Jеоиgguк
Ungeduldig überprüfe ich immer wieder meine Pfeile und warte auf das Zeichen von Yoongi. Es macht mich wahnsinnig Huening Kai dort so gedemütigt zu sehen. Wie das Seil sich um seinen Hals schlingt und seine Hände fest hinter seinem Rücken verbunden sind. Selbst von hier aus kann ich sehen, dass er litt.
Kim Taehyung du wirst dafür büßen so mit Ihm umgegangen zu sein, rufe ich mir immer wieder in Gedanken auf, welcher seelenruhig auf seinem Königlichen Stuhl saß und alles beobachtet. Er scheint sich echt mit mir anlegen zu wollen. Er provoziert es doch nur, dass ich ihm den Kopf vom Hals schieße.
Huening Kai ist noch ein Kind, er sollte so nicht behandelt werden. Er hat einige Kratzer im Gesicht und eine kleine Platzwunde an der Stirn. Seine schwarzen locken stehen ihm verwuschelt vom Kopf ab. Und seine Haut sieht kränklich blass aus.
"Er steht im direkten Kontakt mit dem Bogenschützen, welcher schon mehreren adeligen Bürgern das Leben nahm. Aus dieser Tatsache wird ihm die Todesstrafe angehängt." Schrie der Henker aus und sofort bricht lautes grummeln in der Menge aus und der König blickt starr auf Huening Kai, als würde er auf ein paar magische Worte warten. Doch wie ich meinen Kleinen nunmal kannte, hatte er sich die Sturheit von mir abgeguckt und würde Schweigen wie ein Grab. Selbst wenn er dafür sterben müsste.
Sie machten das Seil an dem oberen Keil fest, sodass er fast bereits auf Zehenspitzen stehen musste, damit er noch einigermaßen Luft bekam. Während der Henker noch einige Worte sprach, sehe ich wie Huening Kai sich unruhig umsah und nach uns zu suchen schien. Und das war der Moment, in dem ich meinen Bogen spannte und auf das Seil zielte, welches ihm um Hals hing.
Genau in dem Moment, wo sie die Falltür aufklappen, ließ ich meinen Pfeil ab, welcher den Strang durchtrennt und Huening Kai damit auf dem Boden fallen ließ. Damit machten sie auch meine Position klar, da ich abseits des Marktplatzes auf meinem Pferd saß.
Wie als ob Huening Kai es vorhergesehen hat, rollte er sich ab und stand auf. Sofort rennt er auf mich zu als er mich entdeckt, da die Ritter und Bürger viel zu abgelenkt von meinem plötzlichen Auftritt waren. Kurz bevor er mich erreichte, sprang in vom Pferd und Hülle ihn in Windeseile in einen schwarzen Umhang ein und schnitt ihm die fesseln los. Blitzschnell danach spanne ich einen weiteren Pfeil und ziele auf den König, welcher das Geschehen mit geweiteten Augen beobachtet hat.
Huening Kai zieht sich die Kapuze über seinen Kopf und versteckt sich hinter mir.
"Geht es dir gut?" Frage ich ihn mit angespannter Tonlage, während er sich hinter mir in meinem Umhang krallt.
"J-Ja."
"Gut. Steig aufs Pferd und reite auf dem schnellsten Weg nach Hause." Ordne ich ihm an und erschrocken weitet er die Augen, welches ich aus dem Augenwinkel mitbekomme.
"Aber Hyung was ist mit dir?" Fragt er verunsichert und blickt mich aus verwirrten Augen an.
"Steig auf das Pferd!" Gebe ich nun deutlich drängender und harscher zurück, da uns die Zeit für Diskussionen fehlt.
Widerwillig steigt er vorsichtig auf den Rappen und blickt noch ein letztes Mal mit Sorge und zögern zu mir. Bis er dann endlich mit den Hacken in die Fersen des Pferdes tritt und in Jagt Galopp davonritt.
Die Bürger haben sich schon überwiegend in ihrer Häuser verschanzt oder in großen Abstand von mir wegbewegt. Während ich immer noch mit scharfem Blick alles im Auge beobachte, erhebt sich Taehyung von seinem Platz und starrt mich regelrecht an. Doch er wusste nicht wer ich bin, er würde es auch nicht erkennen, dank meiner guten Tarnung. Ich sehe das es ihn förmlich brennt, zu wissen wer unter dieser Kapuze steckt, doch er wird es nicht erfahren. Noch nicht.
Langsam tritt er von seinem Podest herunter und Schritt in meine Richtung. Seine Wachen wollen ihn aufhalten oder folgen, doch er winkt sie nur mit einer Handbewegung ab, sieht sie dabei nicht einmal an. Sein Blick liegt starr, undefinierbar auf mir, während ich jeden seiner Schritte mit wachsamen Augen beobachte und mit meinem Pfeil ununterbrochen in seine Richtung ziele.
Jetzt wäre die Möglichkeit ihn zu erschießen, doch warum nehme ich sie nicht wahr? Irgendwie fühlt es sich falsch an, ihn jetzt umbringen zu wollen. Es ist... Einfach zu früh. Es sollte noch etwas Leiden, bevor er starb, genau wie mein Vater es tuen musste. Er muss einfach denselben Schmerz spüren. Er sollte erst dann wissen wer ich bin, wenn er bereits kurz vor dem Tod unter mir liegt, bevor ich ihn dann endlich erlösen würde.
"Wer bist du?" Höre ich seine samtweiche tiefe Stimme sprechen und riss mich somit aus meinen Gedanken. Doch genau jetzt sollte ich nicht unaufmerksam sein.
Ich ließ unüberlegt den Pfeil scharf an ihm vorbei sausen, welcher jedoch seine rechte Wange traf und eine tiefe lange Schnittwunde hinterließ. Ebenso durchschnitt ich ein paar seiner dunkel braunen Haare, welche wie Federn langsam zu Boden fielen. Seine Männer spannen alle auf Alarm Bereitschaft den Bogen und zielten auf mich.
Uns trennten vielleicht noch gute 15 Meter und er schien kein Halt machen zu wollen, hätte ich nicht endlich die Stimme erhoben.
"Kein Stück weiter. Es sei den du willst das ich dir hier und jetzt deinen verdammten Schädel vom Kopf schieße." Knurre ich dunkel und bedrohlich und spanne meinen Bogen neu an.
Sofort hält er inne und Blick mich aus funkelnden Augen an. Doch er kann mich nicht erkannt haben. Es ist viele Jahre her, dass er meine Stimme gehört hat. Früher war sie hell und hatte noch ihren kindlichen Klang. Doch jetzt ist sie kräftig und dunkel, unmöglich das er mich anhand meiner Stimme wieder erkennen würde.
"Jeongguk." Haucht er leise und spricht dabei so zerbrechlich, was mich plötzlich völlig aus der Bahn wirft. Kurz lässt meine angespannte Haltung nach, doch schnell fasse ich mich wieder und gehe zurück in meine Ursprungsform.
Genau passen ertönt ein Pfiff und das war mein Zeichen. Kein Augenblick später kam Yoongi umhüllt aus einer Ecke angeprescht und wie abgemacht streckt er in richtigen Zeitpunkt seinen Arm aus, welchen ich ergreifen und mich hochziehe, um hinter ihm aufs Pferd zu springen.
Doch meine Kapuze weht, aufgrund des Windes hinunter, sodass man meine rabenschwarzen Haare sehen konnte. Ich drehe meinen Kopf leicht nach hinten, sodass man nur grob meine eine Gesichtshälfte sehen kann. Doch dies schien Taehyung genug zu sein, denn seine Augen weiten sich drastisch, während er eine Schritt in unsere Richtung machte und etwas rief.
Doch ich hörte es nicht, ich drehe meinen Kopf nach vorne und verschwand in höchster Geschwindigkeit mit Yoongi, die Kapuze wieder aufziehend.
🍀🌹🍀
Ich hoffe euch gefällt das etwas längere Kapitel aus JK's Sicht. Welche Sicht ist fürs nächste Kapitel gewünscht? 🥀
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Аяяош ° ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ
Hayran Kurgu『completed』 Ein geheimnisvoller Bogenschütze überfällt das Land und bestiehlt die Reichen und brachte sie zum ewigen Schweigen. Doch seine Opfer hat er alle weise ausgewählt, er folgt einem System. Ein König, welcher eine möglicherweise verbitterte...