Alexis PoV
Nachdem Owen ging stand ich noch etwas bei dem Pferd und dachte nach.
Fassten wir mal alles zusammen. Der Typ hatte einen guten Charakter, sah hammergeil aus, war sicher auch ne Wucht im Bett....was nicht ganz sooo wichtig ist, aber auch nicht unwichtig....stand auf Eishockey und fuhr Motorrad. Gott, als ich ihn so mit seiner Lederjacke sah wie er ein Bein über sein Motorradsitz schlug, während seine Jeans enger wurde und sein praller Arsch noch besser zur Geltung kam, wurde mir ganz heiß und am liebsten hätte ich ihn mit dem Bauch über den Sitz gelegt und ihn...lassen wir das, das kam jetzt nicht so gut mit einer Latte über den Hof zu laufen.
Ich war total beeindruckt von dem Kerl. Ich dachte das ich mich sogar in ihn verlieben könnte. Aber irgendwie machte mich das auch traurig, denn ich sollte mich nicht verlieben. Wenn ich aus dem Knast raus war, sei es jetzt oder in 3 Jahren, würde ich wieder zurück nach Vancouver zu meinen Eltern gehen. Außerdem hatte ich dort auch noch einige Dinge zu klären. Was hätte ich dann mit ihm machen sollen? Eine Fernbeziehung? So was hat noch nirgends richtig funktioniert.
Vielleicht anfassen aber nicht verlieben? Unverbindlicher Sex um die Lust zu befriedigen? Genau, mehr nicht. Mehr durfte ich nicht und wollte ich auch nicht.
Langsam sollte ich mich mal auf den Weg ins Büro machen. Da Owen weg war wusste ich gar nicht was ich jetzt machen sollte. Mister Tremblay hatte bestimmt noch Aufgaben für mich.
Ein Paar Tage später
Heute war Owen's Spiel. Da wir Samstags nicht arbeiteten saß ich in der Bibliothek und lernte.
Man hatte damals die Möglichkeit seinen Schulabschluss in der Jugendvollzugsanstalt zu machen, was ich auch tat. Studieren konnte ich hier leider nicht, aber wir hatten in der Bibliothek einen Haufen Sachbücher.
Im Radio, das über die Lautsprecher vom Gefängnis lief hörte ich dem Spiel zu, besser gesagt das Ergebnis. Owen's Mannschaft gewann und war nun im Finale.
Ich freute mich extrem für Owen und auf Montag. Da werde ich ihn wieder sehen. Es war echt schlimm, wenn ich abends wieder alleine in meiner Zelle lag vermisste ich ihn. Obwohl wir uns noch nicht wirklich kannten. Wahrscheinlich war ich schon dabei mich in ihn zu verlieben. Er gab mir immer mehr Grund dazu. Seine Blicke, seine Gesten, sein ganzes Verhalten mir gegenüber. Genauso wie vor 3 Tagen.
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Vor 3 Tagen hatte er gekocht. Ich wusste nicht woher er es wusste, aber ich liebte Rinderbraten mit Knödel und Rotkraut. Als wir in die Kantine rein kamen roch ich schon was es gab und meine Augen füllten sich schon etwas mit Wasser, was ich gar nicht wollte.
Ich holte meinen Teller und Owen grinste mich mit den schönsten braunen Puppyaugen ,die ich je sah, an und wünschte mir einen guten Appetit und er hoffte es schmeckte mir.
Ich stach mit der Gabel in das zarte Fleisch und schnitt ein Stück ab, tunkte es in die Soße und schob es mir in den Mund. Es schmeckte fantastisch. Nicht mal meine Mum bekam den Braten so gut hin wie er. Ich konnte es nicht aufhalten, mein Mund zog sich zusammen und meine Augen füllten sich noch mehr mit Wasser. Schnell aß ich den kompletten Teller leer, stand auf und rannte nach draußen in die Ställe rein. Dort weinte ich wie ein Baby....ich hätte nicht gedacht das es mal jemand schaffte aus mir ein weinendes Weichei zu machen. Und das schlimmste an allem war, ich fühlte mich hier wie zu Hause. Und das sagte ich nicht weil es überall besser wäre wie im Knast, sondern weil überall nicht Owen war. Ich fühlte mich bei IHM zu Hause.
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Owen's PoV
Wir waren mitten im Spiel. Ich saß auf der Ersatzbank. Da ich der beste Spieler war, wurde ich meistens erst gegen Mitte oder Ende eingewechselt. Noch führten wir, aber was anderes hatte ich auch gar nicht erwartet. Sollte nicht eingebildet klingen, aber meine Mannschaft war einfach gut. Jeder einzelne von uns schöpfte jeden Bereich mit seinem Können aus.
Während ich wartete bis ich dran war, schweiften meine Gedanken zu Alexis ab.
Vor 3 Tagen hatte er sich echt komisch verhalten.
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Ich hatte Karl den Wärter gefragt ob er wüsste was Alexis am liebsten aß. Er meinte, Rinderbraten mit Knödel und Rotkraut. Also stand ich den ganzen morgen in der Küche und bereitete gut gelaunt das Mittagessen vor. Als es dann soweit war und ich Alexis schon kommen sah, packte ich eine gute Portion auf seinen Teller und übergab ihm diesen. Ich wünschte ihm einen guten Appetit und das ich hoffe das es ihm schmeckt.
Nachdem alle ihr Essen hatten, was eine Weile dauerte, schaute ich an Alexis Tisch, aber er war schon weg. Huh? So schnell? Hatte es ihm nicht geschmeckt oder kam was dringendes dazwischen?
Ich sah ihn an diesem Tag nicht mal mehr, dabei ist unsere Ranch nicht ganz so groß.
Die Tage danach war er sehr ruhig und zurückhaltend, wenn er redete dann fragte er nur Sachen die mit der Arbeit zu tun hatten und angeschaut hatte er mich auch kaum.
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Irgendwann würde ich ihn fragen was los war, aber jetzt sollte ich mich aufs Spiel konzentrieren.
Ich wurde eingewechselt, los ging es. Ich lief geschmeidig übers Eis, passte den Puck meinem Stürmer und er schoss ein Tor.
Nach der restlichen Spielzeit hatten wir gewonnen. Auf dem Weg zu den Umkleiden kam der gegnerische Captain auf mich zu, packte mich am Shirt und schrie mich an. Ich hatte ihn am Ende mit einem kleinen Bodycheck daran gehindert ein Tor zu schießen, das nahm er mir wohl übel. Kurz drauf hatte ich seine Faust im Gesicht und es entbrannte eine Schlägerei zwischen uns und dem anderen Team.
Beide Trainer kamen angerannt und trennten uns. Wütend lief ich in die Umkleiden.
Nach einer ausgiebigen Dusche ging unser Team noch in einen Club feiern. Zu allem Überfluss war das gegnerische Team auch da, die flogen nämlich erst morgen wieder heim.
Nach ein paar Bier wollte ich mit dem Captain der anderen Mannschaft reden, aber Gregory hielt mich auf.
"Lass es gut sein Owen, es ist besser du legst dich nicht mit ihm an. Weißt du nicht was man über ihn erzählt?"
"Ne, was denn?" fragte ich neugierig.
"Wenn er jemanden los werden will schafft er das auch. Anscheinend hat er mal den Ex seiner Freundin, der auch sein bester Kumpel war, in den Knast gebracht weil seine Freundin sich nicht traute mit ihm Schluss zu machen. Da er wusste das sein 'bester Freund' für ihn alles tun würde hat er mit seinem anderen besten Kumpel, von dem der eine aber nichts wusste, einen kleinen Laden überfallen, den Besitzer angeschossen und seinen Freund angerufen er soll ihm helfen. Und so gutmütig wie der war kam er auch und hat letztendlich die Schuld auf sich genommen und sitzt jetzt für 8 Jahre wegen bewaffneten Raubüberfalls. Krass oder? Es is nur nen Gerücht, aber wenn das stimmt tut mir der Typ unendlich leid"
Was mir Gregory da erzählte haute mich echt aus den Socken, wie abgebrüht musste man denn sein um so was zu tun und wie dumm musste man sein um sowas mit sich machen zu lassen? Ein Moment, warte mal...
"Weißt du wie der Typ heißt der jetzt unschuldig sitzt?"
"Nein leider nicht, nur das der Captain Seth McNeal heißt, wieso?"
"Nur so, danke!" gab ich zur Antwort.
Seth McNeal, wieso kam der Name mir so bekannt vor? Wenn ich daheim war musste ich mir Alexis Akte nochmal anschauen. Wenn das tatsächlich richtig war dann saß Alexis seit 5 Jahren unschuldig im Knast und das wegen seines angeblich besten Kumpels? Scheiße man. Ich stand auf und zog meine Jacke an.
"Gregory ich geh nach Hause irgendwie ist mir die Lust am Feiern vergangen. Ach eine Frage noch. Woher weißt du das eigentlich alles?"
"Seth sein bester Kumpel Mac, der dabei war, ist mein Cousin, aber man kann dem halt auch nicht alles glauben was er erzählt der is meistens dicht."
Dankend verabschiedete ich mich dann und fuhr mit dem Taxi nach Hause, mein Motorrad ließ ich stehen da ich ja was getrunken hatte.
Daheim angekommen war mein erster Weg ins Büro, allerdings brannte da noch Licht, wieso? Leise lief ich an die spaltbreit geöffnete Tür und lauschte.
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The taste of your Kiss
Romance"Hey bist du dir auch ganz sicher dass das funktioniert?" fragte ich meinen Dad. "Wieso nicht? Ich setze große Hoffnung für unsere Ranch in dieses Resozialisierungsprogramm" antwortete mein Dad, der ständige Optimist, der glaubte mit einem Resoziali...