Kapitel 12

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Magnus POV

Ich hörte Alexander beim singen zu, so wie am Abend zuvor. Ab und zu lächelte er zu mir, was mein Herz ein wenig erwärmte. Wie konnte mich eine Stimme nur so sehr berühren? Wie schaffte es Alec mich so zu berühren? Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich eine Hand auf meiner Schulter spürte.

Ich drehte mich um und sah in Jace's Augen. Er sah ziemlich wütend aus. Ich hatte nur mitbekommen, dass er und Alec zuvor geredet haben, aber über was bekam ich nicht mit.

"Wir müssen reden." schnaubte Jace. Ich runzelte die Stirn und nickte skeptisch. Ich wusste nicht, was nun passieren wird, also bereitete ich mich auf das Schlimmste vor. Er zog mih nach draußen, wo es leise.

Er stellte sich gegenüber von mir hin und verschränkte seine Arme. Ich sah ihn nur verwirrt an und wartete, bis er anfing.

"Was ist das mit dir und Alec?" fragte er.

"Was genau meinst du?" antwortete ich mit einer Gegenfrage.

"Du weißt genau was ich meine. Was willst du von Alec?" fragte er, etwas wütend.

"Ich weiß, dass du mich nicht leiden kannst, aber ich habe keine schlechten Absichten." antwortete ich ruhig.

"Genau, Ich kann dich nicht leiden und wenn du denkst du kannst jetzt einfach wieder in Alecs Leben kommen, dann hast du dich geschnitten. Du wirst ihm nicht nochmal weh tun." fuhr er mich an. Er wurde etwas lauter.

"Das habe ich auch nicht vor. Ob du es glaubst oder nicht, aber Alec bedeutet mir etwas." antwortete ich, ebenfalls etwas lauter.

"Das hat dich das letzte mal auch nicht davon abgehalten.." meinte er. Ich atmete tief durch.

"Hör zu, ich habe Scheiße gebaut und das ist mir klar aber ich war jung. Es tut mir leid was ich getan habe und könnte ich, würde ich es rückgängig machen. Ich verstehe es wenn Alec nichts mit mir zutun haben will, aber du musst es ebenso akzeptieren, wenn er etwas mit mir zutun haben will." gab ich zu. Jace sah mich an und schwieg.

"Ich schwöre wenn du ihn verletzt, wird es für dich nicht so sanft wie damals. Ich hatte ihn noch nie so fertig wie damals gesehen. Alec hat es verdient glücklich zu sein." sagte er nach einer Weile.

Er drehte sich um und ging wieder rein. Ich atmete durch. Er hatte Recht. Ich hatte nie wirklich darüber nachgedacht wie es Alec danach ging, weil ich das nie wollte. Über meine Fehler tiefgründig nachzudenken fiel mir schwer.

Auch ich drehte mich um und begab mich ebenfalls wieder nach drinnen. Mein Blick fiel zuerst zu Alec, welcher immer noch auf der Bühne stand. Er sah verwirrt aus. Er muss wohl mitbekommen haben, dass ich und Jace nach draußen gegangen sind.

Ich wendete meinen Blick ab und ging zu Celine, welche bei Izzy und den anderen an der Bar stand. Sie verstand sich anscheinend gut mit ihnen.

"Hey Mags, alles gut? Du siehst ziemlich fertig aus." fragte Celine und ich nickte nur. Ich machte mir Gedanken. Ich war mir nicht sicher ob das alles mit Alec wirklich eine gute Idee war. Was wenn ich ihn wieder verletze? Er hat sowas nicht verdient.

"Bist du dir sicher?" fragte sie nochmals nach. Ich sah zu Alec und überlegte was ich tun sollte. Er war mir wichtig. Zu wichtig. Ihn los zulassen würde schwer fallen aber mein schlechtes Gewissen frisst mich auf. Ich wendete mich wieder zu Celine und sie sah mich erwartungsvoll an.

"Ehm.. ja, ich fühle mich nur nicht so besonders. Ich glaube ich gehe nachhause." antwortete ich.

"Soll ich mitkommen?" fragte sie besorgt und ich schüttelte meinen Kopf. Ich wollte jetzt alleine sein. Ich musste nachdenken. Ich musste anfangen wirklich darüber nachzudenken was ich getan hatte.

"Ist schon okay, ich komm klar. Sag Alec.. dass ich mich nicht gut fühlte oder so.." antwortete ich und drehte mich um. Ich sah ein letztes mal zu Alec und verließ die Bar.

Es regnete. Als ich mit Jace draußen war, war alles noch trocken. Ich entschied mich trotzdem einfach zu laufen. Es war nicht weit und ich genoss den Regen. Ich machte mich als auf den Weg nachhause. Alleine.


Alec's POV

Ich sang den letzten Verse meines Songs. Ich sah in die Menschenmasse und suchte nach Magnus' Augen, doch ich konnte sie nicht finden. Ich hatte kurz nicht auf ihn geachtet und seitdem hatte ich ihn nicht mehr gesehen.

Noch viel mehr beunruhigte mich der Fakt, dass er mit Jace draußen war. Über was hatten sie geredet? Okay, wahrscheinlich über mich, aber über was genau?

Als der Song zu Ende war, bedankte ich mich bei den Gästen und verabschiedete mich. Ich hatte alle Songs gesungen und war somit fertig. Ich verließ die Bühne und suchte nach Isabelle und den anderen.

Ich sah mich um und entdeckte sie an einem kleinem Standtisch. Auch Celine war dort. Wo Celine war, konnte Magnus nicht weit sein. Ich ging auf sie zu und begrüßte sie.

"Du warst wie immer der Hammer." meinte Clary. Die anderen stimmten ihr zu und ich lächelte sie an.

"Danke. Ehm.. weiß jemand zufällig wo Magnus ist?" fragte ich in die Runde.

"Der ist nachhause gegangen. Ihm ging's nicht so gut." meinte Celine und ich runzelte meine Stirn. Vorher schien es ihm noch ganz gut zu gehen. Ich sah zu Jace, welcher unschuldig weg sah. Klar, hatte er etwas damit zutun.

Ich packte ihm am Handgelenk und zog ihn aus dem Kreis.

"Was hast du zu ihm gesagt?" fragte ich ihn wütend.

"Die Wahrheit, Alec." meinte er und ich rollte meine Augen.

"Welche Wahrheit? Rede Klartext!" meinte ich und verschränkte meine Arme.

"Dass er nicht denken soll, er kann hier einfach wieder aufkreuzen. Ich habe ihm gesagt, dass was er getan hat unverzeihlich ist. Dass es dir danach beschissen ging, und das nicht wieder passieren soll." gab Jace zu. Kein Wunder, dass er gegangen ist. Magnus konnte schon damals, als wir befreundet waren, nicht mit Schuldgefühlen umgehen.

"Hast du toll gemacht, Jace." antwortete ich.

"Alec, Magnus ist nicht gut für dich." meinte er.

"Halt dich da raus. Das geht dich nichts mehr an." fuhr ich an. Ich drehte mich um und ging. Ich nahm meine Sachen und verließ die Bar.

Ich stand vor der Bar und hatte nun zwei Optionen. Entweder ich gehe jetzt zu Magnus oder nachhause. Ich wollte mit Magnus reden, und ihm sagen, dass ich das nicht so sehe. Auf der anderen Seite machte ich mir Sorgen um mich selbst.

Ich habe nicht vergessen was Magnus getan hat, und ich würde lügen, wenn ich sagen würde ich hätte keine Angst. Ich will sowas nicht nochmal durchmachen. Ich hatte mich seitdem verschlossen und habe niemanden an mich ran gelassen, bis Magnus kam.

Er hatte wie damals, alle meine Wände die ich um mich aufgebaut hatte einstürzen lassen. Er war mir wichtig. Zu wichtig. Und nun musste ich entscheiden was ich tat.

Until we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt