Teil 30

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*Rose*
„Gideon. Was macht ihr hier?", erklingt Damien's Stimme hinter mir. Blitzschnell drehe ich mich um, und blicke in seine kalten Augen. „Dein Bruder hat mich hier etwas herumgeführt.", erkläre ich, bevor Gideon ihm antworten kann. „Vielen Dank!", sage ich an Gideon gerichtet und gehe zurück in Richtung des Hauses. Der Lärm der Party strömt mir entgegen, als ich aus dem Wald trete. Die beiden sind nicht hinter mir hergekommen und noch im Wald geblieben. Als ich das Haus betrete, starren mich alle an. Ein Mädchen flüstert ihrer Freundin etwas ins Ohr, woraufhin beide schallend lachen.

Schnell wende ich mich der Treppe zu, um ihren Blicken endlich zu entfliehen. Als ich die Tür meines Zimmers hinter mir schließe, atme ich erleichtert auf. Langsam lasse ich mich auf mein Bett sinken und schließe die Augen. Eine Weile liege ich in dieser Stille, bis die Tür geöffnet wird.
Zuerst denke ich es ist Damien, doch der wäre mir in diesem Moment sogar tatsächlich lieber. Es ist Lanie.

Auf ihrem Gesicht liegt ein boshafter und zugleich schadenfroher Ausdruck. „Es wäre mir zwar lieber gewesen, wenn du in deinem Kaff verrottet wärest, aber es scheint ja auch nicht als wäre deine Anwesenheit ein Problem für mich. Damien hat seine Wahl offensichtlich getroffen!", sagt sie mit ihrer von Arroganz triefenden Stimme. „Falls es dir entgangen sein sollte. Ich habe Damien verlassen nicht umgedreht. Abgesehen davon wäre ich mir, deiner Sache nicht so sicher. Schließlich war er es, der mich mit aller Gewalt zurückholen wollte. So sehr sogar, dass er einen größeren Kampf mit meinem alten Rudel führen wollte. Ich sehe nicht, dass er sowas für dich getan hätte.", erkläre ich woraufhin, sie sich auf mich stürzt. Bevor ich reagieren kann bohren sind ihre Spitzen klauen in meinen Arm.

Noch immer geschwächt von den Torturen der letzten Tage, versuche ich vergeblich sie mir vom Leib zu halten. Immer wieder treffen mich ihre Klauen. Diesmal trifft sie meine Wange. Mein Wolf erwacht aus seinem Schlaf und kommt mit einer Wucht zum Vorschein. Ich packe ihren dürren Hals und drücke fest zu, was ein Röcheln bei ihr auslöst. Sie lässt von mir ab, was mir die Chance gibt ihr gehörig in den Bauch zu treten und sie gegen die nächste Wand zu befördern. Bevor sie sich aufrappeln kann und erneut angreifen kann, wird die Tür aufgestoßen und ein wütender Damien steht im Türrahmen. Doch zum ersten Mal ist seine Wut nicht auf mich gerichtet, sondern auf Lanie. Er packt sie grob am Arm und zieht sie auf die Beine. Seine Augen sind dunkel und seine Stimme animalisch: „ Ich habe dich gewarnt Lanie. Lass sie in Ruhe, oder du wirst mit den Konsequenzen leben müssen." Mit diesen Worten schleift er sie aus dem Zimmer, dass er ein paar Sekunden später wieder betritt.

Damien läuft auf mich zu und zieht mich vorsichtig hinter sich her. Ich setze mich auf den Rand der Badewanne. Er kramt in dem kleinen Medizinschrank und kommt mit einigen Utensilien auf mich zu. Vorsichtig drückt er kleines Tuch auf meine Wunde im Gesicht, woraufhin mich ein stechender Schmerz durchzuckt. „Das muss desinfiziert werden. Wunden im Gesicht heilen immer schlechter.", sagt er, woraufhin ich ihn nur verdutzt angucken kann. Doch er fährt einfach fort, als wäre es das normalste auf der Welt.
Nun wendet er sich, meinen Übel zugerichtetem Arm zu. Erneut drückt er ein Tuch mit dem Desinfektionsmittel auf meine Wunde. Diesmal bereite ich mich schon auf den Schmerz vor.

Nachdem er alle Wunden versorgt hat, bedeutet er mir, ihm zu folgen. Wir verlassen das Zimmer und laufen in einen Bereich des Hauses in dem ich vorher noch nie war. Er steuert zielgerichtet auf eine Tür zu und reißt sie auf. Bei dem Geruch der mir entgegen strömt, muss es sich um sein Schlafzimmer halten. Ich schaue mich interessiert um. Der Raum hat eine riesige Glasfront, von der man einen direkten Blick auf den Wald hat. Die Einrichtung ist sehr modern und farblos gehalten.  Ein Schwarzes gigantisches Bett, steht in der Mitte des Raumes. Es führen mehrere Türen zu angrenzenden Räumen. Wovon eine halboffen steht und den Blick auf ein Badezimmer frei legt. Erneut greift er nach meinen Arm und führt mich in ein Büro. Es hat ebenfalls auf der einen Seite eine Glasfront.

Gideon sitzt auf einen der großen Sessel vor dem imposanten Schreibtisch. Als er mich erblickt springt er auf und kommt auf mich zu. „Was ist passiert?", fragt er und wirft Damien einen vorwurfsvollen Blick zu. „Ich war das nicht!", erwidert Damien und hebt abwehrend die Arme. Sein Gesichtsausdruck ist wieder düster. Er bedeutet mir, mich auf den Stuhl, hinter dem Schreibtisch zu setzen und stellt sich daneben. Gideon sitzt erneut auf dem Sessel.
Einige Minuten verfallen alle in unangenehmes Schweigen. Gideon und Damien starren sich an und es kommt mir so vor, als ob sie eine stumme Diskussion führen. „Wir drei fahren so bald du gepackt hast, zu meinem  Rudel!", erklärt Gideon feierlich. „Warum ?", frage ich daraufhin. „Ich muss meinen Bruder bei einem kleinen Rouge Problem helfen und da du in letzter Zeit zu Fluchtversuchen neigst, kommst du mit.", erklärt Damien mit mürrischer Miene. „Ja wie komme ich bloß darauf. Es ist doch so schön hier!", entgegne ich sarkastisch. Gideon bricht in ein schallendes lachen aus. „Damit hat sie dich erwischt Bruder!"

Woraufhin Damien irgendwas unverständliches murmelt  und den Raum verlässt. Gideon fordert mich auf, ebenfalls einen Koffer packen zu gehen. Als ich Gideons Zimmer erneut durchquere entdecke ich ein Bild in einen schwarzen Rahmen. Es steht auf einer Kommode neben der geöffneten Tür, von Damien's Ankleidezimmer. Ich trete näher und entdecke, dass es sich um ein Familienbild handelt. Ein deutlicher jüngerer Damien hat die arme, um seinen kleinen Bruder gelegt. Eine dunkelhaarige Frau blickt liebevoll auf die beiden hinab. Ein ebenfalls dunkelhaariger Mann, mit mir bekannten Blauen Augen, hat den Arm um sie gelegt. Vorsichtig nehme ich das Bild in die Hand, um es genauer zu betrachten.

„Wenn wir uns da getroffen hätten, wäre unsere Geschichte anders ausgegangen.", reißt Damien mich aus meinen Gedanken. Sein fester Blick trifft mich unerwartet. Einige Minuten stehen wir nur da und schauen uns an. Die Intensität seines Blickes, lässt meine Knie zu Wackelpudding werden. Doch der Moment endet, als Damien's Telefon klingelt. Er geht erneut in sein Ankleidezimmer und ich mache mich mit wackeligen Knien auf den Weg in mein Zimmer.

Hello Again ☺️
Heute gibt es ein brandneues Kapitel ☺️
Ich hoffe wie immer es gefällt euch ☺️
Würde mich über Kommentare freuen ☺️☺️
Lena

I Need you Mate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt