Teil 21

3.1K 103 5
                                    

*Rose*
Alles in mir zieht sich schmerzlich zusammen. In meinem Kopf schreie ich „Nein nicht du. Nicht du Daddy!". Mein Vater liegt gekrümmt in seiner Jetzt menschlichen Gestalt vor mir. Der Kampf um uns herum ist verebbt und immer mehr Wölfe versammeln sich um uns herum. „Macht doch jemand was!", schreie ich verzweifelt. Ich schaue verzweifelt in ihre Gesichter. Auf einmal geht alles ganz schnell, alle setzen sich in Bewegung. In der Ferne höre ich Sirenen. Bevor ich mich versehe sitze ich in einem Wagen und fahre hinter dem Krankenwagen her, der vor uns fährt. Der Werwolf, der den Wagen fährt ist mit unbekannt. Eine Frage drängt sich mir unweigerlich ins Gedächtnis. Wo ist er ? Wo verdammt nochmal ist Damien? Er war weder bei dem Versuch dabei, mich zu befreien, noch nachdem sie Hilfe für meinen Vater angefordert haben. Die Worte die ich gerade zu dem Jäger gesagt habe, klingen in meinen Ohren nach. „Aber für ihn könnte ich nicht unwichtiger sein!" Ein dumpfer Schmerz macht sich in meiner Brust breit. Als wir endlich das Krankenhaus erreichen, fährt der Krankenwagen direkt zur Notaufnahme. Wir fahren jedoch daran vorbei und gerade als ich lautstark protestieren möchte, entdecke ich meinen Bruder der mit blassen Gesicht vor dem Krankenhaus auf und ab geht. Ich öffne trotz laufendem Motor die Tür und springe aus dem Auto. Mit schnellen Schritten laufe ich auf ihn zu und werfe mich in die Arme. Brandon brauch einen Moment, bis er realisiert das ich es bin. Schließlich legt er seine Arme um mich und wir beide fangen an zu weinen. „Es tut mir so leid Bran!", schluchzte ich. „Es ist alles meine Schuld!" Wir lösen uns voneinander und schauen uns in die Augen. Seine braunen Augen, sehen so traurig aus, dass sich mein herz nur noch mehr zusammen zieht. „Nein sag sowas nicht.", beginnt er leise: „ Wenn jemand die Schuld an dieser Situation trägt, dann diese Jäger!"
Seine Augen beginnen zu funkeln und ich merke wie er um Kontrolle ringt. In unserer Natur liegt die Selbstbeherrschung nicht gerade. Unser Instinkt rät uns Rache zu nehmen. „Wenn ich nicht gefangen genommen worden wäre, dann wäre das nie passiert. Ich hätte genauer aufpassen müssen!", die Tränen laufen mir erneut über das Gesicht. Gerade als Brandon was erwidern möchte, taucht eine Krankenschwester auf.

„Sind sie die Angehörigen von Derek Clarke ?", fragt sie mit einem mitfühlenden Ausdruck auf dem Gesicht. Wir beide nicken und sie bedeutet uns mit ihr zu kommen. Wir laufen hinter ihr her in das Krankenhaus. Sie führt uns in einen kleinen Raum, wo unsere Mutter bereits auf einem Stuhl sitzt. Ich blicke sie geschockt an. Ich habe meine Mutter noch nie so gesehen. Sie ist so blass und hat rote Augen vom weinen. Mom sieht so zerbrechlich aus, als ob der kleinste Windstoß, dafür sorgen würde, dass sie komplett zusammen bricht. Als sie mich sieht legt sich ein wehmütiges Lächeln auf ihr Gesicht, doch so schnell es gekommen ist, ist es auch schon wieder verschwunden. „Mom es tut mir so leid!", flüstere ich und trete auf sie zu.  „Ich bin einfach nur  froh, dass es dir wenigstens gut geht! Ich könnte es nicht ertragen, wenn es beide gewesen wären ", sagt sie mit leiser tonloser Stimme und Tränen blitzen in ihren Augen. Sobald sie dies bemerkt wischt sie diese schnell weg. Bevor ich noch etwas sagen kann, werden wir wie zuvor von jemanden unterbrochen. Diesmal ist es allerdings keine der Krankenschwestern, sondern ein junger Arzt. Er schenkt uns ein mitfühlenden Blick und nimmt gegenüber von uns, hinter einem Schreibtisch Platz. Ich bin so dankbar, dass er einer von uns ist. Weder meine Familie, noch ich hätten die Kraft über seine schnellere Heilung eine Geschichte zu erfinden.

Er lässt keine zeit verstreichen und erzählt uns  vom Zustand meines Vaters."Es wurden keine Lebenswichtigen Organe verletzt, jedoch hat ihr Vater sehr viel Blut verloren. Das Problem ist jedoch ein anderes, das Messer war in eine uns unbekannte Tinktur getaucht. Diese verhindert, dass er so schnell heilt, wie es für unseresgleichen normal wäre. Er befindet sich immer noch im Koma.Er brauch jetzt ganz viel Ruhe, damit er sich vollständig erholen kann." Meine Mutter greift während des Gespräches, nach meiner  Hand. Ich spüre, dass sie jetzt Kraft. Ich kann mir kaum vorstellen, was in ihr Vorgehen muss. Mein Dad ist ihr ganzes Leben.

Irgendwann haben wir alles notwendige erfahren und der Arzt verlässt, nach einigen aufbauenden Worten den Raum. Einige Minuten verstreichen, die wir schweigend, damit verbringen uns zu sammeln. Keiner vermag etwas zu sagen, die Situation wiegt wie Blei auf unseren Schultern. Irgendwann steht meine Mom zitternd auf und läuft auf die Tür zu. Wir folgen ihr aus dem Raum und begeben uns auf den Weg zum Zimmer meines Dads. Er liegt mittlerweile in einem Zimmer, auf der Intensivstation. Aufgrund der Tatsache, dass er auf dieser Station liegt, darf nur eine Person in sein Zimmer. Bevor meine Mom zu ihm geht, darf ich ein paar Minuten zu ihm. Ich betrete den kleinen sterilen Raum. Überall stehen Maschinen, die sich mit piepsenden Geräuschen bemerkbar machen. In der Mitte davon steht ein Bett. Ich trete vorsichtig auf das Bett zu. Ich merke gar nicht, dass ich die Luft anhalte, so nervös bin ich. Als ich ihn sehe muss ich ein schluchzen unterdrücken. Ich greife vorsichtig nach seiner Hand. „Es tut mir so leid Daddy!", presse ich gequält heraus. Vorsichtig drücke ich ihm einen sanften Kuss auf die Hand, ehe ich den Raum verlasse, um meiner Mutter, meinen Platz zu überlassen. Brandon und ich nehmen in einem kleinen Wartebereich Platz. Es beginnen endlose Minuten des Wartens.

Mittlerweile ist es schon Abend. Meine Mom ist seitdem sie das Zimmer betreten hat, nicht mehr rausgekommen. Ab und zu überprüft der Arzt den Zustand meines Dads. Doch nichts hat sich bis jetzt geändert. Meine Augenlider werden immer schwerer und schwerer und irgendwann sinke ich in einen unruhigen Schlaf. Irgendwann spüre ich eine Bewegung, worauf ein kribbeln in meinem Bauch folgt. Aber ich bin zu müde, und schlafe einfach weiter.

Guten Abend alle zusammen 😘
Ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag. Ich habe es geschafft ein weiteres Kapitel fertig zustellen und wollte es euch nicht vorenthalten 😊.
Hoffe es gefällt euch und einen schönen Abend noch ☺️☺️
Lena

I Need you Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt