PoV Stefan:
Seit dem Ereignis mit Lukas, war nun eine Woche vergangen. Ich hatte nicht mehr außerhalb des Unterrichts mit Lukas geredet und bin ihm so gut es ging aus dem Weg gegangen. Es war zwar das komplette Gegenteil von dem, was ich wollte, aber, wie Tobi mir schon nach der ersten Annäherung gesagt hatte, wenn ich meinen Job behalten wollte, musste ich so tun, als wäre es niemals passiert. Ich tat zwar nicht so, als wäre nichts gewesen, sondern war viel verschlossener als sonst, aber ich verlor kein Wort darüber. Nicht mal Tobi hatte ich davon erzählt.
Ich hatte gerade meine letzte Stunde an diesem Tag hinter mir und war auf dem Weg zum Lehrerzimmer, als ich plötzlich am Arm in einen Raum gezogen wurde. Schnell wurde die Tür zugemacht und als die Person sich zu mir umdrehte, sah ich in das Gesicht von Lukas. Seit dem Tag des Vorfalls hatte er des Öfteren versucht mit mir zu reden, jedoch hatte ich es bis jetzt geschafft dem Gespräch auszuweichen. "Du gehst mir aus dem Weg.", sagte Lukas leise. Ich seufzte und antwortete: "Lukas, du musst das verstehen. Das mit uns funktioniert nicht. Es wäre zu gefährlich. Der Kuss war ein Fehler, ich hätte mich niemals darauf einlassen dürfen." "Nein, der Kuss war kein Fehler. Jedenfalls für mich nicht. Stefan, ich habe das bewusst getan. Ich habe Gefühle für dich und du kannst nicht leugnen, dass du sie zumindest teilweise erwiderst.", sagte Lukas bestimmt und kam einen Schritt auf mich zu. Ich nahm seine Hände und erwiderte: "Ja, ich empfinde etwas für dich, Lukas. Aber es geht nicht. Es darf nicht sein. Ich würde damit mein Amt als Lehrer aufs Spiel setzten." "Es muss ja niemand davon erfahren.", lenkte Lukas ein. Ich schüttelte den Kopf und sagte: "Nein, es geht nicht. Solange du mein Schüler bist, kann ich das nicht machen. Tut mir leid." Traurig ließ ich seine Hände los und sah ihm kurz in die Augen, bevor ich mich abwandte und ich Richtung Tür ging. Kurz vor der Tür, die Hand schon an der Klinke, blieb ich stehen. Ich spürte Lukas' traurigen Blick in meinem Rücken. Ich konnte es einfach nicht. Ich konnte einfach nicht die Tür aufmachen und gehen. Ich rang mit der Zwiespältigkeit in meinem Kopf. Die eine Seite wollte unbedingt zu Lukas zurück, doch die andere befahl mir zu gehen und damit meinen Job zu retten. Ich wusste, dass ich auf die vernünftige Seite hören sollte, aber es ging nicht. Somit drehte ich mich wieder um und ging auf Lukas zu. Er schien verwirrt zu sein, aber das war mir gerade egal. Ich legte meine Hände an seine Hüfte und legte meine Lippen auf seine. Er atmete erleichtert aus, schlang seine Arme um meinen Hals und erwiderte den Kuss.
Als wir uns voneinander lösten, sah er mich fragend an und sagte: "Ich dachte, du kannst das nicht machen." "Ja und es stimmt auch, aber das ist mir gerade egal. Jedoch hab ich eine dringende Bitte an dich. Kein Wort zu niemandem, auch nicht zu deiner besten Freundin.", antwortete ich ihm, woraufhin er mich überrascht anschaute und fragte: "Woher weißt du, dass Nadja meine beste Freundin ist?" "Du bist nicht der Einzige, der hin und wieder eine bestimmte Person beobachtet.", sagte ich zwinkernd. "Als würde ich jemals jemanden beobachten.", sagte er grinsend und legte seine Lippen erneut auf meine. Zufrieden erwiderte ich die zärtliche Geste.

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Lukan
Roman d'amourNach dem Studium begann Stefan seine Lehrerkarriere an einem Gymnasium. Doch dort traf er jemanden, der sein Leben veränderte und ihn zu einer schweren Entscheidung zwang. Wie wird er sich entscheiden? (Das Shipping ist sonst nicht im Internet zu f...