24 - aussichtslos

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before you go • lewis capaldi

Die Herzen beider setzten für einen Moment aus und sie wirbelten herum, doch es war bereits zu spät.

Sie waren umstellt und eine komplett vermummte Gestalt drückte Luana eng an sich und hielt ihr den Mund zu. Auch bei schwachem Licht erkannte Brad, was der Unbekannte seiner Luana an den Kiefer drückte. Es schimmerte dunkel im schwachen Licht.

Der Lauf der Pistole war eiskalt gegen Luanas Haut und sie war beinahe regungsunfähig. Wie konnte sie nicht bemerkt haben, dass sie verfolgt wurden? Sie bekam eine Gänsehaut.

Brad hatte panische Angst um seine Luana und gleichzeitig machte er sich bereits Vorwürfe. Sein Blut kochte. Fieberhaft dachte er darüber nach, was er jetzt tun könnte, doch er schien machtlos.

„Ihr passiert nichts," sagte der Angreifer mit Nachdruck und Brads gesamter Körper spannte sich wenn möglich noch krampfhafter an. „Vorausgesetzt du kooperierst jetzt," fuhr er fort.

Luana war selbst eiskalt und ihr Herz schlug längst nicht mehr regelmäßig — zumindest kam es ihr so vor — ganz zu schweigen von Brads.

„Rings um uns herum sind meine Männer verteilt und haben alle samt ihre Waffen auf dich gerichtet, Brad. Ich nehme sie jetzt mit und du wirst uns nicht folgen. Ansonsten jage ich ihr augenblicklich eine Kugel in den Kopf."

Brad schluckte schwer und der Schweiß stand ihm ins Gesicht. Er nickte langsam und sein Blick traf voller Wehmut und Angst auf Luanas, der wiederum die Tränen in den Augen stiegen.

„Es wird alles gut," flüsterte Brad und Luana nickte, insofern ihr das in dem Griff des Mannes möglich war. Sie war so wütend auf sich selbst, dass sie ihre Angst völlig ausblendete. Wie konnte sie nur so leichtsinnig sein und Brad zu so etwas überreden? Er würde sterben vor Sorge und das war ihre Schuld, dachte sie. Brad gab sich wiederum natürlich selbst die Schuld.

„Fahr zurück zu deinen Freunden und sag ihnen, dass ihr auf weitere Anweisungen warten sollt, wenn ihr die Kleine unbeschadet zurückkriegen wollt," wies der Unbekannte Brad heiser an und selbiger konnte wieder nichts als Nicken.

„Gut," war alles was der Unbekannte noch sagte und drehte sich mitsamt Luana um. Brad blieb wie ihm befohlen wurde stehen, auch wenn die Wut, die in ihm aufbrannte, ihn zu einem Sprint drängen wollte, doch er hielt sich zurück. Luana war in Gefahr und Leichtsinn war das letzte, was hier etwas bringen würde.

Luana wehrte sich nicht, als er sie mit sich in den tiefen Wald führte und sie unterdrückte die Tränen der Wut, um nicht schwach zu wirken. Die Jungs würden sie holen kommen und alles würde gut werden.

Brads Herz schlug so schnell, dass er kaum noch Luft bekam. Er würde nun alles dafür geben, Luana zu retten — und wenn das bedeutete, dass er selbst dafür sein Leben riskierte.

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Seine Faust schlug dumpf auf dem Küchentisch auf. In seinen Augen hatten sich Tränen gebildet, doch er versuchte krampfhaft sie zurück zu halten.

Sonst immer hatte er seine Gefühle unter Kontrolle, konnte sie zurückhalten, doch wenn es um seine Luana ging, hatte Brad keine Kontrolle über sein Handeln. Seine Gedanken waren wie benebelt und das Bild von ihr mit Pistole am Hals hatte sich längst in seinen Kopf eingebrannt.

„Brad, es wird alles gut. Wir holen sie da unbeschadet raus," versuchte James seinen Freund zu beruhigen, doch Brad lief immer noch nervös auf und ab und raufte sich die Haare. Er dachte die ganze Zeit daran, dass das alles nicht passiert wäre, wenn er nicht so egoistisch gehandelt hätte — was selbstverständlich Quatsch war.

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