Kapitel 19

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Dipper sah wie Bill vom Hof verschwand und wusste, dass er nicht viel Zeit hatte. Er musste sofort zurück ins Bett oder der Dämon würde wissen, dass er alles gesehen hatte. 
Dipper wollte sich gerade regen, als schweres Atmen an sein Ohr drang. Verdammt. 

Der Brünette drehte sich genauso langsam um, wie Bill auf ihn zuging. Seine Schritte waren schwer und bedrohlich in Dippers Augen. Mabel regte sich, geweckt von dem Krach, den Bill verursachte, setzte sie sich auf.
Dipper fixierend legte der Dämon zwei Finger auf die Stirn des Mädchens. Augenblicklich klappten ihre Augen wieder zu und sie sank zurück ins Kissen. 
Bill kam näher.

"So war das nicht geplant, Kleiner." 
Er klang mehr traurig als bedrohlich, doch Dipper konnte sich irren. Bei dem Blonden wusste man nie.

"Was sollte das da unten, Bill? Wer war das?", fragte Dipper vorsichtig, bedacht nicht auf eine Miene zu treten.

"Das geht dich nichts an", antwortete Bill gezwungen Monoton.

"Schließt du etwa wieder Verträge?" 
Dipper hoffte bei Gott, dass es nicht so war. Es kam nie etwas Gutes be soetwas heraus.

"Ich sagte, es geht dich nichts an", brachte der Blonde heraus, wendete den Blick von Dipper ab. Man sah deutlich, wie fest er die Kiefer aufeinander presste.

"Oh doch, Bill, ich glaube, das geht mich sehr wohl etwas an! Ich will nicht, dass du weiter Verträge schließt!", versuchte Dipper sich zu erklären. Es machte ihn wütend, dass sein Freund so abblockte.

"Und warum zur Hölle sollte ich das nicht tun?? Ich bin ein Dämon, falls es dir noch nicht aufgefallen ist! Ich habe mein Leben lang nichts anderes getan als Verträge zu schließen. Es liegt in meiner Natur. Warum sollte ich ausgerechnet jetzt damit aufhören?!", Bill war gereizt, wirklich gereizt, doch Dipper redete weiter auf ihn ein.

"Vielleicht steht mir das nicht zu, aber ich bitte dich, hör auf damit. Für mich." Die letzten Silben grenzten an ein Flehen.

"Weißt du was, du hast recht: das steht dir ganz und gar nicht zu und es geht dich einen Scheißdreck an! Halt dich aus meinen Angelegenheiten raus, Dipper Pines oder ich werde verdammt sauer. Und bilde dir ja nie wieder ein, dass ich mich jeh für einen Menschen wie dich ändern würde!", schrie Bill ihn an, sein linkes Auge, sein Haar und alles was vorher gelb gewesen war färbte sich Feuerrot. 

Er spuckte Dipper das Wort 'Mensch' entgegen, als sei es etwas wirklich wiederliches, eine verabscheuenswürdige Kreatur. Mit einem Blick in Bills Wutverzerrtes Gesicht wusste der Junge sofort, dass er diesen Moment wahrscheinlich nie wieder aus seinen Erinnerungen streichen konnte. 

Es tat ihm weh, plötzlich tat ihm alles weh. 
Warum mussten diese Worte nur so wehtun? 
Tränen traten ihm in die Augen und bevor Dipper es bemerkte holte er aus. Das Geräusch des Schlages war laut. 

Jetzt erst registrierte der Junge was er getan hatte. 
Stumm stand er da, starrte auf die knallrote Form einer Hand auf Bills linker Gesichtshälfte. Seiner Hand...
Was hatte er nur getan? 

Auch Bill starrte ihn fassungslos an. Eine gefühlte Ewigkeit standen sie so da, Dippers Hand immernoch erhoben, der Fleck auf Bills Wange wurde immer dunkler. 

Langsam, beinahe fließend wich das Feuerrot, welches Bill schmückte, einem Blau in den verschiedensten Tönen. Alles an ihm wurde Blau. Seine Augen, sein Haar, seine Kleidung.
Bill schien es nichtmal zu bemerken, doch Dipper wusste, dass er es fühlte. 

Der Dämon hob langsam den rechte Arm, das Einzige, was man hören konnte, war das Rascheln seiner Kleidung. 
Etwas in seinen nun tiefblauen Augen veränderte sich.
Urplötzlich lag Trauer in ihnen.

We'll meet again //Billdip//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt