23 - frei

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fly away • 5 seconds of summer

Es war mitten in der Nacht und Luana saß erschöpft auf der Terrasse an der Hauswand angelehnt. Diese war noch leicht aufgewärmt von der Sonne, die den ganzen Tag auf sie gestrahlt hatte. Die warme Wand bildete einen angenehmen Kontrast zur recht kühlen Luft.

Luana konnte nicht schlafen, obwohl sie unglaublich müde war und ihr kam die Luft drinnen so stickig vor. Es war ein natürliches Verhaltensmuster von ihr geworden, nach draußen zu gehen, um ihre Gedanken zu sortieren.

Sie hasste es, dass sie keine Möglichkeit hatte, etwas gegen ihre Situation zu unternehmen. Abwarten, mehr können wir momentan nicht tun, hatte Ashton gesagt und vermutlich hatte er damit auch Recht.

In die Nähe des Hauses zu gehen wäre viel zu gefährlich und auch dort im Umkreis nach dem Elementkreis zu suchen wäre wie ins offene Messer zu laufen. Irgendetwas zog sie trotzdem dorthin, nur bislang widerstand sie noch dem Drang.

Luana hatte ja nun genug Zeit, sich einfach nur Gedanken über den Standort des Elementkreises zu machen und das tat sie auch — ununterbrochen.

Sie ließ der Gedanke nicht los, dass sie den Elementkreis womöglich doch schon gefunden hatten, ihn aber nicht als solchen erkannt haben. Es war möglich, denn niemand wusste ja, wie er letztendlich wirklich aussah.

Was, wenn die Jungs schon vor Jahren auf ihn gestoßen waren, aber die Bedeutung des Ortes nicht erkannt haben? Der Gedanke daran, verursachte ein ungutes Gefühl bei Luana.

Womöglich war ja sogar sie schon einmal auf den Elementkreis gestoßen, ohne es zu wissen? Es wäre dumm das auszuschließen, da sie alle ja nicht mal wussten, wonach sie suchten.

Luana seufzte und ließ die milde Luft ihre Lungen durchströmen. Es war eine schöne Sommernacht, doch die junge Frau konnte diese einfach nicht genießen. Zu viel Unruhe herrschte in ihrem Kopf.

Sie sah auf ihre Hand und entzündete ein kleines Feuer. Die Flamme tanzte über ihren Handballen und auf ihrem Gesicht kitzelte die Wärme, die von ihr ausging.

Es könnte gar nicht anders sein, als das sie nun an Brad denken musste und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht, auch wenn sich gleichzeitig Sorge in ihr ausbreitete.

Er bedeutete ihr so viel und all das, was ihnen nun bevorstand würde ihre Verbindung wohl auf eine Probe stellen. Darum machte sie sich allerdings keine Sorgen — das brauchte sie auch nicht — vielmehr gaben ihr die Gefahren, die lauerten, zu bedenken.

Sie konnte und wollte sich ein Leben ohne Brad gar nicht erst vorstellen, auch wenn das alles vielleicht so schnell und plötzlich kam. Das war etwas, was sich nicht so einfach begreifen oder erklären ließ. Es war einfach so.

Luana wollte außerdem nicht länger so distanziert zu ihm sein müssen. Natürlich, James wusste Bescheid und die anderen hatten wahrscheinlich auch längst Verdacht geschöpft, aber trotzdem war sie ja nie mit ihm alleine. Und sie brauchte momentan wohl nichts mehr, als ihn und seine Unterstützung.

Wie auf sein Kommando öffnete der Lockenkopf vorsichtig die Tür und erblickte Luana an der Hauswand. Dass er bemerkt hatte, wie sie das Zimmer verlassen hatte, stand außer Frage. Von drinnen aus hatte er sie beobachtet, doch für sein Empfinden war sie lange genug alleine draußen gewesen und er begann sich Sorgen zu machen.

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