P.o.V. Oliver
Als ich meine Augen öffne sehe ich zu nächst alles etwas verschwommen.
Über mir scheint ein Licht. Vielleicht ist es eine Deckenlampe.
Ich muss einige Male blinzeln bevor ich wirklich klar sehen kann.
Ich liege in einem Bett. Ein Krankenhausbett um genau zu sein.
Um mich herum sind viele Leute versammelt. An meiner Bettkante sitzt Thea und schaut mich besorgt an.
Jetzt erst bemerke ich, dass sie meine Hand hält.
Auf der anderen Seite sitzt Laurel. Sie schaut mich auch besorgt an, jedoch hält sie nicht meine Hand. Aus irgendeinem Grund bin ich froh, dass sie dies nicht tut.
An meinem Fußende steht John mit verschränkten Armen und schaut von mir zu Dr. Schwarz, welche ebenfalls an meinem Bett steht, und wieder zu mir.
Plötzlich unterbricht ein schrecklicher Schmerz in meinem Bauch meine Gedanken.
Instinktiv halte ich mir die verwundete Stelle.
Plötzlich erhebt Thea das Wort:
"Oli? Wie geht es dir? Ich hab mir schreckliche Sorgen gemacht!"
Statt ihr zu antworten werfe ich eine Frage in die Runde, die mir schon von Anfang an auf der Zunge brennt:
"Wo ist Felicity?"
Die anderen schauen mich teils betrübt teils verwundert an, bis John mir schließlich antwortet:
"Ich weiß es nicht, Oliver. Sie geht nicht an ihr Handy, was ja ziemlich ungewöhnlich für sie ist."
Ich will gerade etwas erwidern als Dr. Schwarz eingreift:
"Was wir eigentlich besprechen sollten, ist ihre Gesundheit, Mister Queen.
Wir müssen sie umgehend in den OP bringen. Es sieht bis jetzt ganz gut aus, aber es besteht durchaus die Möglichkeit eines Milz- oder Leberrisses."
Nachdem sich alle von mir verabschiedet hatten, bringt Dr. Schwarz mich schließlich in den OP-Saal.
Bevor die Narkose wirkt denke ich nochmal an Felicity.
Ich sehe ihr wunderschönes Gesicht vor mir.
Wie ihre Mundwinkel sich nach oben ziehen und ihre weißen, gepflegten Zähne zum Vorschein kommen.
Ich frage mich ob es je einen Tag gab, an dem sie nicht ihre Zähne geputzt hat.
Ihre Grübchen, die ihrem sowieso schon perfekten Lächeln noch ein Sahnehäubchen aufsetzen.
Mit diesen Gedanken wirkt langsam die Narkose und ich falle in einen tiefen Schlaf der für einige Stunden andauern wird...
P.o.V. Felicity
Ich schrecke aus dem Schlaf hoch und stoße mir den Kopf an der Fensterscheibe.
Es dauert einige Sekunden bis ich realisiere, dass ich immer noch in Malcolm Merlyns Auto bin und Oliver noch lebt.
Was er jetzt wohl gerade tut?
Ich meine durch dieses "Entführungsding" habe ich ja unsere Verabredung verpasst.
Er wird mich bestimmt für unzuverlässig halten.
Halt!
Wieso denke ich das? Er ist mein bester Freund und ich muss mich nicht darum kümmern was er über mich denkt.
Warum ist mir das bei ihm so wichtig?
Plötzlich fängt Malcolm an zu sprechen:
"Schön, dass du wach bist, Felicity. Wir haben mittlerweile fast Starling City erreicht. Nur noch ein paar Meilen."
Ich nicke.
Draußen ist es bereits dunkel. Ich scheine einige Stunden geschlafen zu haben.
Während ich mir noch Gedanken mache, wo ich denn jetzt am besten das Geld für ein neues Handy her bekomme, erreichen wir Starling City.
Irgendwie bin ich aus welchem Grund auch immer aufgeregt Oliver wieder zu sehen.
Wo er wohl gerade ist?
Malcolm setzt mich vor meiner Wohnung ab und meint er würde mich kontaktieren, wenn er etwas neues zum Thema McCullough weiß.
Ich nicke und bedanke mich höflich und betrete danach das Gebäude.
Als erstes krame ich mein altes Smartphone hervor und lege eine alte Sim Karte ein.
Wie gut es ist nicht gleich alles wegzuwerfen, grinse ich vor mir her.
Als nächstes fahre ich ins Versteck, aber ich treffe niemanden an. Das ist ungewöhnlich. Normalerweise ist um diese Uhrzeit immer jemand hier.
Verdutzt verlasse ich es wieder und fahre zu Oliver nach Hause.
Niemand da.
Ich beschließe ihn anzurufen, doch er geht nicht ans Telefon.
Dann wähle ich Johns Nummer.
Endlich hebt er ab.
Anscheinend weiß er nicht sofort, dass ich dran bin.
Also melde ich mich mit einem schlichten:
"Hey Dig, hier ist Felicity!"
Er scheint eine Mischung von überrascht und erleichtert zu sein.
Bevor ich ihn fragen kann wo er denn sei und ob er was von Oliver gehört hätte, bittet er mich sofort zum Starling City General zu fahren.
Ich frage ihn bestürzt was denn sei, aber er will mir nicht mehr als die Zimmernummer sagen. Na toll.
Mit einem mulmigen Gefühl fahre ich los.
Auf dem Weg zum Krankenhaus mache ich mir die verschiedensten Gedanken.
Was könnte passiert sein.
Mir schießen sofort wieder die Bilder des toten Olivers in den Kopf, den ich in meinem Traum gesehen habe und ich trete unwillkürlich etwas fester auf das Gaspedal.
Im Krankenhaus angekommen, renne ich fast schon zu diesem Zimmer.
A121, A122, A123. Da ist es. A124.
Vorsichtig öffne ich die Tür und erblicke sogleich eine Traube besorgt drein schauender Freunde.
John, Thea, Laurel, Roy.
"Wo ist Oliver?"
Höre ich mich selber sagen und ich erschrecke darüber.
Kein höfliches 'Hallo'. Kein 'Hey' und auch kein Lächeln.
Ich schiebe diese Gedanken schnell wieder weg, Oliver ist für mich gerade alles was zählt.
Die Anderen tauschen ein paar Blicke, dann antwortet Dig mir endlich:
"Es gab einen Vorfall. Einer dieser schwarz gekleideten Männer hat ihn als Oliver Queen erwischt und ihm ein Schwert in den Bauch gerammt. Es wurden, soweit ich weiß, keine lebenswichtigen Organe getroffen, aber um auf Nummer sicher zu gehen und einem möglichen Riss der Milz oder Leber vorzubeugen, haben sie ihn in den OP gebracht. Jetzt hilft nur warten und hoffen."
Meine Augen werden bei seinen Worten immer größer während meine Pupillen weiter schrumpfen.
Ich muss mich an der Wand anlehnen um nicht völlig das Gleichgewicht zu verlieren.
Es fühlt sich an als hätte jemand den Teppich auf dem ich stand, mit einem Ruck weggezogen.
Ich muss absolut lächerlich aussehen, wie ich so da stehe und schnappend atme habe. Aber es ist mir egal.
Alles ist mir egal.
Alles außer Oliver.
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Arrowrage
FanfictionMerkwürdige Männer tauchen in Starling City auf. Sie sind offensichtlich hinter Oliver her, die Frage ist nun: Warum? Wer ist der Drahtzieher hinter all den Angriffen, die ausschließlich von Söldnern und Kopfgeldjägern ausgeführt worden sind? Felici...