Gewalt ist keine Lösung, aber so kann man einem Idiot was beibringen - Kapitel 4

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In der Klasse hatten alle über den Vorfall geschwiegen, der das blaue Auge des Jungen verursacht hatte und schließlich hatte die Lehrerin aufgeben und einfach ihre zwei Stunden Englisch abgehalten, wobei die wenigsten dem Unterricht wirklich folgten. In der Pause sprach sich die Sache recht schnell herum, zumindest dem ungewöhnlich häufigen zusammenstecken der Köpfe der anderen nach zu urteilen. Später hatten wir dann draußen Sport, hierfür bekamen wir Mädchen schmale weiße Tops und eine sehr kurze enge schwarze Sporthose, die nichtmal bis zur Hälfte des Oberschenkels reichte. Bei der Schuluniform hatte es zwischen Jungen und Mädchen eher geringe Unterschiede gegeben, die Mädchen trugen schwarze Röcke und die Jungen trugen schwarze Hosen, die knapp über dem Knie endeten. Aber hier in Sport gab es viel deutlichere Unterschiede, denn während wie Mädchen selbst im Winter in der sehr kurzen Hose und dem dünnen Top herumliefen, hatten die Jungs lockere kurze schwarze Hosen und lässige weiße Tshirts. Natürlich bekamen wir im Winter alle noch weiße Trainingsjacken, aber das war es auch schon. Diese Rücksichtslosigkeit lag vermutlich daran, dass die Vampire hier die Oberhand hatten und diese nunmal kein Frieren oder Schwitzen kannten, da sie Temperaturunterschiede zwar spürten, aber nicht im geringsten von diesen beeinträchtigt wurden. Da wir Sport mit der Parallelklasse zusammen hatten, wunderte es mich nicht, als der Schulschläger aus der Parallelklasse zu mir kam, mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht. ,,Du hast also angeblich Lukas ein blaues Auge geschlagen? Du bist doch so mickrig, du hast doch keine Chance gegen ihn, Vampirmädchen! Du bist doch wirklich erbärmlich schwach, die Schlechteste in Sport, als ob du sowas könntest, du Lügnerin!" rief er mir spöttisch entgegen. ,,Als ob du mir etwas anhaben könntest, du Großkotz." erwiederte ich verächtlich und wandte mich arrogant ab. Ich sah aus dem Augenwinkel die herannahende Faust des Großkotzes und fing diese im Bruchteil einer Sekunde ab, indem ich sein Handgelenk packte und ihn mit einem Ruck an mir vorbei zog, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte, dann bewegte ich mich hinter ihn, rammte ihm mein Knie ins Kreuz und als er den Rücken dann leicht nach hinten bog und sich damit in eine instabile Position brachte, konnte ich ihn mühelos von hinten in den Würgegriff nehmen. ,,Wer ist jetzt schwach, Großmaul?" fragte ich ihn herablassend. Da er in Rücklage war, konnte er sich nichtmal befreien. ,,Drück mir deine Mini-Brüste nicht so in meinen Rücken, du Flachbrust." höhnte er. Jetzt reicht es mir, keine Zurückhaltung mehr! Ich stieß ihn von mir und als er sich umdrehte, stürzte ich mich auf ihn und schlug mit voller Kraft auf ihn ein. Ich schlug ihn zu Boden, setzte mich auf ihn und schlug ihm weiter meine Fäuste in blinder Wut ins Gesicht, ungeachtet des Blutes, das mittlerweile an meinen Fingerknöcheln und seinem Gesicht klebte. Blind vor Zorn merkte ich nicht einmal, dass die Lehrerin kam und mich anschrie, von diesem Trottel herunter zu gehen.

Blutige RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt