Kapitel 6

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Ich seufzte und begann zu erzählen: „Also, da ist so ein Typ und der sieht ziemlich gut aus, aber ich habe ihn heute in der Stadt mit einer Frau gesehen. Ich glaube, dass sie seine Freundin war." „Nur weil er mit ihr in der Stadt gewesen ist, heißt das nicht, dass es seine Freundin ist. Wir sind ja schließlich auch zusammen in der Stadt gewesen und sind kein Paar.", sagte sie. „Aber sie haben so vertraut gewirkt. Wer soll sie denn sonst sein?", erwiderte ich niedergeschlagen. Nadja verdrehte die Augen und sagte: „Keine Ahnung wer sie ist, aber du gibst doch sonst nicht so schnell auf. Spann sie ihm doch einfach aus." „Möglicherweise gibt es da noch ein kleines Detail, das ich die nicht erzählt habe.", sagte ich und kratzte mich am Hinterkopf. Nadja zog fragend die Augenbrauen hoch. „Es ist mein Lehrer.", beichtete ich ihr. „Der, dem du auf dem Schulhof hinterher geschaut hast?", fragte sie. Ich nickte, woraufhin sie etwas hysterisch sagte: „Der ist doch viel zu alt für dich!" „Es sind ja nur neun Jahre.", antwortete ich. Sie verdrehte dich Augen und erwiderte: „Du solltest dir das aus dem Kopf schlagen. Das wir so oder so nicht gut enden."

Ich saß nach der Pause auf meinem Platz und wartete angespannt auf Stef.. ich meine Herr Felder. Ich hatte mir vorgenommen ihn mir aus dem Kopf zu schlagen, was allerdings nicht so gut funktionierte. Als endlich die Tür aufging und er in der Tür stand, blieb mir die Luft weg. Er hatte ein enges schwarzes Hemd an, was seine ohnehin schon definierten Muskeln betonte. Okay, vergessen wir, was ich gesagt habe. Ihn zu vergessen würde jetzt sowieso nicht mehr funktionieren. Ich folgte ihm mir meinem Blick, bis mir die Sicht von einer Horde wilder Mädchen versperrt wurde, die aufgesprungen sind und zum Pult gelaufen sind. Ich hörte angestrengt zu, was sie sagten, was zum Glück nicht so schwer war, weil die Mädchen unglaublich laut redeten. „Herr Felder, wir haben da mal eine Frage. Also es gibt da so eine Serie, die vor kurzem rausgekommen ist und da spielt eine gewisse Sofie Felder die Hauptrolle. Die Schauspielerin hat ja den gleichen Namen wie Sie und sieht Ihnen auch ziemlich ähnlich. Ist sie mit Ihnen verwandt?" Stefan kratzte sich verlegen am Hinterkopf und antwortete dann: „Ich hatte gehofft, dass das niemandem auffällt, aber ja, das ist meine kleine Schwester." Die paar Mädchen fingen an zu kreischen und fragten: „Oh mein Gott! Könnten Sie uns ein paar Autogramme besorgen?" Er nickte widerwillig und schickte sie auf ihren Platz zurück. Vielleicht hatte Nadja recht und es war nicht seine Freundin sondern seine Schwester.
Während wir eine Aufgabe machen sollten, die ich sowieso nicht verstand und stattdessen etwas zeichnete, spürte ich einen Blick auf mir. Erst versuchte ich es zu ignorieren, aber irgendwann empfand ich es als äußerst lästig und schaute auf. Es war Stefan, der mich schon fast in Trance anstarrte. Als sich unsere Blicke trafen, hielt er den Blickkontakt noch kurz, bevor er auf ein Blatt, das auf dem Pult lag, sah.
Die Mädchen eine Reihe vor mir, die wohl gerade mit der Aufgabe fertig geworden sind, begann über einige Charaktere einer Serie zu reden. „Hey, über welche Serie redet ihr?", fragte ich sie leise. Eine der beiden drehte sich um und sagte mit zickigem Unterton: „Danger Love natürlich! Die Serie in der Sofie Felder mitspielt!" Sie drehte sich wieder weg. Ich verdrehte die Augen. Warum mussten manche Mädchen so zickig sein?

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