Ungewöhnlich Pünktlich - Kapitel 18

22 2 0
                                    

Am nächsten Morgen lief ausnahmsweise alles glatt, ich schaffte es nicht nur, pünktlich aufzustehen und mich im Zeitplan anzuziehen, nein, ich konnte sogar ohne Zares Vampirgeschwindigkeit pünktlich zum Unterricht kommen, natürlich gefolgt von Felinus, der es sich diesesmal auf meinem Tisch bequem machte, anstatt es sich wie sonst in meiner Tasche oder auf dem Fensterbrett bequem zu machen. *Fühlst du dich heute besonders provokant oder warum musst du den Lehrern deine Anwesenheit so unter die Nase reiben?* fragte ich ihn amüsiert. *Mir ist gerade langweilig und es ist schon lustig, wie deren trottelige Gesichter vor Wut die Farbe wechseln.* erwiederte er ungerührt. *Verstehe, lass dich dabei nicht von mir stören.* erwiederte ich trocken. *Oh, das werde ich nicht, keine Sorge.* erwiederte er frech grinsend. Ich verdrehte die Augen und beschäftigte mich wieder damit, so zu tun, als würde aufpassen, während ich weiter an meinen Plänen feilte. Gegen Mittag lief ich dann, wie immer, in höchstem Maße gelangweilt zum Mittagessen, so zumindest der Plan. Ich konnte wirklich nicht damit rechnen, dass mich plötzlich zwei blonde Muskelpakete von hinten packen würden, das hinderte diese aber bedauerlicherweise trotzdem nicht daran. Da diese beiden Handlanger allerdings einiges an Kampftraining hinter sich hatten, brachte mir meine Kampfkunst als Mensch da relativ wenig, zumal die beiden Vampire waren... *Greif nicht ein und bleib in Zares Nähe.* befahl ich Felinus. Ich schaffte es ganze 5 Minuten gegen sie, dann schleiften sie mich weg. *Sicher, dass du weißt, was du da tust?* fragte er mich. *Ja, ich habe doch noch ein wenig Lebensenergie in der Hinterhand, das wird genügen, um sie im Zweifel abzufackeln und mich von dir retten zu lassen.* erwiederte ich ernst. *Gut, ich werde es tun. Weil es um dich geht und du dich so sehr gegen den Tod wehrst, vertraue ich dir dieses eine Mal.* beschloss er. Ich ließ mich wegschleifen und auf einem Hügel, der sich aus dem Grün des Waldes in gleicher Farbe erhob, bringen. Ich wusste, was mich jetzt erwartete und ich setzte ein kaltes Grinsen auf, in der Hoffnung, dass Ihn das auf Abstand halten würde. Aber wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt stehts zu letzt, aber letztendlich stribt sie doch! Ich fixierte den Blondschopf vor mir, ein hagerer Mann, der halbwegs passabel aussah und sehr reich war, wie die teure Kleidung und sein überdimensionales Ego verrieten. In seinen schwarzen Augen konnte man seine von Gier und Wahnsinn befallene Seele erkennen, ich hasste diese Augen! Sie sahen immer tot und leer aus, ich fand das schon als Kind gruselig, jetzt hasste ich sie zwar, aber fürchtete sie längst nicht mehr. Sie zeigten mir nur einen gierigen Vollidioten, gegen den ich momentan wenig ausrichten konnte, zumindest ohne auffliegen. Ich hasste ihn mit all meiner Kraft, sein Tod wird besonders qualvoll und besonders erfreulich für mich sein, ich werde den Mord an ihm ganz besonders geniessen, ein Idiot weniger auf der Welt! Dieser niveaulose Typ stand mir in absolut allem nach, nur hatte er Bodyguards und ich musste mich noch bedeckt halten, wenn ich ihm wirklich so richtig übel mitspielen wollte, er hatte es verdient!

Blutige RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt