Kapitel 12 - Das Fass das überläuft

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P.o.V. Felicity

Ich saß noch lange in Versteck und habe über das nachgedacht, was passiert ist.

Der Überfall, das verpasste Dinner, die Entführung, der Anschlag und der Streit.

All das nagt heftig an mir.

Nach einiger Zeit kann ich mich endlich dazu aufraffen das Versteck zu verlassen und Kurs auf das Krankenhaus zu nehmen.

Während ich auf dem Weg zu seinem Zimmer bin versuche ich die Gedanken an das Bevorstehende zu unterdrücken, aber es will mir einfach nicht gelingen.

Zigtausende Szenarien wie unser Gespräch verlaufen könnte schießen mir durch den Kopf, doch das was sich mir jetzt bieten wird, hätte ich nie für möglich gehalten.

Ich will gerade die Zimmertür öffnen, als ich Stimmen vernehme.

Oliver ist nicht allein, sondern Laurel ist bei ihm.

Ich entscheide mich nicht hinein zu gehen, bleibe jedoch an der Tür stehen.

"ERST SAGST DU MIR, DASS DU MICH LIEBST OBWOHL DU OFFENSICHTLICH IN SIE VERLIEBT BIST, UND JETZT LÜGST DU MICH AUCH NOCH SO DREIST AN?!

WIESO TUST DU MIR DAS DENN IMMER AN, WIESO MUSST DU IMMER LÜGEN?!"

Höre ich Laurel aufgebracht brüllen.

Ich habe Laurel noch nie so energisch erlebt.

"Ich kann das erklären! Ja, ich liebe sie. Ich habe lange darüber nachgedacht und war sehr verwirrt aufgrund meiner eigenen Gefühle, aber plötzlich sind sie ganz klar für mich und ich kann mir nicht erklären warum ich nie gemerkt habe, was ich für sie fühle.

Es tut mir Leid, dass ich so ein schlechter Exfreund bin, ich wollte und will dich nur einfach nicht verlieren. Nicht schon wieder."

Ich fühle mich als wäre gerade etwas in mir kaputt gegangen.

Ich weiß nicht ob ich es schlimmer finde, dass Oliver eine mir noch unbekannte Frau liebt, Laurel seine angebliche Liebe gestanden hat oder dass ich von all dem nichts wusste.

Es tut einfach verdammt weh und ich kann mir beim besten Willen nicht rational erklären warum.

Meine Beine fangen an zu laufen, weiter und weiter bis auf eine Toilette.

Meine Maskara ist verschmiert.

Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich weine.

Aber jetzt fließen die Tränen wie aus Eimern und ich kann und will sie auch nicht mehr aufhalten.

Nach einiger Zeit sind alle Tränen aufgebraucht und ich stehe einfach nur stumm vor dem Spiegel.

Ich beschließe noch ein letztes Mal an Olivers Zimmer vorbei zu gehen nur um zu sehen ob alles in Ordnung ist.

Doch als ich mich seinem Zimmer nähere, höre ich die Stimme eines Mannes.

Ich habe sie noch nicht oft gehört, aber sofort wieder erkannt.

Es ist McCullough!

Ich lausche an der Tür (Zum zweiten Mal an diesem Tag) und was ich höre verängstigt und schockiert mich zu tiefst:

"Oliver Queen, sie sind den Tod zwar nicht wert, aber ich werde gnädig mit ihnen sein.

Viele große Verbrechenskonzerne und Organisationen haben Angst vor ihnen, wussten sie das?

Und wissen sie auch, was das für mich bedeutet?

Je mehr Kunden interessiert sind desto öfter wird mir der Betrag gutgeschrieben.

Meine Kunden müssen ja nicht wissen,  dass sie nicht der einzige sind, der sie tot wissen will.

Auch für mich ist ihr Tod von Vorteil, ehrlich gesagt waren sie mir schon immer ein Dorn im Auge, aber nicht mehr lang..."

Und er führt seinen Bösewichtmonolog weiter fort, doch ich höre schon gar nicht mehr richtig zu.

Ich nehme all meinen Mut zusammen und schleiche Leise in das dunkle Zimmer.

Auf der Kommode neben der Tür steht ein leeres Glas.

Ich trete von hinten näher an meinen Gegner ran,

Packe das Glas fest mit beiden Händen und schlage es so fest wie nur irgend möglich gegen McCulloughs Kopf.

Er sackt zu Boden und wird ohnmächtig.

Einen Moment lang schaut mich Oliver ungläubig an.

Kann ich einen Funken von Stolz in seinen Augen sehen?

In diesem Moment kommen alle Gefühle auf einmal wieder hoch, der ganze Schmerz den ich fühle und das schlechte Gewissen.

Es ist als würde es sich alles zu einem riesigen Schneeball formen dem ich jetzt ganz plötzlich nicht mehr stand halten kann.

Plötzlich sind die Tränen wieder da und mit ihnen der bittere Beigeschmack von meinen verzweifelten Versuchen Olivers Aufmerksamkeit zu gewinnen in der Vergangenheit.

Also sacke ich zusammen und weine laut auf dem Boden.

Ich hatte erwartet, dass Oliver angeekelt ist, mich für seltsam hält oder meine Situation nicht versteht, aber nein.

Er steht auf, legt seine Decke über meinen Rücken und hockt sich neben mich auf den Boden unter die Decke.

Seinen Arm legt er um meine Schulten und er streicht mit seinem Daumen beruhigend über meinen Arm.

Augenblicklich fühle ich mich geborgen und sicher.

Plötzlich wird die Zür geöffnet und ein paar junge Ärtzte stürmen ins Zimmer.

Sie rufen die Polizei und diese legt den Gesuchten McCullough zufrieden in Handschellen.

Auch unsere Zeugenaussagen nehmen sie vorsichtshalber mit auf, aber ich glaube nicht, dass das viel an seinem Urteil verändern wird.

Nach all dem Trubel sind wir endlich wieder allein.

Wir sitzen noch immer genauso da eit vorhin und die ersten Sonnenstrahlen scheinen durch das Fenster.

Ich höre Oliver noch sagen:

"Wir müssen über die Sache reden."

Doch bevor ich ihm antworten kann, bin ich schon in einen  ruhigen Schlaf gefallen.

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