Abendstunden

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Soyalas Sicht

Wir saßen auf der Terrasse in den gemütlichen Rattan Möbeln. Ich nippte an meinem Rotwein es war schon nach 18 Uhr und Larry sprang zuhause vermutlich im Dreieck, weil kein essen auf dem Tisch stand. „Ist das Blakes Freundin?“, ich deutete mit dem Kopf Richtung Haus. „Nein also sie sind sowas wie Freunde mit gewissen Vorzügen. Wenn du verstehst was ich meine“, ich nickte. „Blake scheint mich nicht sehr zu mögen.“, schob ich hinterher. „Ach das täuscht nur, er ist zu allen so grummelig die er nicht kennt. Besonders wenn er keinen Schlaf bekommt“, er zwinkerte mir zu. Wie aufs Stichwort erschien Blake in der der Tür „Deine Freundin ist da“, sagte er und zeigte nach drinnen. Ich sah auf den Boden, fühlte mich direkt wieder fehl am Platz. „Ich muss sie dir unbedingt vorstellen“, damit stand Clark auf und verschwand ins Haus.

Kurze Zeit später tauchte er mit einer dunkelhaarigen Schönheit im Arm wieder auf. „Soyala das ist Katy“, stellte er mir sie vor. „Hi“, sie reichte mir die Hand und mit der anderen hielt sie sich den Bauch, sie war eindeutig Schwanger. „Herzlichen Glückwunsch“, brachte ich hervor, musste jetzt aber wirklich zusehen das ich hier wegkam, das Glück von Clark und Katy zeigte mir erneut wie unfähig ich dazu war glücklich zu sein. „Ich glaub ich muss dann auch mal los es ist wirklich schon spät geworden“, ich stellte das Glas auf den Tisch. „Musst du wirklich schon los?“, fragte Clark, der einen Arm um seine Freundin gelegt hatte. „Ja mein Mann wird schon warten“, sagte ich. „Gut dann bring ich dich noch zur Tür“, er stellte ebenfalls sein Glas ab und war in Begriff seine Freundin los zu lassen. „Ich find schon raus“, ich lächelte beide an „Macht euch noch einen schönen Abend“, ich winkte noch einmal und verschwand ins Haus. Als ich außer Sichtweite war beschleunigte ich meine Schritte und flog direkt über einen kleinen Hocker der neben der Couch stand. „Aua“, jammerte ich, eine Hand schob sich in mein Blickfeld, ich ergriff sie und Blake Mitchell zog mich auf die Beine. „Danke“, sagte ich leise „Kein Ding“, murmelte er und eine Weile verharrten wir so, uns einfach gegenseitig ansehend. „Ok ich muss wirklich los“, damit drängte ich mich an dem jüngeren Bruder vorbei und verließ das Haus.

Draußen auf der Straße atmete ich einmal tief durch und folgte der Straße zur nächsten Bushaltestelle. Die Sonne stand bereits tief am Himmel, doch war es noch immer ziemlich war. Als der Bus die Innenstadt von Phoenix verließ schwor ich mir nicht so schnell wieder zu kommen, Clark und Blake hatten ein perfektes Leben, alles was sie sich gewünscht. Ich kam mir vor als wäre ich die einzige die sich Ihre Träume nicht erfüllt hatte, mit Ausnahme auf Lisa McKinney vielleicht. Der Bus hielt in unserem Viertel, doch ich wollte nicht nach Hause, also kletterte ich über den Wall hinter den Häusern und sah den Highway direkt vor mir, ich setzte mich in den trockenen Wüstensand und beobachtete die Autos, die auf dem Highway entlang brausten und in Gedanken saß ich in jedem einzelnen Auto und fuhrt mit ihnen einfach davon.

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