Wir sind Arizona

Hello Baby

Soyalas Sicht

Ich saß am Frühstückstisch und die Sonne schien warm durch die großen Fenster. Ich sah auf meine Uhr, registrierte das es noch 2 Stunden waren bis Blake und Piper am Sky Harbor landen würden und unterdrückte dabei den Schmerz der durch mich hindurch fuhr. Ich hatte seit gestern Abend leichte Wehen, ich hatte mich gezwungen ruhig zu bleiben nicht in Panik zu verfallen, denn ich wollte keinesfalls Blake und Piper den Abend ruinieren, auf die NHL Awards hatte er sich schon seit Monaten gefreut.

Heute morgen waren die Wehen dann stärker geworden und Evan war der Meinung wir sollten lieber ins Krankenhaus fahren, doch ich hatte mich strickt geweigert. Nun saß ich hier zählte die Sekunden bis das Flugzeug landen würde und lauschte Evan der nebenan versuchte seinem Chef zu erklären warum er heute nicht zur Arbeit kommen würde. Wieder durchfuhr mich ein heftiger Schmerz nur diesmal war es irgendwie anders, denn im selben Moment spürte ich wie es warm und feucht wurde, gleich darauf hörte ich ein leises Tropfen auf den Fliesen. Erschrocken sprang ich auf, so das der Stuhl dabei umkippte und scheppernd zu Boden fiel. Evan legte das Telefon ohne aufzulegen beiseite und eilte zu mir. Im gleichen Moment wie er, erkannte auch ich was passiert war: meine Fruchtblase war geplatzt. „Ok egal was du auch sagst ich bring dich jetzt ins Krankenhaus“, doch ich hatte nicht vor Evan erneut zu widersprechen, denn die Schmerzen nahmen mir jetzt teilweise sogar die Luft zum Atmen.

Auf der ganzen Fahrt ins Krankenhaus machte sich Unglaube in mir breit, ich konnte mir einfach nicht vorstellen in ein paar Stunden Mutter und der Verantwortung gewachsen zu sein. Immer wieder wurde dieses Gefühl von den starken Schmerzen unterbrochen. Im Krankenhaus wurde ich direkt in den Kreissaal gebracht, doch auch das ich nun in einem weichen Bett lag machte meine Lage nicht bequemer. „Sie sind schon sehr weit“, stellte die Hebamme fest  und zog sich die Gummihandschuhe von den Händen. „Ich bin kurz draußen, ich sag Bescheid das es soweit ist“, Evan Strich mir einmal über den Kopf und dann war er verschwunden.

Ich lag erst eine Dreiviertelstunde hier und doch fühlte es sich bereits wie eine Ewigkeit an. Eine weitere Stunde verging ohne das was zu passieren schien, alles schien irgendwie ins Stocken zu geraten. Evan saß neben mir und schien mit mir mitzuleiden. Plötzlich flog die Tür auf und Blake betrat das Zimmer schnellen Schrittes. „Sir sie dürfen dort nicht rein“, ich wollte der Krankenschwester grade sagen das es ok sein, doch da überrollte mich erneut eine Wehe und Evan übernahm das sprechen für mich „das geht in Ordnung“, beschwichtigte er die aufgebrachte Schwester.

Mit dem Auftauchen von Blake schien auch die Geburt wieder fahrt aufzunehmen, es dauerte nur noch knapp eine halbe Stunden und dann plötzlich mit einer letzten Welle von sinnesraubendem Schmerz ertönte ein Spitzer Schrei. Lynn war geboren. Ich erinnere mich kaum an diesen Moment, es liegt wie im Nebel, die Erschöpfung war überwältigend. Ich sah Lynn ungefähr fünf Minuten zu wie sie auf meiner Brust lag und schlief, bevor die Schwester sie hoch nahm um eine Erstuntersuchung und eine Probe für die Vaterschaftstests zu nehmen. Ich bekam grade noch mit wie sie Blake eine ein Wattestäbchen reichte, dann war ich auch schon weg.

Der Schlaf war erholsam und als ich wach wurde war das erste was ich sah Blake der Lynn im Arm hielt die friedlich schlief. „Wissen wir schon was?“, fragte ich und sah in die Runde auch Piper war inzwischen dazugestoßen. Alle schüttelten den Kopf und ich ließ mich wieder nach hinten fallen. Blake reichte mir Lynn als diese quengelig wurde, offenbar hatte sie Hunger. Genau in diesem Moment ging die Tür zu meinem Zimmer auf und ein Arzt in weißen Kittel trat ein.