۞ 21. кαρiτєℓ - τєαмαrвєiτ

180 38 3
                                    

"Teamarbeit?!", kreischten Mia, Cherry und Mallow im Chor.

"Niemals", sagte Mia.

"Ich kann hier niemandem trauen!", brüllte Mallow.

"Die hintergehen mich nur!", quietschte Cherry.

Der Tag hatte dynamisch begonnen. Direkt nach dem Frühstück wurde das komplette Dorf zusammengetrommelt. Und das nicht nur für die Lynchung auf dem Marktplatz.

Der Beobachter erlaubte sich einen weiteren, kleinen Spaß.

"Nachdem das Fest gestern so wunderbar verlaufen ist", hatte er begonnen, "Ist nun das nächste Event angesagt. Sie werden heute in Teams eingeteilt und arbeiten einen ganzen Tag lang zusammen!"

Das Dorf hatte gestöhnt und genörgelt. Seine Euphorie konnte niemand nachvollziehen.

Bis auf ein paar wenige. Zum Beispiel Evelyn. Sie nahm diese Aktion nicht gleich als schlechtes Omen auf. Im Gegenteil. Sie war neugierig darauf, welche Möglichkeiten sich ihr bieten und welche Situationen und Beziehungen sich aus solch einer Gelegenheit entwickeln würden.

"Sie erhalten zudem volles Abspracherecht", sprach der Beobachter weiter, "Mit diesem können Sie dann versuchen, kleine Aufgaben zu lösen."

"Aufgaben lösen?", rief Mia, "Das ist doch keine Schnitzeljagd!"

"Ich sagte auch nie, dass es eine wäre", gab der Beobachter belustigt von sich.

"Was passiert, wenn wir die Aufgabe nicht lösen?", fragte Cherry ängstlich.

Der Beobachter lachte lauthals. Die gleiche, herabwürdigende Lache wie eh und je. "Muss ich Ihnen das wirklich sagen?"

Mallow fiel die Kinnlade hinunter. Er starrte mitten ins Leere, als seine Augen zu zittern begannen.

Viele reagieren nicht wie Mallow, konnten seine Reaktion jedoch bestens nachvollziehen. Sie alle wussten, was der Beobachter niemals laut aussprechen musste, um es wahr werden zu lassen.

"Nun denn", rief er erfreut in die bedrückende Stille, "Die Teamlisten befinden sich in ihrer Holorole! Das Gewinnerteam, sprich, wer am schnellsten fertig ist, bekommt selbstverständlich einen kleinen Preis." Er machte eine kleine Pause und fügte zwinkernd hinzu: "Nur, um die anderen neidisch zu machen, versteht sich."

Es war Mia, die mit dem Fuß auf den Boden stampfte und den wütendsten Gesichtsausdruck machte. Evelyn sah sie von der Seite aus an und überlegte, wie es ihr wohl nach dem Fest ergangen war.

"Na toll", brummte Mia und öffnete mit einer strikten Bewegungen mit zwei Fingern ihre Holorole. Missmutig begab sie sich auf die Suche nach ihrem Namen. Die anderen Dorfbewohner gesellten sich zu ihr, schauten ihr über die Schulter und suchten ebenfalls nach ihrem Namen.

"Na, was soll das denn", beschwerte sich der Beobachter.

Die Dörfler schauten auf, doch im nächsten Moment passierte etwas Unerwartetes. Durch eine bläuliche Druckwelle wurden die Menschen brutal von Mia weggedrückt und das mit einer ungeheuren Wucht. Die meisten prallten scharf auf dem Boden auf und rutschten noch einige Meter auf dem kieseligen Untergrund weiter, bis sie keuchend zum Stillstand kamen.

"Was war das?", murmelte Pixie, welche neben Evelyn auf dem Boden lag.

Evelyn stützte sich mit ihre Armen nach oben, wusste es allerdings auch nicht.

Mia, die einzige, die nicht zurückgeschleudert worden war, stand einige Meter von ihnen entfernt und schaute zittrig und mit riesigen Augen auf die am Boden liegenden Menschen. Sie musste sich intensiv fragen, ob sie dies getan hatte.

Werewolf Game ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt