Kapitel 20

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Kapitel 20
Deine Sicht:
„In Kürze erreichen wir Frankfurt. Ausstieg in Fahrtrichtung rechts", nehme ich die männliche Stimme wahr. Nervös stehe ich von meinem Sitzplatz im Vierer auf und gehe mit meiner Reisetasche an irgendeine Zugtür. Innerhalb von einer halben Minuten bleibt der Zug stehen und hunderte von Menschen stürmen heraus. Neugierig sehe ich mich auf dem Gleis um und warte erstmal an der Seite. Nachdem viele Menschen die Treppen hinunter stürmen, lasse ich mir Zeit und gehe als letzte in Ruhe die Treppen hinunter. Mit langsamen Schritte laufe ich auf den Hintereingang zu, da Heiko mich darum gebeten hat, weil wir uns dort begegnen würden. Die letzten hundert Meter wurde ich schneller und bemerkte vom weiten ein Mercedes. Dort lehnt ein Junge in meinem Alter an dem Auto und blickt sich mit der Sonnenbrille in der Gegend um. Mein Herz schlägt für einen Moment schneller, als ich diese unglaublich schönen Locken erkennen kann. Ohne zu überlegen, werden meine Schritte schneller und laufen auf diese Person zu. Doch ich werde sofort wieder langsamer, als er mich erblickt und langsam seine Sonnenbrille abnimmt. Heiko. Das ist verdammt nochmal Heiko! Ich habe ihn tatsächlich mit Roman verwechselt. Man D/N, wie dämlich bist du denn bitte? Tief durchatmend setze ich mir dennoch ein Lächeln auf und gehe weiter auf ihn zu.
„Da bist du ja", sagt er mit einem Lächeln und einer besonders tiefen Stimme und reicht mir schließlich seine Hand.
Natürlich nehme ich diese entgegen und schüttele diese, während meine Augen ihn mustern. Nicht weil er mir gefällt, sondern Roman sehr ähnlich aussieht. Dennoch haben sie einige Unterschiede. Roman's Lächeln hat mich umgehauen. Heiko's Lächeln ähnelt seinem nicht mal ansatzweise. Roman hat süße Hamsterbacken, wobei Heiko ein ziemlich markantes Gesicht hat. Eher wie ein Badboy. Roman's Locken sind viel schöner und seine Augen gleichen des Wuschelkopfes keineswegs aus. Wahrscheinlich habe ich mich genau deswegen in ihn verliebt.

„Roman und ich müssen in einer Stunde zu einem Interview hier in Frankfurt. Ich werde dich jetzt zu uns nach Hause bringen. Dann fahre ich wieder hierher und komme mit ihm dann in 2 1/2 Stunden zurück", erklärt er mir.
Meine Augen weiten sich schlagartig. „Zu euch nach Hause? Aber ich kann doch nicht einfach so bei euch bleiben. Ich.. eure Eltern", er unterbricht mich sofort.
„Ich bringe dich in die Wohnung von mir und Roman. Wir ziehen nächste Woche eh dort ein. Da wir heute noch ein paar Sachen für die Wohnung besorgen müssen, passt das dann auch ganz gut", meint er und startet den Motor, als wir im Auto sitzen.
„Du vertraust mir wirklich so sehr, dass du mich in eure Wohnung bringst?", frage ich ihn etwas unsicher.
Heiko schnallt sich kurz an und wandert mit seinem Blick zu mir. Er beißt sich lachend auf die Unterlippe und nickt dann.
„Ja ich vertraue dir. Du hast viel mit Roman durch gemacht und deshalb weiß ich wem ich vertrauen kann und wem nicht", erwidert er kurz und fährt schließlich vom Parkplatz hinunter.
„Da wären wir", sagt Heiko nach einer halben Stunde und öffnet die Haustür zur Wohnung.
„Es ist echt schön hier. Das weiße passt auch zu den Möbeln", gebe ich ehrlich meine Meinung dazu.
Er erwidert dies nur mit einem Lächeln und steht weiterhin an der Tür.
„Du kannst dir ruhig alles angucken, während ich weg bin. Es ist alles noch ein wenig durcheinander, aber du wirst erkennen wo welcher Raum ist. Wenn du Durst hast oder auf Toilette musst, geh ruhig. Du kannst dich hier wie zuhause fühlen", sagt er lächelnd und verschwindet nach zwei Minuten aus der Wohnung.
Wow. Heiko ist wirklich sehr nett. Doch womit habe ich sowas verdient? Eigentlich sollte er mich hassen, weil ich Roman einfach ignoriert habe und ihm wegen dem Kuss etwas unterstellt habe. Vielleicht will Heiko ja einfach nur, dass alles wieder gut wird. Sowie ich es möchte, dass alles geklärt wird und wir vielleicht von neu beginnen können. Mit einer Freundschaft. Tief durchatmend setze ich mich dort auf die schwarze Couch und betrachte von dort aus die Küche. Es ist wirklich sehr schön hier. Vielleicht sollte ich mal einen Rundgang wagen.

Roman's Sicht:
„Was hältst du von diesem Toaster?", fragt Heiko mich.
„Für den war ich vorhin ja auch. Lass uns diesen mitnehmen", erwidere ich. Er stimmt mit einem Nicken zu, während ich schonmal zur Kasse vorlaufe.
Innerhalb von zwei Minuten kommen wir am Auto an und laden den Toaster ebenfalls in den Kofferraum ein. Lachend laufe ich um das Auto und steige neben ihm ein.
„Wir haben heute Abend wieder einiges zu tun", meine ich und starte den Motor.
„Mit Sicherheit haben wir sehr viel zu tun. Glaube mir", flüstert er nur und dreht das Lied im Radio etwas lauter auf.
Verwirrt schüttele ich den Kopf und fahre schließlich vom Parkplatz hinunter.
„Warte doch mal! Gib du mir den anderen Karton. Das ist viel zu schwer", meine ich nach einer guten halben Stunde und nehme ihm den riesen Karton ab.
„Das ist nicht so schwer Roman. Wie auch immer, ich gehe schonmal die Haustür öffnen", ruft Heiko und läuft schonmal vor. Mit dem großen Karton vor meinem Gesicht betrete ich langsam unsere Wohnung. Am Eingang angekommen, hebe ich den schweren Karton nochmal an, um dann einfacher die Wohnung zu betreten und den Rest hinein zu tragen.
„Vielleicht kann ich dir helfen", kommt mir plötzlich eine ziemliche bekannte und wunderschöne Stimme zu Ohren.
Gleich darauf sehe ich ein paar Hände, die den Karton ebenfalls umfassen. Erschrocken löse ich mich von dem Karton. Dieser fällt fast zu Boden und wird kurz davor noch von der Person vor mir festgehalten.
„Verdammt. Mein Rücken", ruft sie gleich darauf.
„Oh scheiße", erwidere ich bloß und knie mich auf den Boden. Bevor ich den Karton anfassen kann, trifft meine Hand ihre. Unsicher und mit halb geschlossenen Augen blicke ich langsam zu ihr auf. D/N. Die Person, von der ich gerade am meisten Angst habe. Doch nicht wirklich von ihr. Sondern von unserem Wiedersehen, welches ich für unmöglich gehalten habe. Tatsächlich. Sie steht vor mir. In der neuen Wohnung von Heiko und mir.
{das Kapitel ist viel länger🥳❣️ ich würde mich echt sehr freuen, was ihr von diesem Kapitel hält. Falls ihr Ideen oder Verbesserungen habt, dann schreibt mir das ruhig in die Kommentare. Vielen vielen Dank 🙏🏻💗}

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