Alexis PoV
"In der ersten Woche war es extrem stressig, Mum schleppte mich überall mit hin, zum einkaufen, zum Essen mit verschiedenen Nachbarn, um zu zeigen das ihr Sohn wieder da ist und was aus ihm geworden ist. Was sie allerdings vergaß war dass alle anderen ja nicht wussten dass ich unschuldig saß, demnach waren die Meinungen sehr gespalten. Aber Anfeindung war das häufigste. Auf der Straße wollten sie mich auch verprügeln, aber ich war etwas schneller. Irgendwann beruhigte sich das dann, und ich wollte nach einem Job schauen oder studieren. Aber beim Studium wusste ich immer noch nicht was und bei Job und Ausbildung bekam ich entweder ein Nein weil ich keinen Führerschein hatte oder weil ich im Knast war. So nahm ich mir vor den Führerschein zu machen, genug Geld hatte ich ja zu dem Zeitpunkt noch. Aber Gott meint es mit mir ja nicht gut, denn kurz vor der Anmeldung bekamen wir einen Anruf von Dad's Arbeitsstelle dass sie ihn ins Krankenhaus brachten weil er auf der Arbeit einen Herzinfarkt hatte. Im Krankenhaus hieß es dann das er Glück hatte, er hat überlebt und sei den Umständen entsprechend wohl auf. 2 Tage konnte ich mich um meinen Vater kümmern dann bekam er noch einen Herzinfarkt den er dann aber nicht mehr überlebte. Da war klar das ich mit meinem Geld die Krankenhausrechungen und die Beerdigung zahlen musste. Ich war am Boden zerstört. Ich hab Gott verflucht, warum immer ich die Arschkarten zieh. Wir mussten aus der Wohnung raus, weil sie zu groß und zu teuer für uns zwei war. Ich suchte mir mies bezahlte Arbeit auf der Straße, Hauptsache ich konnte die Rechnungen bezahlen. Jeden Tag redete ich auf Mum ein hier zu verschwinden. Ich wollte zu euch ...zu Owen...ich vermisste ihn....auch wenn ich wusste das er nicht bei euch ist, aber hier war er definitiv näher als in Vancouver. Aber Mum wollte Dad nicht alleine lassen. Somit sparte ich etwas Geld für nur einen Flug. Letztendlich entschied Mum sich dann doch dafür das sie auch mit kommt. Was will sie auch alleine in Vancouver. Also haben wir alles zusammengekratzt was uns wichtig ist und sind mit dem gesparten Geld dann hier her geflogen. Das Geld hatte auch nur die Hälfte der Strecke vom Flughafen gereicht. Weiter wollte uns der Taxifahrer nicht bringen."
Geknickt schnaufte ich aus und sah die zwei Männer gegenüber von mir an. Mittlerweile war auch Mum aufgestanden und saß mit ihrer Tasse auf dem großen Bodenkissen.
Keiner sagte was,alle waren in sich gekehrt und dachten für sich selber nach.
Und keiner wollte diese Stille unterbrechen.
Nach zehn gedankenvollen Minuten setzte Carter sich aufrecht hin, faltete seine Hände in seinem Schoß, atmete tief durch und sah mir in die Augen.
"Alexis...ich weiß mal wieder nicht was ich sagen soll. Ich bin so geschockt, ich kann nicht verstehen wie ein einzelner Mensch so viel Schicksalsschläge schon in so jungem Alter erfahren musste. Du warst erst 15 als es anfing und es zieht sich seitdem wie ein roter Faden durch dein Leben. Alles was ich sagen oder tun kann, und ich denke da spreche ich auch aus Antons Seele, ist, dass wir diesen roten Faden jetzt einfach trennen. Ihr bleibt beide hier. Ihr habt beide euer Zimmer hier, wir brauchen Hilfe auf der Ranch, du wirst dafür natürlich bezahlt. Nebenher kannst du auch eine Ausbildung und deinen Führerschein machen, vorausgesetzt du möchtest das. Deine Mum wenn sie einverstanden ist kann sich um das Haus und unsere Bäuche kümmern." bei dem letzten lachte er mit einer ungesunden Röte im Gesicht meine Mutter an. Sie lachte zurück und nickte.
"Es ist nicht viel was wir dir und Evelyn bieten können aber es sind die Wichtigsten Dinge die ein Mensch brauch damit er Leben kann."
Seit er angefangen hatte zu reden weinte ich und konnte jetzt mein Zittern nicht mehr verstecken. Anton stand auf und zog mich aus dem Sessel zu sich in die Arme, küsste, wie am Anfang, meinen Scheitel und strich mir meine Tränen von der Wange.
"Herzlich willkommen in unserer Familie Alexis" haucht er mir ins Ohr und ich zog ihn noch mehr an mich. Es tat so gut voll und ganz Akzeptiert zu werden.
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The taste of your Kiss
Romance"Hey bist du dir auch ganz sicher dass das funktioniert?" fragte ich meinen Dad. "Wieso nicht? Ich setze große Hoffnung für unsere Ranch in dieses Resozialisierungsprogramm" antwortete mein Dad, der ständige Optimist, der glaubte mit einem Resoziali...