Kapitel 20

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PoV Stefan:
Seufzend trat ich aus der Dusche und band mir ein Handtuch um die Hüfte. Obwohl ich etwa 30 Minuten geduscht hatte, fühlte ich mich dreckig. Was hatte ich mir überhaupt dabei gedacht einfach mit irgendeinem wildfremden Typen rumzumachen? Das entsprach überhaupt nicht meinem normalen Verhalten. In Gedanken versunken verfolgte ich die Wassertropfen, die von meinen Haaren über mein Gesicht liefen und dann auf meinen Oberkörper tropften, mit meinem Blick. Ich konnte die Berührungen des Unbekannten noch immer auf meiner Haut spüren, was mir eine von Ekel ausgelöste Gänsehaut bereitet. Ich wollte gar nicht daran denken, was passiert wäre, wenn ich dem nicht ein Ende gesetzt hätte, bevor er sich an meiner Hose zu schaffen gemacht hat. Und das alles nur, weil ich es Lukas heimzahlen wollte. Aber es hätte ihn doch sowieso nicht interessiert. Für ihn war ich nur einer von vielen. Was wir hatten, hat ihm nichts bedeutet. Ich habe ihm nichts bedeutet...
Nachdem ich mich abgetrocknet und mir meine Boxershorts angezogen hatte, schloss ich so leise wie möglich die Tür auf. Ich wollte Sofie nicht unbedingt begegnen, nachdem, was ich ihr vorhin an den Kopf geworfen habe. Vorsichtig schlich ich aus dem Badezimmer und wollte gerade nach rechts zu meinem Zimmer gehen, als ich Sofie mit verschränkten Armen an der Wand lehnen sah. Mit zwei schnellen Schritten stand sie genau vor mir und bevor ich reagieren konnte, gab sie mir eine schmerzhafte Backpfeife. „Was fällt die ein, so über Lukan und mich zu reden?!", fragte sie wütend. Ich hielt mir meine Wange, die jetzt vermutlich ziemlich rot war und murmelte kleinlaut: „Er hat angefangen." „Ist das dein Ernst? Er hat angefangen? Wo sind wir hier, im Kindergarten? Du bringst das wieder im Ordnung, verstanden?", erwiderte sie. „Ich denk nicht mal dran. Warum sollte ich das in Ordnung bringen? Er ist nicht weniger daran Schuld als ich. Eher im Gegenteil.", sagte ich stur. „Du bist so egoistisch, Stefan! Werd endlich erwachsen!", rief sie wütend. „Das kann ich nur zurück geben!", merkte ich, nun auch laut, an. Sofie gab einen empörten Laut von sich. „Ich versuche hier deine Beziehung zu retten!" „Ich habe dich aber nicht darum gebeten!", rief ich, ging zu meinem Zimmer und schlug wütend die Tür zu. Ich hatte echt keine Lust mich von meiner Schwester herumkommandieren zu lassen. Erschöpft ließ ich mich in mein Bett fallen. Ich hätte von Anfang an auf meine Vernunft hören sollen, dann wäre das alles nicht passiert.

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