie sie immer wieder mit ihrem Bein gegen seines stieß.
Es fühlte sich ein wenig an, als würde sich ein Kloß in meinem Hals bilden und ich wusste auch nicht, was ich tun sollte. Ich verharrte auf meiner Stelle und schaute nur die beiden an. Erst jetzt bemerkte ich auch, dass Crabbe und Goyle mal wieder mit am Tisch saßen und anscheinend hatten sie mich erkannt, denn sie funkelten mich hinterhältig an.
,,Was guckt ihr denn so bescheuert? motzte Draco die beiden an und folgte ihren Blicken. Als er mich wahrnahm, änderte sich sein Gesichtsausdruck urplötzlich. Abrupt erhob er sich und hob seine Beine nacheinander über die Bank. Was auch immer er jetzt sagen wollte, interessierte mich nicht. Mich interessierte gar nichts mehr. Entschloss machte ich auf dem Absatz kehrt und lief in schnellem Tempo aus der Halle.
DU LIEST GERADE
My Chamber Of Secret (Draco FF)
FanfictionNiemand war so sehr gefürchtet wie Tajana, denn sie trug ein dunkles Geheimnis in sich, welches niemand in der gesamten Zauberwelt für möglich gehalten hatte. Während sie ihre ersten elf Jahre im Waisenhaus verbrachte, genoss sie in Hogwarts ein wes...