Kapitel 18

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Das Paar kam schliesslich bei Gilbert zu Hause an, nachdem, was alles mit Billy passiert war. Das Lächeln verliess Adelaides Gesicht nie. Als sie bei Gilbert zu Hause ankamen, waren die einzigen Worte, die gesprochen wurden, waren, das Adelaide sich auf die Theke setzten solle, solange Gilbert die medizinische Versorgung holte. Sie verdrehte die Augen, gehorchte aber. Sie bewegte ihre Füsse hin und her, während er ihre Fingerknöchel mit einem feuchten Lappen reinigte und starrte ihn an, als er einen Verband um ihr Gesicht band. Als er fertig war, setzten sie sich an den Esstisch.

"Es hat sich herausgestellt, dass Billy nicht sehr gut schlagen kann. Ich bin etwas enttäuscht von ihm", fing Adelaide ein Gespräch an. Gilbert schüttelte den Kopf und lachte.

"Du bist absolut verrückt." Sagte er mit einem Lächeln zu ihr. Sie zuckte die Achseln und grinste zurück. Obwohl sie nun einige Schnitte im Gesicht hatte und ziemlich müde aussah, konnte Gilbert nicht leugnen, wie schön Adelaide ansah. Ihre Haare waren unordentlich, aber die kurzen blonden Wellen sahen immer noch hübsch aus.

"Oh! Ich habe seit heute einen Job!" Erzählte Adelaide aufgeregt. Er warf ihr einen verwirrten Blick zu, der sie aufforderte, weiterzureden.

"Nun, ich bin in die Bäckerei gegangen, die von Mr. Kallens, weisst du? Er und seine Frau sagten etwas darüber, dass ich perfekt für die Arbeit geeignet bin, und ich habe aus purer Panik akzeptiert." Erklärte sie und zuckte ab und zu die Achseln. Gilbert beobachtete, wie sich ihre Lippen bewegten und ihre Augen aufleuchteten. Die Art und Weise, wie die Morgensonne ihre Haut schimmern liess, faszinierte den Jungen. "Ja? Das ist grossartig. Ich habe mich nach einem Job umgesehen, aber nichts hat wirklich zu mir gepasst." Gilbert runzelte die Stirn. Er wusste, dass er Adelaide bald seine Pläne mitteilen musste. Er konnte sich bereits vorstellen, wie die Traurigkeit in ihrem Gesicht sein Herz in zwei Teile reissen würde.

Der Adrenalin schub aus dem Kampf hatte endlich nachgelassen, Adelaide kehrte zu ihrem 'normalen' ich zurück und bemerkte etwas an dem lockigen Jungen vor sich. Seine Augen hielte eine Unmenge schmerzhafter Geheimnisse, als hätte er das Gewicht der Welt auf seinen Schultern. Adelaide stiess einen tiefen Seufzer aus und stützte ihren Kopf auf ihren Hand ab und sah auf den Tisch. 

"Adelaide, ich muss dir etwas sagen." Sprach Gilbert plötzlich. Er hatte entschieden, es ihr jetzt zu sagen, da er wusste, dass er vielleicht nicht noch eine Chance bekommen würde um ihr zu sagen, dass er gehen würde. Obwohl er wusste, dass es sie beide auseinander reissen würde, war Adelaide ein intelligentes Mädchen; sie würde es verstehen. Obwohl sie noch recht jung waren, kümmerte sich Gilbert zu tiefst um sie. Es gab so viele unausgesprochene emotionale Bindungen, die die beiden zusammen hielten, ohne dass sie es wussten.

Adelaide nickte und deutete ihm somit, fortzufahren. Sie behielt eine ernste Miene, war aber innerlich in Panik. Was wollte er ihr sagen?

"Ich habe nicht vor, hier zu bleiben. Es ist zu viel, alleine in diesem Haus zu sein, mit all den Erinnerungen an meinen Vater, die noch frisch sind. Ich werde versuchen, auf den Schiffen zu arbeiten." Sprach Gilbert, als ihm die Tränen in die Augen stiegen.

Adelaide öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn aber wieder, als sie merkte, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte. Sie hatte erwartet, dass so etwas bald passieren würde. Verlust war unvermeidlich und verursachte normalerweise eine Kettenreaktion. Sobald jemand weg war, neigten andere dazu, auch zu gehen.

"Nun, ich freue mich für dich, wenn du etwas findest, das du gerne tust." Adelaide kam nichts besseres in den Sinn.

Bald hatte sie das Gefühl, das es Zeit war, nach Hause zu gehen. Sie Sonne ging langsam unter und liess eine Reihe von Orange und Rosa am blauen Himmel.

Als sie sich zum gehen bereit machte, umarmte Adelaide Gilbert fest. "Geh nicht, bevor ich mich richtig verabschiedet habe." Sagte sie ihm mit wissenden Augen und alles was Gilbert tun konnte, war zu nicken. Er sah ihr nach und sah die Flecken auf ihrem hübschen gelben Kleid. Ihre Gestalt verschmolz schliesslich mit dem schönen Himmel, als dessen Farbe immer dunkler wurde. Gilbert schloss schliesslich die Tür und seufzte. Wie konnte er so jemanden durch seine Finger gleiten lassen? Nur die Zeit konnte sagen, was Gilbert tun sollte. 

Die richtige Wahl würde bald in den Sternen stehen, genau neben der Reinheit der jungen Liebe, die hell in den Himmel eingeätzt worden war.

wondrous (Gilbert Blythe fanfic) german translationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt