Herzensangelegenheit

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"Jones hat angerufen."

Ich rieb mir gähnend den Schlaf aus den Augen und sah, dass Sweet Pea in der Sitzniesche gegenüber von der Küche saß, anstatt hier bei mir.

"Veronica's Mutter hat Riverdale unter Quarantäne gestellt. Keiner kann rein oder raus und Minetta wurde ohne Kopf gefunden", erzählte er mir, ohne überhaupt in meine Richtung zu gucken.

Schlaftrunken setzte ich mich auf und blinzelte zu ihm herüber. Das waren zu viele Informationen am frühen Morgen.

"Wieso bist du da drüben?"

Bei meiner Frage schien Sweet Pea ganz nervös zu werden. Beschämt kratzte er sich am Hinterkopf, ehe er sich räusperte.

"Dei-dein Oberteil ist...", stammelte er offensichtlich verlegen und als ich an mir herunter sah, riss ich meine Augen peinlich berührt auf. Mein Shirt... es war in der Nacht so sehr verrutscht, dass fast mein kompletter Bauch frei lag.

"Hoppla", zügig zog ich mir das enge Spaghetti-Top herunter und richtete den linken Träger, welcher sich die Schwerkraft zu nutzen gemacht hatte.

"Jedenfalls...", Sweet Pea griff das zuvor angeschnittene Thema erneut auf, um der unangenehmen Situation auszuweichen.

"Heißt das für uns, dass wir noch länger auf uns allein gestellt sind."

Ich konnte nicht fassen, dass er tatsächlich hier gebliebenen war. Wir hatten die Nacht zusammen verbracht... Alleine. Eine leichte Vorahnung wuchs in mir. Die anderen würden das hundert pro falsch verstehen. Komischerweise war mir das sogar egal.

"Wir schaffen das schon", versicherte ich ihm selbstsicher, weil ich wirklich davon überzeugt war.

Auf allen Vieren kraxelte ich aus meinem Bett und schlenderte anschließend zu ihm rüber.

"Frühstück?", bot ich meinem Lakai an, der mich bloß mit einem irritierten Blick bedachte.

Wir beide verhielten uns Irre, wenn ich an den gestrigen Tag zurückdachte. Kurz hatte ich befürchtet er würde nie wieder mit mir reden.

"Ich wollte dich nicht wegen so etwas verlieren", die Worte waren ausgesprochen, noch ehe ich darüber nachdenken konnte.

Sofort spitzte Sweet Pea die Ohren, stüzte seinen Kopf auf seiner Hand ab und sah interessiert zu mir hoch.

"Mich verlieren?", ein schiefes selbstgefälliges Grinsen formte sich auf seinen Lippen.

Das Blut rauschte mir in den Ohren, die nun bestimmt heißer wurden als die Hölle.

Die Art wie er gestern zu mir gerast war, um mich nach Hause zu bringen und mich zu beschützen hatte mir so ein wunderbares Gefühl von Sicherheit vermittelt.

Sein dunkles Haar war etwas zerzaust , die dunkelbraunen Augen leuchtete und ich wusste in diesem Moment eins ganz genau: Ich hatte mein Herz an diesem Jungen verloren.

Geleitet von der leisen Stimme in meinem Inneren, die mir Mut zusprach, ging ich auf ihn zu. Das Grinsen in Sweet Pea's Gesicht verblasste langsam, er ließ die Hand auf den Tisch sinken und als ich mich dann schamlos auf seinen Schoß setzte, sah er mich in einer Mischung aus Erstaunen und Ungläubigkeit an. Doch ich erkannte auch die Zärtlichkeit, welche er versuchte zu verstecken.

Seine Hände legte er auf meine Taille, während meine auf seinen seinen Schultern platziert waren.

Mein Herz klopfte erbarmungslos in meiner Brust, als ich mich ihm mit meinem Gesicht näherte. Meine Lider schloss ich erst dann als sich unsere Lippen berührten. Es war ein sanfter und kurzer Kuss.

"S-sorry...", stotterte ich ich plötzlich schüchtern über mein Verhalten und lief so rot an, dass ich sicher einer Tomate glich.

Aber Sweet Pea gab keinen Laut von sich, starrte mich bloß durchdringend an, was mich schwer schlucken ließ.

Schließlich verstärkte sich sein Griff um mich und er hob mich problemlos hoch, damit er mich auf dem Tisch absetzen konnte. Alles ging so schnell und ehe ich's mich versah küssten wir uns wieder. Dieses Mal jedoch nicht so unschuldig wie zuvor.

Meine Finger krallten sich in sein dichtes Haar, während seine in meine Oberschenkel drückten. Leidenschaftlich fanden wir unseren eigenen Rhythmus und ich spürte wie mein Körper anfing zu zittern, weil es nicht genug war.

Ich zog ihn näher zu mir, wollte seine grenzenlose Nähe und Wärme auf meiner Haut spüren. Anders gesagt — ich war hoffnungslos verrückt nach ihm.

Doch dann traf es mich wie einen Schlag.

"Fuck", keuchte ich.

"Was ist?", er schaute mich mit Rehaugen und geschwollenen Lippen an.

"Josie..."

Sweet Pea verdrehte seine Augen daraufhin schmunzelnd und drückte mir einen flüchtigen Kuss auf, der mich verstummen lassen sollte.

"Wer ist das?", scherzte er, weshalb ich ihn entgeistert anblinzelte.

Als er bemerkte, dass ich nicht verstand worauf er hinaus wollte, sprach er zu meiner Verwunderung weiter.

"Die Person, die ständig an meiner Seite ist, mit mir lacht, mich nervt und mit der ich mich streite bist du, Trish", erklärte er und hatte so einen weichen Ausdruck dabei. Am liebsten hätte ich losgeheult.

Ein überdimensionales Grinsen schmückte mein Gesicht.

"Ich mag dich, Sweet Pea...", gestand ich ihm und machte automatisch ein ernstes Gesicht dabei. "Sehr."

Das dürfte ihm eigentlich nicht entgangen sein, aber ich erwähnte es trotzdem noch einmal.

Schmunzelnd biss er sich auf seine Unterlippe, bevor er seinen Kopf in meiner Halsgrube ablegte und mich mit seinen starken Armen umschloss.

Er war bloß ein einsamer Junge, der geliebt werden wollte und ich konnte ihm diese Liebe geben.

Er war bloß ein einsamer Junge, der geliebt werden wollte und ich konnte ihm diese Liebe geben

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Blue Rose • Sweet PeaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt