Kapitel 11

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Kapitel 11
Deine Sicht:
„Willst du dir das wirklich antun? Das Wetter ist wunderschön, aber beim Sonnenuntergang wird es ein wenig kühler. Da frierst du doch nur", erklärt der Wuschelkopf unten an der Eingangshalle des Hotels.
Mit zusammengepressten Lippen, blicke ich an mir herunter. Zu meinem gelben und dünnen Pullover trage ich eine dunkelblaue Jeans und meine schwarzen Wanderschuhe. Außerdem habe ich mir eine schwarze Sonnenbrille auf die Nase und einen Rucksack auf meinen Rücken gesetzt.
„Mir wird nicht schnell kalt. Ich schaffe das schon", meine ich entschlossen und lächele ihn breit an.
„Dann los", erwidert er lächelnd und marschiert vor. Roman trägt zu seinen weißen Sneakers einen dunkelgrünen Pullover und schwarze Jeans. Sowie ich hat er seine Sonnenbrille und einen Rücksack aufgesetzt.
Nach zehn Minuten kommen wir an dem Waldrand an.
„Von hier aus müssen wir jetzt loslaufen. Die Karte hab ich in der Hand", ruft er und wedelt mit seiner Hand. Lachend erwidere ich seine Aussage mit einem Nicken und folge ihm im Schritttempo.
„Na los, schneller D/N!"
Seufzend verdrehe ich die Augen, aber kann mir dabei kein Grinsen entgehen lassen.
„Du siehst doch, dass ich nicht so sportlich bin", erwidere ich empört und laufe ihm außer Atem hinterher.
„Und ich kann nicht mehr. Lass uns Mal bitte eine Pause machen", füge ich hinzu und lehne mich dabei erschöpft an einen Baum.
„Na gut. Wir trinken und dann geht's weiter", meint er und gesellt sich dabei zu mir.
Nach einer kurzen Trinkpause marschieren wir den Weg weiter, während die Sonne langsam untergeht und der Himmel eine rosa lila Farbe annimmt.
„So wunderschön", flüstere ich und bleibe an dem Feldweg stehen, um ein paar Fotos zu machen.
„Da stimmt. Aber ich weiß was schöner ist", flüstert er und fasst mich an der Hand.
Überrascht und verlegen blicke auf unsere Hände und lasse mich von ihm mitziehen.
„Wow", hauche ich und lasse meinen Blick dabei über den großen Felsen gleiten. „Da oben", beginnt Roman und hebt meine Hand.
Dabei stellt er sich hinter mich und deutet mit meinem Finger, indem er seine Hand wieder um meine umfasst, auf den hohen Berg.
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„Dort werden wir gleich sein. Es ist so schön und da kannst du wirklich viele tolle Bilder machen und die Aussicht genießen", raunt er direkt in mein Ohr.
Da mich sein Raunen nicht warm lässt,  bildet sich an meinem Nacken eine Gänsehaut.
„Jetzt möchte ich unbedingt weiter", erwidere ich mit ganz viel Begeisterung.
Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, umfasse ich seine Hand erneut mit meiner und ziehe ihn vom Felsen zu mir herunter.
Mit einem schnellen Tempo laufe ich mit ihm die letzten zwei Kilometer, die uns von dem Berg entfernt halten.
„Ich fasse es nicht", flüstere ich und betrachte nun mit eigenen Augen die wunderschöne Aussicht vor mir. Der Berg, so breit und groß. Freigegeben und rundherum nur Bäume und Büsche. Das Rauschen des Meeres hinterlässt ein angenehmes und zufrieden gestelltes Seufzen meines Mundes hervor. Wellen über Wellen bilden sich, die mal stärker und mal schwächer übereinander schlagen.
„Wunderschön", fügt Roman hinzu. Meine Augen fixieren jede einzelne Kleinigkeit.
Es vergehen zehn Minuten, bis ich mich wieder dem Wuschelkopf widme und sein strahlendes Grinsen betrachte.
„Wieso grinst du so?", frage ich nun etwas unsicher.
Erst jetzt wird mir bewusst, dass wir seit zwei Stunden gemeinsam Zeit verbringen und ich mich nichtmal für einen Moment unwohl bei ihm gefühlt habe. Liebe fühlt sich schön an, aber kann zugleich auch eine schmerzhafte Überraschung von sich bringen. Doch jetzt versuche ich den Gedanken zu verdängen und erwarte eine Antwort seinerseits.
„Darf ich dich denn nicht ansehen?", fragt er und grinst breiter.
Die Röte steigt mir gleich ins Gesicht und hinterlässt ein angenehmes Kribbeln in meinem Bauch. Die Schmetterlinge in meinem Bauch wälzen sich inzwischen wie Tornados.
„D-Doch schon! Nur.. ich", beginne ich und werde gleich von ihm an seine Brust gedrückt.
Erschrocken und überfordert blicke ich ihm in die Augen. Unsere Münder trennen sich nur noch wenige Zentimeter voneinander, während seine Hände sich um meine Hüfte schlingen und sein Kopf meinem schräg gegenüber trifft.
„Machen wir ein Selfie", bricht er die kurze Stille und hält mir sein Handy förmlich vor die Nase.
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Tief durchatmend stimme ich ihm mit einem Nicken zu. Nachdem wir ein paar Selfies oder Stehbilder gemacht haben, beobachten wir noch den Sonnenuntergang.
„Wir sollten langsam zurück. Im Dunkeln wird es schwieriger, aber wir finden den Weg gut zurück", meint er und legt seine Hand an meine Schulter.
Natürlich stimme ich ihm auch da wieder zu, woraufhin wir uns langsam wieder auf die Rückkehr zum Hotel machen.
„Jetzt müssen wir hier lang", murmelt Roman nach einer halben Stunde und deutet in die linke Richtung.
„Nein, wir müssen nach rechts. Da bin ich mir hundertprozentig sicher", erwidere ich und verschränke meine Arme.
„Die Karte stimmt da aber nicht zu. Wir müssen nach links", wiederholt er.
Natürlich gebe ich nach und laufe mit ihm in die besagte Richtung. Nach zehn Minuten bleibe ich an der nächsten Kreuzung stehen und hole meine Taschenlampe heraus.
„Wir haben uns verlaufen!", stellt Roman fest und kratzt sich am Nacken.
„Das kannst du laut sagen. Und immer wenn wir Zeit miteinander verbringen, habe ich das Gefühl, dass immer etwas vorfallen muss. Wir bringen nur ein Problem nach dem anderen mit", stelle ich fest.
„Wir sind eben unberechenbar", haucht er und grinst breit.
{Ein sehr langes Kapitel, meiner Meinung nach. Morgen ist die dritte Woche meines Praktikums vorbei und dann bleiben mir nur noch fünf. Das Wochenende werde ich nur mit Schreiben meiner Berichte für das Praktikum verbringen müssen, aber das werde ich wohl durchstehen müssen. Würde mich riesig darüber freuen, wenn ihr Feedback hinterlassen würdet 🙏🏻 Und nochmal , vielen Dank für alles ♥️}

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