Kapitel 4

3.4K 120 5
                                    

Als Adelaide durch den Wald lief, fragte sie sich, was ihr dritter Schultag mit sich bringen würde. Sie wunderte sich, wie Mr. Phillips auf ihre Rückkehr reagieren würde. Sie hoffte, dass Anne da sein würde, da sie ihre einzige Freundin war.

Sie ging um eine Ecke, um den einzig wahren Gilbert Blythe zu sehen. Ein teuflischer Plan bildete sich in ihrem Kopf und sie rannte durch den Wald, in seine Richtung.

"Buu!" schrie Adelaide als sie hinter ihm war. Er sprang auf und drehte sich um, um sie anzusehen.

"Wofür war das denn?" fragte er sie, während er eine Hand auf seine Brust legte. Sie kicherte und lief neben ihm her.

"Das war, weil du mich gestern erschreckt hast." sagte sie ihm. Er verdrehte seine Augen.

"Wirklich? Du bist immer noch nicht darüber hinweg?" fragte er und sie schüttelte den Kopf.

"Du musst lernen, dass ich für eine sehr lange Zeit ein Groll sein kann, Blythe." sagte sie und lachte wieder.

"Ich dachte wir dürfen nicht miteinander reden" sagt Gilbert plötzlich.

"Oh, nur in der Schule, wo uns der wiedergeborene Teufel, auch bekannt als Josie Pye, sehen kann." sagte Adelaide ihm und streicht sich ihr Haar hinter ihr Ohr.

"Also können wir an anderen Orten reden? Deutest du an, dass du mich irgendwo ausserhalb der Schule sehen willst?" Gilbert sah sie aus dem Augenwinkel an und grinste. Sie fühlte Schmetterlinge im Bauch, wenn er ihren Namen sagte.

"Vorsichtig, sonst könnte es scheinen, als ob du mich magst Gilbert." Adelaide ignoriert ihre geröteten Wangen und sagt sich selber, dass dies vom kalten Wind kommt.

"Was? Dich mögen? Unmöglich!" übertrieb er. Sie lachten beide, aber hielten an, als sie das Schulhaus sahen.

"Du gehst vor. Ich warte hier einige Minuten." sagt sie zu ihm und er nickt. Gilbert ging ins Schulhaus, aber nicht ohne dem platinum haarigen Mädchen einen letzten Blick zuzuwerfen.

.............

Zu Adelaide's erstaunen ignorierte Mr. Phillips sie den ganzen Tag, als würde sie nicht existieren. Es machte ihr überhaupt nichts aus, solange das bedeutete, dass sie keine Fragen vor der Klasse beantworten musste.

Josie hatte sich so weit weg wie möglich von ihr gesetzt, nicht das Adelaide sich beschweren würde. Sie wollte auch nicht in ihrer nähe sein. 

Diana hatte sie angelächelt, also hatte sie vielleicht doch eine Freundin, wenn sie Gilbert nicht mitzählte. Gilbert und Adelaide waren nicht wirklich 'Freunde', aber Adelaide fand es schön jemanden zum reden zu haben, auch wenn es ausserhalb der Schule war.

Adelaide seufzte erleichtert, als Mr. Phillips sie endlich entliess. Kinder liefen aus dem Schulhaus, um nach hause zu kommen. Sie nimmt ihre Bücher von ihrem Tisch und läuft als letzte aus dem Schulhaus.

Adelaide lächelte und nickte Diana schnell zu und bereitete sich auf den langen kalten Weg durch den Wald vor.

Als sie näher an die Kreuzung kam, ein Weg führte in die Stadt und der andere aufs Land, dort wo sie lebte, hörte Adelaide jemanden sprechen. Sie fokussierte sich auf das Geräusch und sie fand heraus, dass das Geräusch aus einer kleinen Holzhütte kam. Es war zusammengebrochen, als wäre es extrem alt und abgenutzt.

Adelaide erreichte es und sah hinein. Darin sass Anne und las einem Tannzapfen eine Geschichte vor.

"Anne! Was in aller Welt?" kreischte Adelaide, erschrocken von dem Mädchen, dass in der Hütte sass. Anne sprang geschockt auf.

"A-Adelaide, was machst du hier?" stotterte sie.

"Ich laufe nach hause. Was machst du?" antwortete Adelaide.

"Marilla zwingt mich in die Schule zu gehen, aber ich möchte nicht, also bin ich hier her gekommen und unterrichte mich selbst. Ich weiss ich sollte sie nicht so hintergehen, aber du hast ja gesehen wie alle mich gehasst haben. Ich habe nur-" redete Anne daher, wie üblich.

Adelaide legte ihre Hände auf Anne's Schultern, um sie damit zu stoppen. 

"Es ist in Ordnung, ich bin mir sicher sie kann nicht wütend auf dich sein. Ich gehe mit ihr rede und finde es heraus." sagte Adelaide und Anne nickte. Adelaide umarmte sie zum Abschied und lief nach Green Gables.

Sie wusste es war das richtige, es Marilla zu erzählen, aber sie fragte sich, wieso sie nicht selber darauf gekommen war. Zur Schule zu gehen war eine Verschwendung, aber ihre Mutter würde es vielleicht erfahren wenn sie schwänzen würde.

Als sie in Green Gables ankam, klopfte Adelaide an der Tür und lächelte breit, als Marilla die Tür öffnete.

"Hallo, ich bin Adelaide, eine Freundin von Anne."

"Eine Freundin?" fragte Marilla und zog ihre Augenbrauen hoch. Adelaide nickte und fragte sich, ob sie das richtige tat. Sie war Anne's einzige wahre Freundin neben Diana und sie verratet sie.

"Brauchst du etwas, Liebes?" fragte Marilla, und das traurige Gesicht von Anne in der Schule kam ihr in den Sinn.

"Ähm, Ich, Ich kam für..." startete Adelaide und lies ihre Augen über Green Gables wandern um nach einer entschuldigung zu suchen.

"Ich kam um mit ihm zu sprechen!" erklärte Adelaide, während sie auf den Jungen zeigte der gerade die Pferde fütterte.

"Du bist hier für Jerry?"

"Ja, ähm Jerry. Wir kennen uns, aber es ist eine lange Geschichte. Danke! Ich gehe jetzt und rede mit ihm." lächelte Adelaide lächelte unbeholfen und winkte Marilla kurz zu und rannte zu dem Landarbeiter, Jerry.

"Hey" Adelaide sah in mit grossen Augen an und sah wieder zurück zu Marilla, die sie beobachtete. Adelaide legte ihre Arme um ihn und gab ihm eine Umarmung, und ergriff die Gelegenheit und wisperte ihn sein Ohr.

"Tu so als würdest du mich kennen, bitte." wisperte sie und löste die Umarmung. Er nickte und blickte sich fragend an.

"Okay, danke das du meine Frage beantwortet hast, Jerry. Ich sehe dich später! Sag deiner Familie, dass ich sie vermisse!" rief Adelaide, um sicherzugehen, dass Marilla sie hörte und rannte nach hause. Adelaide hoffte, dass sie mit ihrer Vermutung, dass er eine grosse Familie hatte richtig lag.

Jerry starrte ihr hinterher. Sie war ziemlich seltsam.

"Jerry, woher kennst du sie?" fragte Marilla als er zum Haus kam.

"Oh, sie war ... meine Nachbarin vor einer langen Zeit. Meine und ihre Familie waren befreundet!" stotterte er. Marilla nickte und akzeptierte seine Antwort. Sie ging wieder hinein und wunderte sich, wieso sie Adelaide nicht schon früher gesehen hatte.

Adelaide rannte nach hause, erst als sie sah, wie Anne mit einem hängendem Kopf nach Green Gables lief, hielt sie an.

"Ich habe es ihr nicht gesagt. Es ist nicht meine Entscheidung, also machst du damit weiter, wovon du denkst, dass es das richtige ist, Anne." sagte Adelaide zu ihr. Beide Mädchen lächelten, und liefen ihre Wege nach hause.

wondrous (Gilbert Blythe fanfic) german translationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt