*Rose*
Das erste was ich spüre ich das Dröhnen meines Kopfes. Eine ganze Weile vergeht, bis um mich herum alles klarer wird. Als ich meine Augen öffne entdecke ich Damiens Haarschopf. Er sitzt im fast dunklen Raum, in einem schweren schwarzen Sessel, der direkt an mein Bett herangerückt ist. Sein Kopf liegt vornüber auf dem Bett. Einige Minuten beobachte ich ihn, doch dann verspüre ich das Bedürfnis nach etwas Bewegung.
Langsam ziehe ich die Decke zurück und steige vorsichtig aus dem Bett. Immer einen Schritt vor den anderen setzend schaffe ich es schließlich, den Raum beinahe geräuschlos zu verlassen. Das helle Licht auf dem Flur, blendet mich, sodass meine Augen erstmal etwas brauchen, um sich daran zu gewöhnen.Das muss der Krankenteil des Rudelhauses sein. Fast jedes Rudel hat so einen, mit ein paar eigenen Ärzten. Damit jede Verletzung, für die man als Werwolf nicht in ein richtiges Krankenhaus gehen kann, ordentlich versorgt werden kann. Auf dem Flur ist niemand außer mir. Ich entdecke ein Schild an einer Tür, das darauf hinweist, dass es sich hierbei um ein Badezimmer handelt. Ohne groß nachzudenken öffne ich die Tür und starre auf mein Spiegelbild.
Ich sehe scheußlich aus und das ist noch untertrieben. Ich bin blasser als sonst, unter meinen Augen, zeugen tiefe Ringe, von dem erlebten. Mein Blick wandert an mir herab. Ich ziehe das riesige schwarze T-Shirt nach oben. Auf meinem Bauch prangt eine hässliche Narbe. Die Stelle ist immer noch angeschwollen und rot. Doch sie ist fast verheilt, jede andere Wunde wäre deutlich schneller verheilt. Verdammtes Silber.
„Rose!", erklingt Damiens Stimme auf dem Flur und im nächsten Moment steht er in dem Raum. Sein Blick wandert zu der Narbe. Blitzschnell ziehe ich das Oberteil wieder runter. Sein Blick wandert zu meinem Gesicht und verdüstert sich augenblicklich. „Was hast du dir verdammt nochmal dabei gedacht?", er tritt einen Schritt auf mich zu. Doch bevor er auch nur einen weiteren gehen kann, hebe ich meine Hand. „Oh nein!", meine Stimme ist hart und unnachgiebig. „Spar dir diesen Auftritt. Ich bin weder ein kleiner Welpe oder sonst irgendwie schwach. Mir ist bewusst, dass es gefährlich war, aber es war meine verdammte Entscheidung. Ich kann mich selber verteidigen und werde nicht bei zwei Jägern den Schwanz einziehen und mich verstecken. Ob du es willst oder nicht, Gideon gehört nun ebenfalls zu meiner Familie und ich lasse nicht zu, dass jemand aus meiner Familie verletzt wird und die Angreifer einfach ungeschoren davon kommen."
Damien kneift daraufhin nur noch mehr die Augen zusammen und will gerade einen erneuten Versuch starten. Er packt grob meinen Arm. „Verdammt nochmal Damien. Ich hab dir gesagt du sollst es lassen!", ich bin überrascht von mir selbst. Aber ich kann und werde mir sein Verhalten nicht mehr gefallen lassen. Die letzte Nacht, war der letzte Moment der Schwäche. Nachdem er auch noch meinen anderen Arm gepackt hat, drückt er mich grob an die Wand. „Was sollte das ? Hast du einen verdammten Todeswunsch Rose?"
„ Lass mich sofort los!", versuche ich es noch einmal. Doch auch diesmal hört Damien nicht auf mich, was mich dazu veranlasst, mein Knie in seine empfindlichste Stelle zu rammen.Damien ächzt und lässt mich augenblicklich los. Schmerzerfüllt krümmt er sich. „Verdammt!", keucht er auf. Ich beuge mich in Höhe seines Ohres zu ihm runter: „Lass dir das eine Warnung sein. Das nächste mal, wenn du mich herum schubsen möchtest, wirst du dir wünschen ich hätte dir nur in die Kronjuwelen getreten." Mit diesen Worten, lasse ich ihn alleine in dem Badezimmer zurück. Mein Gesicht ziert ein breites Grinsen, als ich den Weg aus der Krankenstation finde und durch das Rudelhaus laufe. Es ist noch früher morgen und so begegne ich niemanden. Als ich endlich die Küche finde, hole ich Orangensaft aus dem Kühlschrank und gieße mir ein Glas davon ein. Ich schaue aus dem Küchenfenster und blicke auf den Wald. Langsam erhellt sich alles, ich beobachte die kleinen Vögel die aufgeregt umherfliegen.
„Rose?", reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken. Darius steht im Schlafanzug vor mir. „Guten Morgen.", sage ich und lächle ihn freundlich an. „Wie gehts dir ? Dich hat es ja ordentlich erwischt.", fragt er und setzt sich auf einen der Barstühle an den Tresen. „Silber ist ein Miststück!", erkläre ich und Darius lacht auf. „Oh ja", sagt er und zieht den Ärmel seines Pullovers hoch und zeigt auf eine Narbe. „Vor zwei Jahren, ebenfalls ein Messer. Aber mein Gegner hat sich über den Treffer nicht lange freuen können. Übrigens Respekt, zwei alleine erledigt.", sagt er grinsend. „Wo ist Damien? Es überrascht mich, dass er dich aus den Augen gelassen hat ?"
„Der arme, hat sich vorhin ganz unerwartet verletzt und muss jetzt erstmal seine Wunden lecken!", sage ich und ein breites Grinsen schleicht sich auf mein Gesicht. „Irgendwas sagt mir, dass du daran nicht unbeteiligt bist, aber ich könnte mich auch täuschen.", auch Darius grinst. „Hey Darius, wir müssen zum Training. Du bist spät dran!", ertönt Caleb's Stimme aus dem Flur. „Oh Hi Rose. Wie ich höre hast du zwei alleine ausgeschaltet.", sagt er als er mich sieht. „Naja manche würden sagen, mehr Glück als Verstand.", sage ich Schulter Zuckend. „Willst du mit zum Training kommen?" fragt Darius, als er vom Stuhl rutscht und Caleb folgt. „Gerne, aber ich muss dringend was anderes anziehen." sage ich und zeige auf mein Schwarzes T-Shirt. „Kaia meine Mate kann dir gerne was leihen.", erklärt Caleb und bedeutet mir ihm zu folgen.
Ihr Zimmer liegt im zweiten Stock. „Kaia? Kannst du Rose Sportsachen leihen ?", fragt er als wir es betreten. Kaia ist klein und blond. Sie hat ein freundliches Gesicht, mit tausenden Sonnensprossen. „Damiens Mate oder ?" fragt sie, woraufhin ich nicke und für einige Sekunden glaube ich auf ihrem Gesicht einen Mitleidigen Blick auszumachen. Sie wendet sich schnell ab und tritt auf ihren Schrank zu und zieht eine schwarze Sporthose und ein ebenfalls schwarzes Top hervor. „Du kannst dich gerne in unserem Badezimmer umziehen. Ich warte hier auf dich, dann können wir zusammen zum Training gehen.", sagt sie und schiebt mich zu dem kleinen Badezimmer, was direkt an ihr Zimmer grenzt.
Nachdem ich mich umgezogen habe, treffe ich Kaia im Flur und wir gehen zusammen zu dem Trainingsplatz. „Ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Wie schlimm ist es ?", sagt sie als wir den Wald betreten. Kaia legt vorsichtig ihre Hand auf meine Schulter und bringt uns damit zum stehen. „Ach die Wunde ist schon verheilt. Halb so schlimm.", erkläre ich. „Das meine ich nicht. Ich meine Damien. Caleb, Darius und ich sind mit Gideon hier hergezogen. Die vier waren vor der ganzen Sache mit den Eltern der beiden, die besten Freunde. Nachdem es passiert und Gideon, dieses Rudel von einem Alpha ohne Nachkommen übernommen hat, ist alles auseinander gebrochen. Damien hat alles und jeden weggestoßen. Sogar Gideon.
Meine Eltern leben noch in eurem Rudel. Sie erzählen mir ab und an, was bei euch los ist.", wieder tritt ein mitleidiger Blick auf ihr Gesicht und sie drückt mich an sich. „Dann hast du auch von ihr gehört!", sage ich und meine Stimme klingt bitter. „Lanie? Es war mir klar das sie wieder zurück kommen würde, nach der Sache mit ihrem Mate. Für diese Frau kommt ihre Stellung im Rudel an erster Stelle. Deswegen war sie auch schon immer hinter Damien her.", die Verachtung in ihrer Stimme ist nicht zu überhören. „Ich weiß wir beide kennen uns kaum, aber wenn du je reden möchtest, ich bin da.", sie drückt mich nochmal und zieht mich dann weiter zum Trainingsplatz.Das halbe Rudel steht auf dieser Lichtung und hört Gideon zu , der deutlich angeschlagen, den heutigen Trainingsplan erläutert. Ich spüre Damiens Blick auf mir, doch ich beschließe das es mich nicht interessiert und ich ihn ignorieren werde. Es bilden sich Gruppen von je zwei Personen. Ich entdecke Darius in der Menge und will zu ihm geben, als sich eine Hand um meinen Arm legt und mir das verräterische Kribbeln den Besitzer der Hand verkündet. Ich schüttle seine Hand grob ab und will weitergehen, als besagte Hand sich fest um meine Hüfte wickelt. Gerade als ich mich erneut losreißen will. Flüstert Damien dicht an meinem Ohr, „wenn wir zusammen Trainieren, hast du die Möglichkeit, deine ganze Wut eine halbe Stunde an mir rauszulassen".
„Es hat durchaus seinen Reiz! Vor allem wenn die anderen die auslachen werden, wenn ich dich fertig mache", sage ich und schlage grob seine Hand weg. Er lacht und folgt mir zu einer Matte.Hello Leute😊 Heute gibt es ein neues Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch. Ich möchte das Rose langsam eine Veränderung durchlebt und Damien die Stirn bietet. Sie hat sich eindeutig genug gefallen lassen.
Danke für eure Unterstützung 😘 Das bedeutet mir wirklich viel 😊😊

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I Need you Mate
Manusia SerigalaDer glücklichste Tag im Leben eines Werwolfs? Ich wette die meisten würden diese Frage gleich beantworten. Doch in meinem Leben, sieht es komplett anders aus. Rose Clarke. Gerade mit ihren Eltern in eine neue Stadt gezogen. Das alte Leben, samt Rud...