Jugendliebe

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Soyalas Sicht

Larry rollte sich schwerfällig von mir runter, ohne ein weiteres Wort drehte er sich auf die Seite. Ich zog mein T-Shirt wieder runter und lauschte seinem Atem bis er eingeschlafen war. Dann stand ich leise auf und sammelte meinen Slip vom Boden auf und huschte ins Bad. Ich stand vor dem Spiegel und Tränen rollten meine Wange hinunter, da war kein Funken liebe, ich war einfach nur da um ihn zu befriedigen. Ich wischte mir die Tränen aus dem Gesicht, ließ mir ein wenig Wasser ins Waschbecken und wusch mich, ich fühlte mich schmutzig.

Ich Schlich mich ins Wohnzimmer und legte mich auf die Couch, stellte meinen Wecker auf 5:00 Uhr um dann zu Larry ins Bett zurück zukehren bevor er halb sechs aufstehen würde. So ging das nun schon neun Monate, die Couch war mein bester Freund geworden. Ich starrte an die Decke, die Straßenlaterne warf durch die Jalousie parallele Streifen an die Decke, in der Ferne war das Rauschen der Autos auf dem Highway 10 zu hören, das gleichmäßige Rauschen übertönte meine lauten Gedanken und ließen mich weg driften. Ich saß in einem Auto auf dem Highway und fuhr einfach davon, das Haar im Wind.

Nach dem Frühstück, Larry war bereits zur Arbeit gefahren. Er kümmert sich um Kreditanfragen von Leuten die mit dem Buchstaben I bis L anfangen, bei der National Bank of Arizona in der 6001 N 24th Street im Stadtteil Camelback East Village. Er nimmt jeden Tag eineinhalb Stunden Autofahrt auf sich nur damit ich dichter bei bei meine Grandma wohnen kann, mindestens vier mal im Monat höre ich mir das an.

Als ich das Haus verließ hatte es bereits 27°C ein normaler Vormittag in Arizona. Ich fuhr mit dem Bus in die Innenstadt, bei diesem Wetter verkroch man sich am besten in die erst beste Mall. Die Paradise Valley Mall war mein Ziel, hier war ich schon immer nach der Highschool, dieses Einkaufszentrum weckte einfach Erinnerungen. Mein ersten Kuss hatte ich vor den Toiletten im zweiten Stock. Ich bummelte ein wenig an den Ladenfronten entlang, doch betrat ich keinen Laden. Ich holte mir ein doppeltes Schokoeis, wie ich es seit Jahren tat. Ich wollte grade wieder die Rolltreppe nach unten gehen, als mich jemand anrempelte mein Eis klatschte auf den Boden und ich landete unsanft auf meinem Hinterteil. „Oh mein Gott, Entschuldigung das hab ich nicht gewollte.“, eine Hand erschien in meinem Sichtfeld. Ich griff sie und  ließ mich hoch ziehen. „Schon witzig meine erste Freundin hat auch immer ein doppeltes Schokoeis gegessen, egal wann wir hier waren“, dann sah ich in das Gesicht des Fremden und er in meins, vor mir stand mein Jugendschwarm, Kuss vor dem Klo stehlender erster Freund Clark Mitchell. „Soyala?“, fragte er ungläubig.

Fünf Minuten später, saßen wir auf einer Bank im ersten Stock der Mall, schleckte an meinem neuen Eis und wir beobachteten die Menschen, wie wir es früher schon immer getan hatten. „Du hast es geschafft du spielst in der NHL, so wie du es immer wolltest“, ich lächelte ihn an und doch schwang ein Funken Wehmut in meinen Worten mit, lebte er doch seinen Traum, er hatte ihn verwirklicht und ich hatte meinen begraben. „Und du bist verheiratet“, er zeigte auf den Ring an meiner Hand, unbewusst hatte ich ihn immer wieder gedreht. „Ja“, sagte ich und lachte auf „Kinder?“, fragte er. Ich strich mein Haar zurück „Oh Gott nein“, ich musste hysterisch lachen, bei dem Gedanken. „Was ist so witzig Lala?“, fragte er und lachte doch mit, während ich leicht zusammenzuckte bei der Erwähnung meines alten Spitznamen. „Nichts...nichts, ich kann mir nur einfach nicht vorstellen  mit ihm Kinder zu haben“, sagte ich und sah Clark an, es war wie früher als noch alles so leicht war. „Wolle wir vielleicht ein Kaffee trinken gehen? Ich mein nur wenn dein Mann nichts dagegen hat?“, fragte er „Glaub mir dem ist das egal“, sagte ich und ließ mich von ihm von der Bank ziehen.

„Weißt du noch wie Lisa McKinney sich die Bowle beim Prom übergekippt hat?“, lachend das uns die Tränen kamen betraten wir grade Clarks Stadthaus, er wollte nur kurz seine Tüten nach Hause schaffen, es lag auf dem Weg. „Ja ihr Blick der war zum schießen, wirklich jeder hat gelacht“, sagte ich lachend „Ja alle bis auf Lisa“, antwortete Clark und stellte die Tüten in die Ecke. „Geschah ihr Recht sie war ne Bitch“, sagte ich nun etwas ernster. Auch Clarks Gesicht nahm wieder einen ernsten Gesichtausdruck an. „Ich hab gehört sie ist jetzt im Wallmart und räumt dort halbtags die Regale ein und hat zwei Kinder, Nummer drei ist wohl unterwegs“, erzählte Clark und wir ließen uns auf der Couch nieder. „Vom Cheerleaderkapitän  über Abschlussballkönigin zum Absturz“, ich schüttelte den Kopf. Doch war ich da besser, was hatte ich denn aus meinem Leben gemacht. „Wir alle sind nicht mehr die, die wir auf der Highschool waren“, Clark grinste mich an. „Bei dem Lärm kann niemand schlafen. Clark was soll das du weißt ich bin Sau müde“, ein muskelbepackter nur in Boxer bekleideter Blake Mitchell kam die Treppe hinunter, ich musste aufpassen nicht zu starren, er war definitiv nicht mehr der kleine Junge von damals. Aus Clarks jüngerem Bruder war ein stattlicher Mann geworden. „Schuldige Blake, aber dann schlaf doch mal Nachts. Willst du nicht Hallo zu Soyala sagen? Du kennst sie doch noch von früher.“, ich Job zur Begrüßung die Hand. „Ich will nur schlafen, also bitte etwas leiser“, brummte er und stieg die Treppe wieder nach oben. „Tut mir wahnsinnig leid, du kennst Blake er ist sonst nicht so aber wenn er müde ist“, Clark schüttelte den Kopf „Er spielt übrigens auch bei den Coyotes“, fügte er hinzu. „Also eifert er dir immer noch nach“, ich musste Lächeln und sah auf die mittlerweile leere Treppe. „Ja so kann man sagen“, Clark stand auf und ich tat es ihm gleich. „Komm lass uns Kaffee trinken gehen.“, damit verließen wir das Haus und machten uns auf den Weg zum nächsten Café, immer noch in der Vergangenheit schwelgend.

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