Kapitel 13 - Die beinahe Aussprache

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P.o.V. Felicity

Ich öffne meine Augen.

Ich liege in einem Bett.

Ich bemerke, dass es ein Krankenhausbett ist und erschrecke.

Nach einigen Sekunden der Verwirrtheit fällt mir plötzlich wieder ein, was am Vortag, beziehungsweise heute Morgen passiert ist.

Ich schaue mich um, doch ich kann Oliver nirgends sehen.

Ich bekomme Panik.

Ja klar, McCullough ist im Gefängnis und wird auch nicht mehr so schnell das Tageslicht sehen, aber Malcolm hatte gesagt, dass McCullough nur einer von vielen sein könnte.

Also setze ich mich im Bett auf und will gerade aufstehen, als sich die Zimmertür öffnet.

Ich sehe einen überraschten Oliver mit einem Tablett mit Essen im Türrahmen stehen.

"Oh, du bist wach.
Das ist gut, denn ich habe uns Frühstück geholt."

Und da lächelt er mich matt, aber dennoch sanft an.

Jetzt erst bemerke ich, wie hungrig ich eigentlich bin.

Ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit nichts mehr gegessen.

Also setzt Oliver sich neben mich aufs Bett und ich stürze mich sofort auf die harten Brötchen und die in 20ml Portionen abgepackte Nussnougatcreme.

"Ich weiß, es ist nicht sonderlich schmackhaft, dieses Krankenhausessen, aber ich dachte mir schon, dass du vielleicht hungrig sein könntest."

Ich sehe ihn dankbar an und verschlinge weiter mein altes Brot.

Auch Oliver isst etwas, aber das bekomme ich gar nicht richtig mit, weil ich so hungrig bin.

Nachdem ich 1 ½ Brötchen verdrückt (Eins habe ich mir mit Oliver geteilt.) Und noch einen Pudding in mich rein geschaufelt habe, geht es mir gleich viel besser und ich lasse mich erleichtert gegen die Wand fallen.

Oliver stellt das Tablett beiseite und ergreift mit etwas ernsterer Stimme das Wort:

"Felicity, wir müssen reden.
Darüber, dass du mich bezüglich des Abends angelogen hast."

Plötzlich werde ich wirklich wütend.

Wie konnte er, der größte Lügenkönig von allen, der dessen Leben einzig und allein eine Lüge ist, mir vorhalten ihn angelogen zu haben?!

Ich antworte im anscheinend etwas zu energisch, was ich an seinem leicht erschrockenen Gesicht erkennen kann:

"Ich habe nur gelogen, damit du dich in Ruhe erholen kannst!

Die Wahrheit zu wissen, wäre in deinem Zustand absolut nicht gut gewesen.

Ja, ich habe dieses Urteil allein gefällt, aber wie oft entscheidest du etwas, ohne John oder mich einzubeziehen!

Wir stehen immer hinter dir, Oliver,

Warum lässt du dir denn nicht einfach mal helfen?!"

Nach einem Moment der Stille gibt Oliver etwas von sich, mit dem ich nicht gerechnet hätte:

"Es tut mir leid, Felicity.

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