Halbfinale

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Blakes Sicht

Schwer atmend stand ich auf dem Eis und stützte mich mit meinem Hockeyschläger auf die Knie. Wir waren erst in der Hälfte des zweiten Drittels angekommen und trotzdem kämpfte ich gerade mit mir selbst und meinen Fähigkeiten. Noch nie war ein Spiel für mich so schwer wie dieses. Es ging hier gerade um alles. Die Playoffs waren seit zwei Monaten im vollen Gange und seit dieser Zeit beschränkte ich mich nur auf die wichtigen Dinge: das Hockey. In dieser Zeit ging ich nicht aus, schlief genug und hielt mich fast nur im Eisstadion und dem Kraftraum auf.

Und jetzt war ich hier. Im Halbfinale. Im Kampf um den Stanley Cup und gerade stand es 2:0 für die Washington Capitals, was mich zwar motivierte weiter zu machen aber mir trotzdem die Hoffnung nahm. Die Chicago Blackhawks standen schon im Finale und warteten auf ihren Gegner der heute entschieden werden sollte. Unser Coach trieb uns an und wollte uns bei jeder Gelegenheit ermutigende Worte zusprechen. Vorallem Love Cleasson, Jake Petsch, Clarke und ich wurden heute extrem gefordert. Bei jeder Gelegenheit schickte der Coach uns wieder nach draußen. Ich wusste, dass er heute viel auf uns baute und natürlich wollte ich ihn nicht enttäuschen. Die anderen Spieler die immer abwechselnd auf der Bank saßen zitterten genauso wie die, die übers Eis fegten. Der Offizielle piff und ich fuhr erneut zum Bullykreis um mich wieder den Gegnern zu stellen.

Die Schlusssirene ertönte und die Fans schrien glücklich auf. Spieler fuhren aufs Eis und gratulierten ihren Mannschaftskollegen zu einem gelungenen Spiel. Ich stand an die Bande gelehnt und wartete darauf bis wir die Capitals abklatschen konnten. Das konnte jedoch noch einige Minuten dauern. Diese Minuten zogen sich aber hin wie Stunden. Das Gefühl das mich gerade beherrschte war schrecklich. Wir hatten eben alle Arizona Coyote Fans enttäuscht und waren aus den Playoffs ausgeschieden. Ich wusste, dass noch viele Jahre vor mir lagen und dass ich den Stanley Cup irgendwann gewinnen konnte, aber gerade sah ich  einfach nur schwarz.

Nach den letzten 30 Minuten auf der Eisfläche verließ ich diese und folgte den Gummimatten in die Umkleide. Keiner Sprach ein Wort und das erste was ich heraus brachte war ein "F*ck" ich warf meinen Schläger in die Ecke und ließ mich auf meinen Platz fallen. Die Saison war jetzt, anfang Mai, beendet und würde erst wieder im Oktober beginnen. Leider war es kein schönes und erfolgreiches Ende.

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