Kirche

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„Das kann doch nicht...!"rief jemand erschrocken und ich wurde wach. Müde blinzelte ich die Person an die da mit vorgehaltenen Händen und kichernd neben der Couch stand. Irgendwann erkannte ich dass es Mia war und Brian in der Tür stand. „Egal was ihr nehmt, hört auf damit!" murmelte ich und vergrub mein Gesicht in der Bettdecke. Dom legte seinen Arm über seine Augen. „Zieh dir was an!" murmelte er und grinste als er mir die Decke langsam weg zog. „Dom!" fauchte ich und wickelte mich in die Decke um aufzustehen. „Wie spät?" fragte ich und sah dann selbst auf die Uhr.

Um 11 Morgens. Ich sammelte meine Klamotten auf dem Boden zusammen und wackelte die Treppe hoch. Mia folgte mir sofort, danach Brian. „Jules was lief da?" fragte sie und setzte sich wieder auf den Rand der Badewanne. „Wartet kurz Mädels. Julia mach dich fertig, wir wollen dann nach Mexiko!" Mia sah Brian geschockt an, „Mexiko?" Er nickte und verließ das Zimmer. „Wir wollen Braga stellen und Fenix muss sterben!" sagte ich kalt und putzte meine Zähne. „Wieso sagt mir das keiner? Einen Drogenboss stellen? Mein Bruder, mein Freund und meine beste Freundin fahren ins Ungewisse. Das darf nicht dein Ernst sein!" wetterte sie und schlug mit der flachen Hand gegen die Wand. „Dann frag mich lieber zu letzter Nacht aus!" gab ich nach und wollte mir ihre aufsteigenden Tränen ersparen.

Sie lächelte matt, doch den Gedanken an Mexiko konnte sie nicht wegschieben. „Ihr habt doch aufgepasst oder?" fragte sie dann irgendwann als ich gerade mit meinen Haaren beschäftigt war. Hatten wir? „Weiß nicht!" sagte ich und kümmerte mich nicht weiter darum, Mia nickte nur. Ich ging die Treppe mit ihr herunter und da saßen die beiden Männer am Küchentisch. Dominic sah mich nicht an und Brian war besorgt über das was kommen würde. Dominics Reaktion irritierte mich und ich setzte mich nicht zu den beiden. „Ich warte im Wagen!" sagte ich und zog meine Jacke an. „Du fährst bei mir!" sagte Dom und damit war das Gespräch beendet. Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und Mia stand neben mir. „Julia du musst wieder kommen! In einem Stück bitte! Ist das klar?" fragte sie besorgt und schüttelte den Kopf.

Ich nickte und strich über ihre Hand. Dom und Brian kamen zu dem Auto und verabschiedeten sich von ihr. Ich sah Giselle am Fenster, sie machte sich ebenfalls bereit zu gehen. Wir fuhren ab und ich sah etwas wehmütig zurück. Würde ich das alles hier wieder sehen? Und vor allem, warum war Dominic so abweisend? Ich sah ihn immer wieder kurz an und seine Mine veränderte sich von Bretthart zu Steinhart. „Was ist?" fragte ich dann irgendwann überlaut. Er sah mich nicht an und fuhr mit der Zunge über die Lippen. Nichts. 1000 Dinge schossen mir durch den Kopf was ich falsch gemacht haben könnte, doch kein Grund war Grund genug. Irgendwann starrte ich einfach nur aus dem Fenster, es brachte nichts mit ihm zu reden, denn wenn er nicht wollte, dann wollte er nicht. „Julia!" begann er irgendwann.

„Ach halt einfach die Klappe. Ich hab keine Lust mich jetzt aufzuregen!" murmelte ich und rutschte tiefer in den Sitz. „Ich hab überlegt!" sagte er und sah mich an. „Ich will die ganze zeit mit dir reden und du hast kein Bock und wenn du schnippst muss ich springen?" fragte ich und sah ihn ungläubig an. „Wir sollten damit aufhören!" sagte er und ahnte dass es Ärger geben würde. „Jetzt? Nachdem du mich ins Bett bekommen hast willst du aufhören? Du hast ja alles was du wolltest, da kann man auch damit aufhören!" Er sah mich an und wurde sauer, so sauer wie schon lange nicht mehr. „Julia! Willst du die Entscheidung treffen? Ich zieh hier die Notlinie! Ich will dich nicht entscheiden lassen müssen zwischen ihm und mir! Verstehst du das nicht? Es ist viel zu ernst geworden!" Ich schüttelte den Kopf. „Konzentrier dich aufs Fahren!"

„Du bedeutest mir immer noch viel. Das wird sich nicht ändern, aber ich will nicht dass es dich kaputt macht. Lieber sehe ich dich glücklich bei Han als das ich dich mit aller Kraft bei mir halte und du unglücklich bist!" Es war wundervoll wie er das sagte, trotzdem machte es mich traurig. Er hatte ja Recht, doch ich wollte entscheiden, nicht Dominic sollte das für mich tun. „Kann ich nicht auch mit dir glücklich sein?" fragte ich und unterdrückte das ich wieder weinen musste. „Mit einem Verbrecher?" fragte er und schmunzelte. „Han ist wohl keiner? Mia? Ich? Selbst Brian wird es hoffentlich bald einsehen das ihm das Bulle sein nicht steht!" erklärte ich und drückte meine Stirn gegen seine Schulter. „Alles wird gut!" sagte Dom und küsste mich.

„Nein. Wird es nicht!" dementierte ich und schüttelte den Kopf. Wir fuhren mit den Autos durch das Gelände, keiner durfte wissen das Dominic Toretto über die Grenze fuhr. Dann waren wir dort wo Brian kein Bulle mehr war, in Mexiko. Unser weiterer Weg führte uns zu einer kleinen Kirche, sie war baufällig, aber wunderschön. „Dominic, sollte ich jemals heiraten, dann hier!" sagte ich und er lächelte. „Bin ich da dabei?" Ich zuckte nur die Schultern. Wir stiegen aus und guckten das die Autos gut versteckt waren. „Hinter dem Gerüst im Inneren warten wir! Er wird allein in die Kirche gehen! Nur der Pfarrer ist ebenfalls drin! Julia bleib..." „Brian!" knurrte ich und sah ihn böse an. „Du bist doch unsere Kleine!" verteidigte er sich und knuffte mich in den Arm. „Na dann zeig mal was du kannst! Geh vor!" sagte Dominic und nickte zu der kleinen Hintertür.

Ich zögerte und auch Brian war stutzig. „Du kannst doch Julia nicht..." Doch ich wollte nicht hören wie jung und unerfahren ich war, mir meiner Pistole in der Hand ging ich mehr oder weniger mutig vornweg. Noch niemand war in der Kirche, Dominic hatte das geahnt, er wollte wissen ob ich es machen würde. Da war ich, geduckt hinter einem Gerüst und stolz. Ein Mann kam in die heilige Halle, der Pfarrer. Dom ging mit gezogener Waffe auf ihn zu. „Hey! Pfarrer hör zu und nimm die Hände hoch!" Der Mann tat das erschrocken und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. „Wenn Braga kommt, kein Wort das wir hier sind! Mach dich so schnell du kannst aus der Schusslinie! Verstanden!?" fragte Dominic scharf und der Mann nickte eifrig, dann kam Dom wieder zu uns.

„Das hätte auch ohne Waffe funktioniert!" meckerte ich und sah ihn vorwurfsvoll an. Dom zog mich zu sich. „Halt jetzt die Klappe Grünschnabel!" flüsterte er und hielt mich fest. Ob es an der Situation lag? Trotz allem was er im Auto gesagt hatte war er so nah bei mir. Wieder öffnete sich die Tür. Braga? Ja, er war es und zwar allein. Giselle hatte gute Aussagen gemacht. Er gab dem Pfarrer Geld und fiel dann vor ihm auf die Knie um zu beten. Der Pfarrer erkannt seine Chance und machte sich aus dem Staub. Dom und Brian liefen vor und ich folgte. Dom hielt sein Gewehr in die Richtung seines Kopfes. „In einer Kirche?" fragte Braga und grinste. „Halt die Fresse!" knurrte ich und trat ihm gegen den Fuß. „Süß. Ist sie deine Schwester die er gebumst hat?" fragte Braga und versuchte Dominic sauer zu machen, er klappte.

Er nahm das Gewehr in den Anschlag, bereit zu schießen, abhalten würde ich ihn nicht. „Seid wann bist du ein Held?" Die Fragen von Braga waren bissig, er dachte immer noch er hatte die Oberhand. Dom zögerte, „Bin ich nicht. Also töte ich dich nicht! Der Bulle wird dich über die Grenze bringen, dort wird bestimmt was deine Strafe ist! Aber fenix hat sein Leben verwirkt!" legte Dom fest und nahm die Waffe runter. Brian zog Braga nach oben und wir beeilten uns unbemerkt aus der Kirche zu kommen. Braga fuhr bei Brian mit und ich wieder bei Dom, erst langsam und leise und dann entfernten wir uns immer schneller von der Kirche, bis wir wieder in dem Teil der Wüste mit dem Tunnel waren. „Es läuft gut oder?" fragte ich und gerade als ich das fragte erschienen weitere Wagen in den Rückspiegeln. Bragas Männer, allen voran Fenix.

Liebe ist stärker als Hass..!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt