How to: Wie überlebt ein Vampir? - Kapitel 11

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Als ich zum Mittagessen mit in dem riesigen Speisesaal des Schlosses war, setzte sich Larzares zu mir. ,,Hey Lilett." grüßte er mich lässig. ,,Hi Lars." erwiederte ich und schlang weiter mein Essen runter. ,,Wenn du weiter so schlingst, verdirbst du dir noch den Magen." wies er mich sogleich zurecht. ,,Isch bin da zimlisch robuft." nuschelte ich zwischen zwei Bissen. ,,Sagt dir das Wort Manieren überhaupt etwas?" fragte er belustigt. ,,Nischt wenn isch hungrisch bin." nuschelte ich und sah zu ihm, der sehr ordentlich und nie mit Essen im Mund sprach. ,,Angeber." grummelte ich und futterte weiter. Es war nicht so, als würde ich mich dabei bekleckern oder verschmieren, aber es sah mehr wie das runterwürgen einer Schlange anstatt des manierlichen Essens aus. Mir war das herzlich egal, von Süßigkeiten abgesehen, war Essen für mich nur Treibstoffaufnahme, ähnlich dem betanken eines Autos. Das musste ich nicht auch noch unnötig in die Länge ziehen. Wenn es allerdings Süßigkeiten und Filme gab, konnte ich beides in Kombination Stunden oder sogar tagelange zusammen konsumieren. Als ich satt gegessen war, war Larzarus ebenfalls fertig. ,,Ich wusste nicht, dass man in Vampirgeschwindigkeit essen kann." konnte ich mir nicht zu bemerken verkneifen. ,,Das kann man auch nicht, das Essen würde dabei durch die Luft fliegen, ich hatte nur deutlich weniger als du. Wir Vampire müssen schließlich nicht essen, aber manchmal tun wir es trotzdem, wenn auch meist nur aus Langeweile oder der Abwechslung wegen." erwiederte er amüsiert. ,,Ihr braucht also nur Blut zum Überleben?" fragte ich ihn. ,,Ganz genau, wir müssten nicht einmal schlafen, die meisten von tun es aber trotzdem, weil man dann fitter ist." erwiederte er. ,,Das muss wirklich praktisch sein." meinte ich nachdenklich. ,,Ja, wir können beispielsweise nicht übermüden, das erspart uns eine Zombievorstellung wie du sie gestern hattest." grinste er. ,,Pff, da kann doch ich nichts dafür!" motzte ich beleidigt. ,,Stimmt, du bist ja nur ein Mensch." schmunzelte er. Ich wandte mich gespielt beleidigt ab und ging, ich hatte jetzt ohnehin Unterricht. Nach dem Unterricht hatte ich vor Sport eine Freistunde, weshalb ich in den Wald ging. Ich lief los und bemerkte recht bald, dass ich verfolgt wurde. Ich schwang mich elegant aus dem vollen Lauf mit einem Ast wie bei einer Reckstange hoch und packte meinen Verfolger nach einem Rückwärtssalto von dem Ast im Sprung. Mein Verfolger stellte sich als niedliche schwarze Katze heraus. ,,Wie niedlich du bist..." seufzte ich und begann, die Katze zu streicheln, die wohlig schnurrte. Ich war ganz von der Katze eingenommen, so dass ich zunächst nicht bemerkte, dass sie eine mehr als seltsame Aura hatte. Ich blinzelte irritiert und überlegte, woher ich diese Aura kannte, dann fiel es mir wieder ein. ,,Du bist...?!" rief ich überrascht. *Das merkst du aber früh.* erwiederte der Kater alias der Dämon belustigt und ich hätte schwören können, dass er grinste. *Was machst du hier?* fragte ich aufgebracht. *Ich habe dir doch gesagt, dass ich dir einen Vorgeschmack geben würde. Du hörst offenbar schlecht.* bemerkte er spöttisch. *Was soll das werden? Willst du mir jetzt etwa überall hin folgen?* fragte ich ihn misstrauisch und stellte fest, dass ich dem Gedanken gar nicht so abgeneigt war, ich liebte Katzen schließlich. *Ja, ich will doch wissen, was mein Vertragspartner so treibt.* grinste er und blickte mich mit unschuldigen goldenen Augen an. Moment, golden? Ja, er hatte keine roten Augen, wie in meinem Traum. Der Dämon saß ernsthaft als schwarzes Kätzchen mit großen goldenen Augen vor mir... *Du machst mich wahnsinnig!* stellte ich fest. *Aber immer doch, Menschlein.* grinste er. Ich ersparte mich jeglichen Kommentars und sprang auf, um reichlich genervt mein Training fortzusetzen und, den Kater ignorierend, einfach weiter zu laufen. 

Blutige RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt