Ich sah ihn genauer an, er war wunderschön, wie alle Vampire, aber er schien relativ früh verwandelt worden zu sein, mit ungefähr 16 oder 17 Jahren. Er war dennoch, trotz der frechen Jungenhaftigkeit, muskulös und hochgewachsen. Er hatte kurze schwarze kunstvoll zerzauste Haare, kalte weiße makellose Vampirhaut und funkelnde smaragdgrüne Auge, die er auch, wie alle Vampire, blutrot werden lassen konnte, bei Durst färbten sie sich allerdings automatisch rot, zusammen mit den sich verlängernden Reißzähnen der Vampire. Diese beiden Anzeichen des Vampirismus konnten allerdings auch bei Wut auftreten, wie vorhin, aber das könnte natürlich auch nur gespielt gewesen sein... ,,Du hast dich geprügelt und als Mitglied dieser Gemeinschaft sah ich mich gezwungen einzugreifen." erwiederte er lässig. ,,Sicher... Nein, ich sehe es dir an, es gab einen anderen Grund dafür. Ich halte dich nicht für so einen Strebertyp, eher für den frechen Nachbarsjungen mit ein paar Jahrhunderten Lebenerfahrung und Superkräften." korregierte ich ihn und seinem Gesicht sah ich an, dass ich recht hatte, was mich zufrieden grinsen ließ. ,,Woher kennst du mich eigentlich?" fragte ich ihn, denn er hatte mich ja mit Namen gerufen, ich dagegen kannte seinen nicht. ,,Wir leben doch in einer Gemeinschaft, da ist es nicht ungewöhnlich, andere mit Namen zu kennen." zeigte er trocken auf. ,,Ich kenne deinen Namen aber nicht... Ich bezweifle sowieso, dass das alles ist, aber das ist deine Sache." erwiederte ich gelassen. ,,Ich bin Lazarus ähm Lars." stellte er sich schief grinsend vor. ,,Ich schätze, dein eigentlicher Name ist Larzarus, aber du nennst dich derzeit Lars, um mit der Zeit zu gehen?" fragte ich ihn, irgendwie war es einfach, ihn zu durchschauen. ,,Du bist wirklich merkwürdig..." murmelte er. ,,Weil ich dich wie ein Buch lese?" schlussfolgerte ich und er nickte verblüfft. ,,Hmm, bei anderen ist das auch nicht so, auch wenn ich einen Idioten erkenne, wenn er vor mir steht, so wie die zwei Mitläufer vorhin, die ich verprügelt habe... Übrigens mache ich sowas normal nicht, aber heute gingen mir diese Trottel einfach derartig auf den Keks, die haben es nicht anders gewollt und verdient hatten die das allemal..." erklärte ich mich verlegen. ,,Ich hätte dich auch nicht für einen Schlägertypen gehalten." grinste er und ich musste auch grinsen, meine eigenen Worte im Bezug auf ihn waren vorhin ja nicht viel anders gewesen. ,,Ich hoffe doch, ich habe durch dich heute einmal eine Auszeit von den ganzen Idioten in der Schule?" fragte ich ihn mit einem frechen Grinsen. ,,Ich helfe, wo ich kann." grinste er. ,,Super, vielen Dank, Zares." strahlte ich erfreut und umarmte ihn spontan. Er verkrampfte sich zunächst, legte aber dann seine kalten Arme um mich. ,,Ähm, gern geschehen." erwiederte er leise. Ich ließ ihn wieder los und lehnte mich lässig neben ihm auf dem Sofa zurück und schloss die Augen. ,,Diese Couch ist wirklich göttlich." seufzte ich zufrieden. ,,Also mein Bett ist noch bequemer..." grinste er amüsiert, das brauchte ich nichtmal zu sehen, ich konnte diesen Gesichtsausdruck seiner Stimme anhören. Es war irgendwie so, als würde ich ihn schon ewig kennen, obwohl wir uns vor wenigen Minuten kennenlernten... Ich wusste einfach, was er meinte, selbst wenn er etwas missverständlich ausdrückte. Selbst mit geschlossenen Augen konnte ich ihn wie ein Buch lesen, es war fast zu einfach. ,,Aber wenn dein Bett noch bequemer ist, will ich es auch ausprobieren, wenn ich darf." murmelte ich. ,,Nur zu, wenn du nicht vorher einschläfst, aber zieh vorher deine Schuhe aus." erwiederte er gelassen und ich streifte mir die Schuhe von den Füßen. Ich öffnete meine Augen einen Spalt und als ich sah, dass das Bett auf der anderen Seite des Zimmers war und ich aufstehen müsste, um dorthin zu kommen, seufzte ich gequält. ,,Ich kann dich auch tragen." bot Larzarus schmunzelnd an.
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Blutige Rache
FantasyEine Welt voller Vampire - und ich mitten drin! Ja, das klingt zunächst fantastisch, aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Die Vampire sind den Menschen überlegen, in so ziemlich jeder Hinsicht. Aber dennoch sind sie von ihnen abhängig, weswegen Me...