Verwandlung - Kapitel 24

24 2 0
                                    

Dann die Seelen meiner Feinde, schwarz und tot, wurden vom blauen Feuer verschlugen. Ich sah auf das Buch und was dort stand, überraschte mich nun doch etwas. Dort stand: ,,Der angehende Dämon muss seine Skrupellosigkeit unter Beweis stellen und die reinen Seelen der sieben Menschenopfer verschlingen, ehe die Verwandlung beginnen kann.". Das war selbst für mich etwas schräg. Aber wenn es notwendig war, um ein Dämon zu werden, würde ich es definitiv tun! Ich griff nach der ersten weißen Kugel und führte sie zu meinem Mund, um sie dann in einem Stück herunterzuschlucken. Lecker, sie schmeckte nach zuckrigen Erdbeeren. Dann die nächste, sie schmeckte nach weißer Schokolade. Die Dritte schmeckte nach Vanille und die Vierte nach Vollmilchschokolade. Die fünfte Seele schmeckte wie süßes Apfelmus und die Sechste hatte den Geschmack von süßem Zuckerguss. Die siebte und letzte Seele schmeckte wie eine leicht über dem Lagefeuer gebräunte Marshmellow, alle waren so köstlich, dass ich zunächst gar nicht merkte, wie sich etwas veränderte. Doch dann packten die Flammen mich und ich schrie laut heraus, während ich von dem blauen Feuer angekettet wurde. Es drang schmerzhaft in meinen Körper ein und bereitete mir unaussprechliche Qualen, an denen ich glaubte, den Verstand zu verlieren. Ich wusste nicht, wie viel Zeit verging, aber irgendwann hörte es auf und ich spürte ein Gewicht an der Stirn und dem Rücken, das da vorher noch nicht war. Ich schnipste und vor mir erschien ein Spiegel. Meine Augen waren noch immer dunkelblau, aber sie glühten mit länglichen Pupillen, einer Katze gleich. Meine Haut war noch ein wenig blasser geworden und frei von jeglichen Narben oder Verletzungen. Meine Fingernägel waren zu schwarzen Krallen geworden, die bestimmt sehr scharf waren. Auf meinem Rücken trug ich zwei gigantische Flügel, deren schwarze Federn noch weicher und flauschiger waren, als sie aussahen. Meine schwarzen Haare waren zwar noch immer glatt, aber nun waren sie nicht mehr hüftlang, sondern reichten bis zu meinem Knie. Auch fiel mir auf, dass ich noch schöner geworden war und meine Brüste auch etwas gewachsen waren, als ob die nicht schon so schwer genug waren... Die Krönung waren aber die zwei blauschwarzen Hörner, die aus meiner Stirn ragten und mich klar als Dämon outeten. Als wäre das nicht genug, loderten noch immer die blauen Flammen auf meinem Körper, nur dass sie mir jetzt gehorchten und meinem Willen sowie meinen Gefühlen folgten, anstatt mir die Schmerzen zuzufügen. Ich starrte mein Spiegelbild genervt an und seufzte frustriert. *Du wolltest ein Dämon werden, Lilett.* grinste Felinus. *Ist auch besser so, aber ich sehe ziemlich armselig aus, im Vergleich zu deiner Gestalt!* beschwerte ich mich. *Du bist aber nicht weniger mächtig und ich finde, das passt auch besser zu dir. Unauffällig und umso größer ist die Überraschung, wenn du deine wahre Macht zeigst.* meinte Felinus amüsiert. *Auch wieder wahr...* erwiederte ich nachdenklich und ließ den Spiegel zu Staub zerfallen. Ich sah zum Eingang und dann begann das Massaker. Ich schlachtete sie alle brutal ab, bis auf Liam. Diesen kettete ich an eine Wand und zog ihm langsam die Haut ab, um ihn dann auszupeitschen, bis man nichts außer den Augen erkennen konnte. Dann stach ich zu,  brannte ich ihm die Augen aus, kurz bevor er verblutete... Ich ließ nur Knochen zurück, wie schon zuvor beim Ritual, das mich zum Dämon gemacht hatte. Beiläufig vernichtete ich den Kreis bis zur Unkenntlichkeit und ging dann wieder in den Kerker hinab. Zu meiner Überraschung erkannte mich Larzarus nicht nur, er hasste mich auch nicht für meine Entscheidungen. Ich beschloss, mit den beiden zu verschwinden, wenn sie mir noch folgen wollten. Larzarus stimmte sofort zu und um Felinus erschien eine grelle Flammensäule. Als sie wieder verschwand, stand ein leicht gebräunter attraktiver Mann im Alter von ungefähr 20 Jahren vor uns. Seine wirren schwarzen Haare waren leicht wellig und etwas länger, so als hätte er sie länger nicht geschnitten. Aber die goldenen Katzenaugen und das freche Grinsen, das ihn etwas jünger wirken ließ, verrieten ihn. Außerdem loderten auch um seinen Körper ein paar Flammen, wie auch bei mir, aber seine sahen aus wie normales Feuer und waren orangerot anstatt dunkelblau wie mein Feuer. 

Blutige RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt