"Du siehst furchtbar aus", ließ mich Kevin am nächsten Tag in der Schule wissen.
Für seinen blöden Kommentar warf ich ihm einen vernichtenden Blick zu, weshalb er sofort verstummte.
"Wie ist der SAT für dich gelaufen?", versuchte er sich somit scheinheilig aus der Affäre zu ziehen.
"Ziemlich gut eigentlich... Ich glaube da brauche ich mir keine Sorgen zu machen."
"Das mit Archie war doch richtig schräg, oder? Das er einfach so rausgerannt ist", Kevin runzelte nachdenklich seine Stirn und wirkte ehrlich besorgt um seinen Freund.
"Naja, es muss ihn wohl arg gestresst haben", ich ließ die Schultern zucken.
"Und was stresst dich? Lass mich raten... Ich hab dich länger schon nicht mit diesem Serpant-Riesen zusammen gesehen. Gibt es da einen Zusammenhang?"
"Du weißt wie du jemanden in die Enge treiben kannst", entkam es mir trocken.
"Hey, Trish... Das zwischen Josie und ihm ist nie mehr als eine Sommer Phase gewesen. Mach dir keinen Kopf."
"Es geht gar nicht um deine Stiefschwester", seufzte ich niedergeschlagen und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.
"Ich kann nicht mit jemandem zusammen sein, der kein Vertrauen zu mir hat."
Das ließ Kevin verstummen und es wirkte so, als würde er genau verstehen was ich meinte.
"Liebe ist verdammt hart"
Als Antwort darauf stüzte Kevin seinen Kopf auf meinem ab.
[…]
"Trisha, komm in den Bunker. Allein. Wir haben eine Überraschung für dich."
Sobald Jughead seine Ansprache beendet hatte, legte er auch schon auf.
Entgeistert blinzelte ich den Bildschirm meines Handys an."Alles klar bei dir?", Reggie und Veronica sahen mich an wie Autos.
"Ich sollte mich langsam dran gewöhnen, dass bei mir überhaupt nichts klar ist, aber anscheinend funktioniert das nicht sonderlich gut."
Die zwei hatten exakt den gleichen Gesichtsausdruck, weshalb ich die beiden umso mehr liebte.
Ich mochte Archie, wirklich. Doch ich kannte ihn nicht so gut zusammen mit Vee, als mit Reggie. Für mich passten die zwei einfach perfekt zueinander.
"Ich muss gehen. Die Schlangen haben anscheinend etwas für mich", scherzte ich und schob meinen Milchshake zu Reggie, der mir dankend salutierte.
"Etwas? Nicht eher jemanden?"
"Ich hasse dich, Veronica."
Sie grinste mich zufrieden an, als ich aus meiner Sitzniesche rutschte um mich auf den Weg zu machen.
"Vielleicht möchte er sich bei dir entschuldigen, Trisha", während sie das sagte legte Reggie ihr seinen freien Arm um die Schultern.
"Gott, ihr seid so zum kotzen", entkam es verbittert von mir, was meine beiden Freunde besonders witzig fanden.
"Bye."
Ich konnte nicht fassen, dass ich mit den beiden arbeiten konnte und es keine Auswirkungen auf unsere Freundschaft machte. Das war ein absoluter Ausnahmezustand.
Nach meiner Ankunft im Fox Forest grübelte ich dann trotzdem ein wenig darüber, was die Jungs wohl für mich hatten.
Ich verfluchte mich selbst dafür mir irgendwelche dummen Hoffnungen zu machen. Alles wegen Veronica!
Als ich beim Bunker ankam und anschließend die Leiter herunter kletterte, klopfte mein Herz mir rasend schnell gegen die Brust.
Unten angekommen erwarteten mich drei zutiefst verstörte Gesichter, bevor ich ihn erblickte.
Meinen Vater. Gefesselt an einen Stuhl.
Der blanke Schock durchfuhr meinen Körper, sodass ich kurz das Gleichgewicht verlor und im Letzten Moment noch von Jughead aufgefangen wurde.
"Töchterchen", mein Dad grinste mich verschmäht an, weshalb ich mich am liebsten übergeben hätte.
Aber er war doch tot!? Er wurde von dem Sheriff höchstpersönlich erschossen!
"Dein Vater ist.... der Gargoyle König."
Nachdem diese Worte Jughead's Mund verlassen hatten, wich jegliche Farbe aus meinem Gesicht.
Von jetzt an war ich nicht nur die Tochter eines Verräters, sondern auch die Tochter eines absolut kranken Psychopathen.
"N-nein...", ich sank langsam in die Knie, ohne meinen Blick von meinem Vater abzuwenden.
In meinem ganzen Leben empfand ich noch nie so viel Schmerz und Scham, wie in diesem Augenblick.
"Bist du nicht stolz auf Daddy, Trisha?"
Tränen stiegen mir unverzüglich in die Augen, die ich beim besten Willen noch versuchte zurückzuhalten.
Mein Vater war ein Monster. Ein echtes Monster.
Ich wollte nicht einmal den Grund hören, denn ich wusste bereits das es irgendwas mit Hiram Lodge zu tun hatte.
"Ich muss los. Trisha kommst du mit oder bleibst du mit den beiden hier?"
Er war mein Vater, also würde ich auch die Verantwortung übernehmen müssen.
"Geh", krächzte ich und spürte die Tränen dann über meine Wangen fließen, doch er tat was ich sagte.
Auf Jughead's Gesicht lag ein so mitfühlender Ausdruck, dass ich nur noch mehr weinen musste.
"Habt ihr schon erzählt, dass ich eure Schwuchtel umgelegt habe? Der Bastard konnte einfach nicht sein Maul halten."
Verstört sah ich meinen Vater an, bevor ich zu Fangs und Sweet Pea schaute.
"Von wem spricht er?", wimmerte ich, obwohl ich es eigentlich überhaupt nicht wissen wollte.
"Joaquin", antwortete mir mein Vater.
Er war es? Er hatte die Leiche dieses Jungen zu uns gebracht?
Mir wurde übel bei dem Gedanken und als ich zwei Hände auf meinen Schultern spürte, zuckte ich zusammen.
Ein Paar dunkler Augen musterte mich, während ich in diesen einen wilden Tanz aus Emotionen lesen konnte. Dort war Hass, Trauer, Wut, aber auch Mitgefühl.
Sweet Pea half mir aufzustehen, während ich mich an ihn klammerte wie an einen Fels in der Brandung.
"Es tut mir so leid", wisperte ich ihm unter Tränen zu, doch er schüttelte bloß mit zusammengezogenen Augenbrauen seinen Kopf.
Und dann passierte plötzlich alles so schnell.
Mein Vater schaffte es irgendwie sich von dem Stuhl loszureißen, was mich aufkreischen ließ.
Als er anschließend die Leiter hochkletterte und ich ihm hinterher wollte, packte Sweet Pea mich jedoch und hielt mich zurück.
Dann ertönte ein Schuss und ich hörte wie ein lebloser Körper zu Boden fiel. Ich blickte zu Fangs, welcher eine Waffe in seiner Hand hielt und war erleichtert, dass es nicht er war.
Sein panischer Schrei füllte den Bunker mit einem unendlichen Schall.
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Blue Rose • Sweet Pea
FanfictionPatricia Petite kommt nach Riverdale, nachdem sie von dem Tod ihres Vaters hört. Der Süden ist gefallen und Patricia die Tochter eines Veräters. Die Serpents wollen sie so schnell wie möglich los werden, doch diese will um jeden Preis ein Mitglied w...