"Ich hab ihn gesehen, Sweet Pea", ich zitterte am ganzen Körper.
Archie schlief, als wir im Bunker auf ihn aufpassten.
"Ich hatte solche Angst", gestand ich ihm schluchtzend, wollte mit dem Ärmel meines Pullovers über mein tränennasses Gesicht wischen, aber stattdessen griff Sweet Pea nach meinen Handgelenken und zog mich zu sich, damit er mich umarmen konnte.
"Es tut mir leid, Trisha. Wir hätten dich nicht alleine lassen dürfen." Die Reue in seiner Stimme war nicht zu überhören und ich krallte mich in den Stoff seines Oberteils.
In diesem Moment fühlte ich mich so geborgen, dass ich diese grausame Erinnerung tatsächlich für den Bruchteil einer Sekunde aus meinem Kopf verbannen konnte.
Ich war noch wütend auf ihn und den Rest, doch meine Wut übertünchte nicht die Angst, die in mir tobte.
Aus welchem Grund sollte man so etwas schreckliches tun? Ich konnte es einfach nicht verstehen.
Nach unserer Wache brachte mich Sweet Pea dann sicher aus Schuldgefühlen zu Veronica.
Dort packte ich dann meine Sachen zusammen, bedankte mich herzlich bei Vee und Mrs Lodge für ihre Gastfreundschaft und fuhr mit meinem marineblauen Youngtimer in die Wohnwagensiedlung in welcher auch Jughead mit seinem Vater wohnte.
Der Sunnyside Trailer Park war fast vollständig zerstört worden und die meisten waren aus Angst weggezogen. Ich konnte für wenig Geld einen gut erhaltenen Wohnwagen mieten.
Dort angekommen, richtete ich mir mein eigenes Heim ein und musste sagen, dass es vollkommen genügte. Ich war kein Mensch, der Extravaganz verlangte oder benötigte.
Erschöpft von der vergangenen Nacht nahm ich eine kalte Dusche, um meine Gedanken auszuschalten. In meinem Kopf herrschte das totale Chaos und ich wollte einfach nur meine Ruhe haben.
[...]
"Wir wissen, dass er nicht alleine geflohen ist. Er hatte hilfe."
Ich hörte Sheriff Minetta kaum zu, da mein Schädel dröhnte und sich für mich alles drehte. Der Lauf durch den Wald und die kalte Dusche waren anscheinend keine gute Kombination gewesen.
Der Sheriff sprach gerade Josie an, die direkt vor Sweet Pea saß. Sie wirkte ziemlich nervös und als der Sheriff sich vorbeugte, verkrampfte sie sich plötzlich und es sah aus, als hätte sie eine Art... Anfall?
Sweet Pea sprang entsetzt von seinem Stuhl auf, als er dies sah. Mich hingegen riss es buchstäblich vom Hocker, denn ich wurde ohnmächtig.
[...]
Das Hämmern an meiner Tür zwang mich dazu aus meinem Bett zu steigen. Ich schaffte es nur schlurfend, da mir noch immer ein wenig mulmig zumute war.
Ich rechnete nicht mit der Person, die dort vor meiner Nase stand.
"Was machst du denn bitte hier...?", selbst meine Stimme klang kraftlos.
Als ich vor zwei Tagen im Krankenhaus wach geworden bin, hatten mir Betty und Veronica erzählt, dass alle so fokussiert auf Josie waren, dass ich erst Minuten später auf dem Boden gefunden wurde.
Sie dachten ich hätte ebenfalls einen Anfall bekommen, doch ich hatte einfach nur die Grippe und das Hohe Fieber hatte mich ausgenockt.
"Ich wollte dir die Sachen aus dem Unterricht vorbeibringen....", Sweet Pea überreichte mir einen kleinen Stapel Blätter, den ich stirnrunzelnd beäugte.
Dafür war er hergekommen?
"Das hätte doch Jughead übernehmen können?"
Der große Dunkelhaarige blinzelte vermehrt und ging meinem Blick kurz aus dem Weg.
"Ich wollte...sehen wie es dir geht", meinte er, doch ich schenkte dem keinen Glauben.
Sein geheucheltes Mitleid konnte er meinetwegen für sich behalten.
"Tu doch nicht so. Du bist sicher froh, dass ich krank bin." Verärgert wollte ich ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, doch er hielt sie mit nur einem Arm auf.
"Bin ich nicht", auch er sah sauer aus. "Überhaupt nicht."
Meine Augen weiteten sich abrupt, nachdem er dies gesagt hatte, weil es so unerwartet war.
"W-woher weißt du überhaupt wo ich wohne?", entgegnete ich ein wenig zerstreut, war jedoch noch immer etwas angeschlagen.
"Betty ist die Serpent Königin", erinnerte er mich mit zusammengezogenen Augenbrauen.
"Das erklärt trotzdem nicht, wieso du hier bist."
"Warum hast du keinem gesagt, dass es dir schlecht geht, du Erbsenhirn!?", blaffte er mich an, doch ich konnte seinen abfälligen Kommentar nicht wirklich ernst nehmen. Erbsenhirn? Wer von uns hieß denn hier bitteschön Sweet Pea?
"Bitte hör auf damit. Ich habe keine Lust auf deine Schuldgefühle, also-"
Wütend schlug er gegen die Metalltür, was mich hochschrecken ließ.
"Hast du sie noch alle?", fauchte ich ihn gleich darauf an.
Das durfte doch wohl nicht wahr sein. Da war man nichtmal eine Woche hier und schon würde er mir die Bude einschlagen.
"Verdammt!", brüllte er laut. "Und ich Idiot habe mich um dich gesorgt!"
Sofort erstarrte ich und als er bemerkte, was er da eben zu mir gesagt hatte, riss er die Augen weit auf.
Wir starrten uns stillschweigend an, während das starke klopfen in meiner Brust nicht mehr aufhören wollte.
Als er sich allerdings irgendwann wieder fing machte er mit einem "Ich sollte gehen" kehrt. Erst nachdem er sich ein Stück weit von meinem Anhänger entfernt hatte brachte ich erneut den Mut auf, den Mund zu öffnen.
"Sweet Pea!", rief ich und hoffte, dass er sich umdrehte, doch er blieb nur mit dem Rücken zu mir stehen.
"Ich danke dir!"
Er wandte den Kopf leicht zur Seite und ich hätte schwören können ihn lächeln zu sehen. Wahrscheinlich halluzinierte ich noch.
Ich sollte wieder schlafen gehen ...
-
Ab jetzt wird die Story mehr von der Serie abweichen
DU LIEST GERADE
Blue Rose • Sweet Pea
FanfictionPatricia Petite kommt nach Riverdale, nachdem sie von dem Tod ihres Vaters hört. Der Süden ist gefallen und Patricia die Tochter eines Veräters. Die Serpents wollen sie so schnell wie möglich los werden, doch diese will um jeden Preis ein Mitglied w...