0 - was zuvor geschah

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drei jahre zuvor

„Kommt schon, beeilt euch, Jungs!" rief Tristan, als er die Eingangstür öffnete. Seine blonden Haare wurden leicht vom Wind zurück geweht. Man sah seine bläulichen Adern auch durch seine Haut, weil er nervös war. Sein Element war das Wasser.

Connor kam gerade aus dem langen Flur in Richtung Eingangstür gelaufen, als er mit einer kleinen Handbewegung die Tür direkt vor Tristans Nase wieder zuknallen ließ und an ihm vorbei in den nächsten Flur lief.

„Bin noch nicht so weit," sagte er ruhig und verschwand um die Ecke. Er konnte das Element Luft kontrollieren.

Genervt drehte sich Tristan um, doch Connor war bereits aus seiner Sichtweite verschwunden. „James, Brad, kommt schon," rief er entnervt und beide kamen geradewegs zusammen die lange Treppe herunter gelaufen, die zu den Büros führte.

„Bin nicht wirklich gut drauf heute, das ist alles," sagte Brad mit gesenktem Kopf und lief an Tristan vorbei, sodass ihm die dunkelbraunen Locken ins Gesicht fielen. Er wollte seine Jacke, die neben dem Eingang des kleinen Bürogebäudes an der Wand hing, anziehen, da er der einzige war, der noch keine trug.

Tristan erhaschte einen kurzen Blick auf Brads Augen und er glaubte zu sehen, dass seine Pupillen rot geworden waren.

Auch er hatte Angst. Brad hatte Angst.
Brad, dessen Element das Feuer war, hatte sonst nie Angst.

„Wir wollen ja nicht gleich den Teufel an die Wand malen!" versuchte James die Stimmung aufzulockern, denn auch ihm waren die besorgten Blicke der beiden anderen nicht entgangen. Draußen war es ausnahmsweise sonnig, eher weniger passend zur Stimmung der Jungs.

„Ich bin zuversichtlich," meinte er vorsichtig und ließ eine kleine Blüte auf Augenhöhe von Brad, der gerade die große Topfpflanze vor ihm anstarrte, aus einem der knospenlosen Stiele wachsen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf Brads Lippen und dadurch dann auch auf James'. Sein Element war die Erde.

„Bist du immer," meinte Connor sachlich als er um die Ecke wieder zurück zu den anderen bog, „Und das wissen wir zu schätzen." Seine ruhige abgeklärte Art beruhigte vor allem Tristan sichtlich, der tief ausatmete.

Der Luftler war nur um die Ecke gegangen um sich selbst zu beruhigen und außer Hörweite zu sein, um die anderen nicht noch mehr zu verunsichern. Würde er Angst haben so würden das alle drei anderen spüren; wenn er Nervosität zeigte, machten sie sich nur noch mehr Gedanken.

Ashton, ein guter Freund und engster Verbündeter der Jungs, kam mit einer Kiste bepackt als letzter die Treppe herunter und stellte sich neben Tristan. Seine weißblonden Haare hatte er zu einem kleinen Zopf gebunden und seine grauen Augen blickten wachsam in die Gesichter der anderen.

„Alles ist soweit fertig, der Van wurde von unseren Leuten beladen und auch die Umgebung ist abgesichert. Joe wartet hinter'm Steuer, bereit loszufahren," sagte Ashton und blickte zu Brad. Die feuerroten Augen fielen auch ihm sofort auf, doch er sagte nichts.

Sein Wissen über GBN's war viel größer als man vermuten würde und er war den Jungs schon immer eine große Hilfe. Er wusste mehr als jeder Normalbürger normalerweise wissen konnte, doch als er die Jungs kennenlernte wurde schnell klar, dass er all die Geschichten über GBN's jahrelang studiert hatte.

„Sind wir dann so weit?" fragte Connor in die Runde und keiner sagte etwas. Sein Blick wanderte über die vier jungen Männer vor ihm und er spürte die Angst von allen deutlich, fokussierte er sich allerdings auf Brad so war die Angst nahezu nicht auszuhalten.

Es beunruhigte ihn sehr, da Brad sonst immer der Ruhepol der Gruppe war und auch seine mittlerweile tiefroten Augen verrieten ihm, dass es diesmal definitiv nicht so war.

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