We'll meet again //Billdip//

Kapitel 15.5

"Bill, ich möchte, dass du Gravity Falls verlässt...und ich will, dass du nie wieder zurückkehrst."

Erbarmungslos hallten diese Worte immer und immer wieder in Bills Kopf nach. Er musste sich Mühe geben nicht in sich zusammenzusacken, denn das Gefühl, das er verspürte, glich dem als wenn ihm ein Dolch ins Herz gerammt wurde. 
Mit vielem hatte er gerechnet, nur damit nicht.

"Dipper..." war das Einzige, das er im Moment über die schmalen Lippen brachte.
"Geh, Bill." unterbrach der Brünette ihn jedoch fast schon flehend. 
Man sah deutlich wie sehr er mit den Tränen kämpfte.
"Aber-" Bills Augen waren aufgerissen, seine Gesichtszüge ungläubig und angsterfüllt.
"Geh einfach, okay?!" spie Dipper ihm entgegen. 

Sein Gesicht zeigte so viele Emotionen gleichzeitig, dass niemand sagen konnte welche die Stärkste unter ihnen war.
Wut vermischte sich mit Trauer und anderen Gefühlen bis das Endergebnis Schmerz war. 
Grausamer beißender Schmerz, der sich in seinen feucht glänzenden Augen wiederspiegelte, zu den verzerrten Lippen hinunterzog und schließlich in seinem Herzen mündete, das zumindest innerlich einer klaffenden Wunde glich. 
Die Hand, die sich nun von Bills wegzog zitterte wild.

"Aber warum?"
Mehr als ein jämmerliches Flüstern brachte der Blonde nicht heraus.

"Ich will das nicht mehr! Nicht so! 
Ich will nicht nur das Spielzeug des großen Bill Cipher sein, an dem er ab und zu seine Lust auslassen kann! Denn mehr siehst du doch nicht in mir, hab ich recht? 
Mehr bin ich für dich nicht!
Seit dem Moment auf der Lichtung spielst du doch nur mit mir! 
Du meinst es nicht ernst, schön, dass habe ich jetzt auch langsam kapiert, aber ich werde nicht mehr mitspielen, Bill. Such dir irgendwen anders oder mach sonst irgendwas was deinesgleichen so tut, aber lass mich verdammt nochmal in Frieden!" schrie er den Dämonen an. 

Dipper versuchte verzweifelt seine Tränen zu stoppen, die nun dick und schwer sein Gesicht hinunterströmten, was ihm jedoch schlecht bis gar nicht gelang.

"Verschwinde einfach aus meinem Leben!!" brüllte Dipper nochmal aus letzter Kraft bevor er schließlich schluchzend in sich zusammenfiel.

Bill war geschockt und verwirrt zugleich, doch trotz des stechenden Schmerzes in seiner Brust griff er nach Dippers Arm, der überraschenderweise nicht einmal weggezogen wurde. 
Der Junge schien zu beschäftigt mit seinen Tränen, die er verzweifelt versuchte zum Stoppen zu bringen.

"Wie zur HÖLLE kommst du bitte auf SOETWAS?" fragte Bill nunbeinahe verärgert.
"Du...wir...das hier läuft doch schon eine Weile so. 
Ich meine du...du küsst mich und so, aber du hast kein Interesse mit mir zusammen zu sein. 
Du meinst es nicht ernst...das ist doch offensichtlich..." schluchtzte Dipper weiterhin unter Tränen, doch die Wut die sich in Bills Augen wiederspiegelte schien ihn zu überraschen.

"Das ist doch jetzt bitte nicht dein Ernst, Dipper! 
Erstens mal habe ich dir meine Gefühle bereits vor zwei Wochen gestanden. 
Du weißt schon, auf der Party, ja ich weiß, du warst verdammt nochmal besoffen, aber du weißt was ich für dich fühle. 
Und zweitens: ich warte wie schon gesagt seit diesen SCHEIß ZWEI WOCHEN auf eine verdammte ANTWORT von dir! 
Außerdem, denkst du ernsthaft ich würde mich auf das Niveau herablassen wahllos Leute zu küssen? 
NEIN, ich küsse nur mit der Person die ich liebe!
Und verdammt nochmal, ich habe vorher noch nie so Gefühlt, aber ich weiß, dass du das Beste bist, was mir jeh passiert ist und ich dich unter keinen Umständen gehen lassen darf. 
Ich werde meine Gefühle für dich nicht aufgeben, klar?! 
Der einzige Grund warum wir nicht zusammen sind ist der, dass ich DEINE Gefühle mir gegenüber nicht kenne und immernoch darauf warte dass du sie mir dann langsam mal mitteilst. 
Also insofern du überhaupt Gefühle für mich hast!"

Bill redete sich so sehr in Rage bis er den weinenden Jungen vor ihm anschrie. 
Sein sonst golden schimmerndes Auge hatte sich dabei feuerrot gefärbt und sein Mund war unnatürlich verzerrt.
Alles der letzten Wochen war nun aus ihm herausgesprudelt und der Dämon war gerade dabei sich mit bebenden Schultern von seinem unerwarteten Gefühlsausbruch zu erholen als er sich entschied Dipper noch ein letztes Mal darauf hinzuweisen.

"Es wäre dann jetzt vielleicht mal an der Zeit!"

Dipper, hilflos und überrascht von dieser Aufforderung schuckte schwer und brachte nicht mehr als ein Stammeln zustande. 
Bill stand auf, kehrte dem Jungen den Rücken zu und war war im Begriff zu Gehen, Dipper seinen Wunsch zu erfüllen.

"Ist schon in Ordnung. Ich habe verstanden." sagte er tonlos.
"Keine Sorge...du wirst mich nie wieder sehen, Dipper Pines."

"Bill" rief Dipper ihm nach, doch seine Stimme war schwach. Der Blonde hielt nicht an, das er es gehört hatte spielte für ihn keine Rolle.

"BILL CIPHER!" wiederholte Dipper verzweifelt und brachte den Dämonen damit zum Anhalten. Jedoch machte dieser weiterhin keine Anstalten sich umzudrehen. 
Er schien dem Jungen zuhören zu wollen.

"Ich...ich liebe dich...und ich will mit dir zusammen sein." sagte Dipper nach einer Weile, jedoch zu leise. 
Es war nicht viel mehr als ein Flüstern.
Der Brünette bezweifelte zwar, dass der Ältere etwas an den Ohren hatte, doch es regte ihn auf und enttäuschte ihn zugleich, dass Bill nicht im Geringsten auf sein Geständnis reagierte. 
Also stand er ebenfalls auf, nur wenige Schritte von seinem Gegenüber entfernt, trotzdem schrie er.

"VERDAMMT NOCHMAL, ICH LIEBE DICH, BILL CIPHER, DAS KANN NICHTS IM UNIVERSUM ÄNDERN ODER RÜCKGÄNGIG MACHEN. ICH LIEBE DICH ÜBER ALLES UND ICH WILL MIT DIR ZUSAMMEN SEIN!!" brüllte Dipper. 
Selbstbeherrschung war zu einem Fremdwort geworden.
Schwer atmend stand er nun direkt hinter Bill und versuchte sich zu beruhigen. 

Der Blonde hatte sich keinen Millimeter von der Stelle bewegt und machte immernoch nicht den Eindruck als hätte er das in nächster Zeit vor, als er schlagartig eine 180° Wende vollführte und Dipper im nächsten Moment seine Lippen auf denen von Bill wiederfand. 

Einen Kuss so voller Sehnsucht und Verlangen hatte er noch nie zuvor erlebt und Bill raubte ihm den Atem, doch den schien er gerade sowieso nicht zu brauchen. 
Der Junge verlor sich in ihrem Kuss, den er wie von selbst angefangen hatte zu erwiedern, jeweils eine Hand an einer von Bills Wangen. 
Die Haut des Dämonen war rau, doch auf eine gute Art und Weise, die dem Kleineren einen wohligen Schauder über den Rücken jagte.

Dipper spürte einem Arm um seine Taille gelegt und eine Hand an seinem Hinterkopf, die ihre Finger in seinen Locken vergrub. Der Ältere presste ihn an sich und es schien als wollte er den Jungen nie wieder gehen lassen, wobei dieser nicht mal etwas dagegen hätte.

"Sags nochmal!" flüsterte Bill keuchend in ihren intensiven Kuss hinein, der auch ohne Zunge atemberaubend kribbelte.
"Ich liebe dich, Bill...und ich will mit dir zusammen sein." ging Dipper der Bitte nach und wiederholte sein Geständnis. Danach trafen sich ihre Lippen kein weiteres Mal, stattdessen zog Bill den Kleineren in seine Arme.

"Ich will auch mit dir zusammen sein, Dipper. Ich liebe dich." sagte der Ältere nach einer Weile unglaublich sanft. 
Eine große Welle Erleichterug schwang in seinen Worten mit und Dipper wusste, das der Dämon es ernst meinte. 
So standen sie noch eine ganze Weile eng umschlungen da, still, einfach die Nähe des jeweils anderen genießend und in die Sterne starrend.

Die Jungen verbrachten diese Nacht unter dem Sternenhimmel bis sie dort schließlich aneinandergekuschelt einschliefen.