Kapitel 16

2.8K 137 43
                                    

"Bill, was zur Hölle tust du bitte hier?!" rief Dipper entsetzt als er den Dämonen erblickte.
Bill lehnte seit geraumer Zeit am Schultor um auf die Ankunft der Zwillinge zu warten und sah nun dezent überrascht auf als der junge Pines auf ihn zugestapft kam.

"Nach was sieht es denn aus, Pinetree?" fragte er während sich dann doch ein kleines Grinsen auf seine schmalen Lippen legte. Der Dämon war offensichtlich tiefenentspannt, so wie er da mit verschränkten Armen an der Mauer lehnte und die Jugendlichen beobachtete, die durch das Tor strömten, bereit für das erneut beginnende Grauen. 
Bills relaxte Haltung brachte den Jungen jedoch nur dazu sich nochmehr aufzuregen.

"Wir hatten abgemacht, dass du in der Shack bleibst. Du weißt genau, du wirst hier auffallen wie ein bunter Hund!" zischte der Jüngere ihn an. 
Verdammt, warum konnte dieser Dämon nur nicht hören?

"Scheiß drauf, Pinetree. Ich werde definitiv keinen weiteren Tag damit verschwenden allein Zuhause rumzusitzen um auf dich zu warten. Und jetzt beweg deinen hübschen Hintern in Richtung Schließfach, oder willst du zu spät zum Unterricht kommen?"
Und schon war Bill auf dem Weg ins Schulhaus. 
Dipper, der sich nach seiner Schwester umblickte, musste feststellen, dass sich diese in Luft aufgelöst hatte und gab schließlich auf. 
Immerhin hatte der Blonde recht: sie mussten zum Unterricht.

"Sag mal Bill, wie hast du das eigentlich geschafft dich über Nacht noch in meine Klasse einzuschmuggeln?" flüsterte Dipper zu seinem Sitznachbarn. 
Der Blonde hatte nicht zugelassen, dass sich jemand außer ihm mit Dipper einen Doppeltisch teilte.
"Wo ein Wille ist ist auch ein Weg." grinste der Dämon wissend.

"Was mei-"
"Dürfte ich die jungen Herren dann freundlicherweise um Aufmerksamkeit bitten? Tut mir ja äußerst leid euer kleines Privatgespräch zu unterbrechen, aber ich würde dann liebend gern mit meinem Unterricht beginnen." meldete sich die Lehrkraft zu Wort. 
Frau Heidelberg, Lehrerin für soziemlich alle Fächer, die Dipper verabscheute, war eine fette ältere Dame in ihren Fünfzigern. Das geblümte Oberteil war fragwürdig und ihre Brille passte nicht so recht zu den rotgefärbten gekräuselten Haaren. Ihre Stimme triefte nur so vor Sarkasmus und die Frau schien auch sonst nie ein nettes Wort in den Mund nehmen. 
Kurzum: sie würde schonmal nicht die Lieblingslehrerin der Jungen werden.

Von Dipper erhielt sie ein gemurmeltes "meinetwegen" und von Bill einen verärgerten Blick. 
Wie wagte diese Frau es nur sie zu unterbrechen.?
Durften Lehrer das etwa einfach so? 
Naja, er würde später sicher noch genug Zeit haben um mit seinem Pinetree zu reden. 
Fürs erste würde er versuchen dem menschlichen Unterricht zu folgen.


"Verdammt, Pinetree, wie hast du das denn all die Jahre überlebt? Das ist ja schlimmer als interdimensionale Folter!" stöhnte Bill erschöpft während er sein Schließfach zuknallte. Aber wenigstens hatten sie den Tag überstanden...dachte er zumindest. 

Der junge Mann war bereits auf dem Weg zum Schultor als Dipper ihn am Rucksack festhielt.
"Wo willst du denn hin?" fragte er sichtlich verwirrt.
"Nach Hause natürlich!"
"Guter Witz, Cipher. Wir haben gerade mal Halbzeit." meinte Dipper nüchtern, doch Bills verdattertes Gesicht war einfach zu köstlich, weshalb er ein leises Lachen nicht unterdrücken konnte.

"Na komm, ich hab Hunger. Gehen wir einen schönen Platz für uns beide suchen." lächelte der Brünette seinen festen Freund nun aufmunternd an und es gelang ihm damit erstaunlicherweise die Laune des Dämonen ein wenig zu heben.


"Verdammt, wo bleibt Mabel denn schon wieder? Es ist so unübersichtlich seitdem wir in unterschiedlichen Klassen sind..." fluchte Dipper leise während er am Schultor stehend nach seiner Zwillingsschwester Ausschau hielt.

"Na na na, Pinetree, achte auf deinen Ausdruck!" tadelte der Blonde ihn grinsend.
"Warum sollte ich? Hier reden alle so, wenn nicht noch schlimmer." erwiederte der Jüngere und sah immernoch leicht grummelig zu Bill hoch, der neben ihm stand. 
Als sein Handy dann meldete, dass er eine Nachricht erhalten hatte, dachte der Brünette natürlich zuerst an Mabel, doch was er da sah senkte seine ohnehin schlechte Laune noch weiter:

We'll meet again //Billdip//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt