Trust me || Vmin

•°３２°•

Jimin P.O.V.:

"Was ist zwischen dir und Taehyung passiert?", traute Jungkook sich dann zu fragen.
***

"Das geht euch nichts an!", sagte ich, mit einem etwas launischen Ton.
"Is ja gut, Jungkook wollte nur fragen", verteidigte Namjoon Jungkook.
Ich verdrehte nur die Augen.

Bis jetzt hab ich Taehyung noch nicht gesehen, was mir auch eigentlich egal sein könnte.
Es klingelte und er war immer noch nicht da, also setzte ich mich und holte meine Sachen raus.

Warum ich eben so zickig war, liegt daran, dass ich mir Respekt verschaffen wollte. Keiner sollte mich so behandeln, wie man es am Anfang tat.

Ich will mich ändern. Mein Charakter, mein Aussehen, einfach alles.

-

Der Schultag verlief recht schnell. Ich habe eher was alleine gemacht, weil Jungkook und Namjoon mich genervt hatten und Taehyung war heute nicht da.

Zuhause warf ich meine Tasche in irgendeine Ecke. Ich nahm mir etwas Geld und verließ dann wieder das Haus. Ich hatte vor in die Stadt zu gehen, um mir neue Klamotten zu kaufen.

Ich nahm den Bus in die Stadt und kam auch relativ schnell dort an.
Ehe ich mich versah kam ich mit mehreren Tüten aus einem der Läden. Ich achtete darauf nur Schwarzes zu kaufen.

Ich wollte mich nach meiner Stimmung kleiden und sowas kam dabei raus. Dunkel und lustlos.

Ich trug einen schwarzen, etwas zu großen Pulli, dazu eine dunkle Hose und außerdem verdeckte ich noch mein halbes Gesicht mit einem schwarzen Mundschutz.

Danach lief ich noch ein bisschen herum und kaufte mir Zigaretten an einem Kiosk. Ich wusste nicht mal so genau, warum ich das tat, aber vielleicht konnte der eklige Geschmack mich von meinem Herzschmerz ablenken. Meine Eltern durften sie auf jeden Fall nicht sehen.

Ich lief noch ein wenig in der Stadt herum bis ich dann mit dem Bus zurück nach Hause fuhr. Ich wollte eine Zigarette rauchen, aber vor unserem Haus konnte ich es schlecht ausprobieren, denn sonst würden die Nachbarn mich noch sehen und meine Eltern darauf ansprechen. Also verschob ich meine erste Zigarette auf den nächsten Tag.

Zuhause angekommen holte ich wieder Briefe aus dem Briefkasten und sah, dass schon wieder einer für mich dabei war. Die anderen Briefe warf ich achtlos auf den Küchentisch und öffnete schnell den an mich adressierten.

Annyeonghaseyo,

Hiermit müssen wir ihnen mitteilen, dass es keine Gerichtsverhandlung geben wird, da der Angeklagte seine Schuld zugegeben hat. Sie müssen nun keine Zeugenaussage mehr machen.

Mit freundlichen Grüßen,

Polizei Seoul

Plötzlich klingelte mein Handy. Ich guckte drauf und sah, dass Namjoon mich anrief. Ich ging ran sagte aber nichts.

"Jimin? Bist du da?" fragte Namjoon

"Ja, was ist?" erwiderte ich lustlos.

"Hast du schon gehört, dass..."

"Das es doch keine Verhandlung gibt? Ich weiß."

"Tae ist in Untersuchungshaft." fügte Namjoon hinzu. Er beachtete meine Unfreundlichkeit nicht.

"Okay. Ich muss jetzt auflegen. Tschüß!" bevor Namjoon noch irgendwas sagte, hatte ich schon aufgelegt.

"Mir doch scheiß-egal." murmelte ich und schmiss den Brief weg. Tae wurde also... Verhaftet. Er hatte den Mord zugegeben? Meinte er das ernst? Egal. Mir doch egal ob der Hobi ermordet hat. Obwohl, wenn er ihn ermordet hat wird es nur meinen Hass gegenüber ihm stärken.Wie lange würde Tae wohl im Gefängnis bleiben müssen? Ich meine, wenn er jemanden ermordet hat.. Egal, dann würde ich ihn lange Zeit nicht mehr sehen müssen und ich wollte ihn sowieso am besten nie wieder sehen.

Kurze Zeit später holte ich mir einen Apfel raus und legte ihn auf den Tisch, nur um ihn anzustarren. Eigentlich hatte ich vorgehabt, ihn zu essen, aber bei dem Gedanken an Essen verging mir sofort der Appetit. Man, ich hasste  es manchmal, nichts essen zu können.

Ich nahm den Apfel in die Hand und führte ihn an meinen Mund. Jimin, du musst den jetzt essen! Zwang ich mich. Also biss ich in den Apfel rein und wollte ihn sofort wieder ausspucken. Trotzdem schaffte ich es, den ersten Bissen runterzuschlucken.

Ich aß den ganzen Apfel auf. Danach war mir zwar übel, aber ich war stolz darauf, dass ich es überhaupt geschafft hatte, ihn zu essen.

Danach ging ich in mein Zimmer, zog meinen Pulli aus und öffnete die Verbände, die ich um meine Arme gewickelt hatte. Meine Arme sahen echt schlimm aus... Sie waren ganz verschorft.

Ich ließ den Verband ab und ging ins Bad. Dort sah ich ihn den Spiegel, musterte meinen Körper. Ich wollte so gerne größer sein, so lange Beine wie Namjoon oder Jungkook haben...

Meine Rippen stachen sehr hervor und es sah aus, als würde ich den Bauch einziehen, was ich aber gar nicht tat. Ich musste mehr essen. Aber ich konnte es einfach nicht. Man, nur wegen Tae ging es mir jetzt so scheiße!

"Dieser scheiß Wichser!" brüllte ich und nahm mir irgendwas, um es auf den Boden zu schmeißen. Noch einmal schrie ich mit all meiner Kraft und sank auf den Boden.

"Ich hasse ihn, ich hasse ihn, ich hasse ihn!" sagte ich und mir kamen die Tränen. Ich wollte nicht mehr weinen. Nicht wegen ihm. Niemand sollte mehr sehen, wie zerbrechlich ich von innen war.

-

Langsam wachte ich auf. Mein Nacken tat weh und ich war wohl im Bad eingeschlafen. Ich trug immer noch meine Hose von Gestern und zog mir nur einen anderen schwarzen Pulli über.

Dann suchte ich mir noch einen Mundschutz und die Zigaretten raus, die ich gestern gekauft hatte. Ich blieb kurz in der Küche stehen und überlegte, mir was zu essen mit zu nehmen, ließ es dann aber.

In der Schule angekommen überlegte ich, ob ich zu Jungkook und Namjoon rüber gehen sollte. Ich hatte noch ein paar Minuten Zeit, bis die Schule begann, also zog ich mir die Kapuze meines Pullis tief ins Gesicht, zog den Mundschutz ein wenig runter und holte eine Zigarette raus.

Diese zündete ich an und steckte sie mir in den Mund. Sie schmeckte scheußlich. Wirklich. Trotzdem tat ich so, als würde es mir nichts ausmachen und nahm noch einen tiefen Zug.

Leider begann schon bald der Unterricht und ich warf die Zigarette nur achtlos auf den Boden, um dann reinzugehen.

"Hey Jimin, alles gut?" fragte Namjoon, als ich mich gerade setzte. Jungkook saß neben Namjoon und guckte mich besorgt an. "Was soll schon sein?" fragte ich.

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malenarmy