Kapitel 20

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Magnus POV

Als ich wieder zuhause ankam, warf ich meine Jacke wütend auf das Sofa. Jetzt verstand ich wieso Alec es nicht mehr versuchen wollte. Dieser Nicolas sah dazu auch noch unverschämt gut aus. Eine Frage blieb allerdings offen. Wieso hat er mich geküsst, wenn er einen neuen Freund hat? Wieso alte Geschichten wieder ausgraben?

Ich war so wütend. Nicht auf Alec aber auf mich. Wieso war ich auch so dumm? Ich hätte einfach das Angebot von Leonard annehmen sollen und verschwinden sollen. Ich hätte niemals herkommen sollen. Ich ließ mich auf mein Sofa fallen und seufzte.

Was sollte ich jetzt machen? Es gab keinen Ausweg. Ich stand wieder auf und öffnete meine Minibar. Ich machte mir etwas starkes und trank es mit einem Zug aus. Das würde meine Probleme zwar nicht lösen, aber es lässt sie mich für einen Moment vergessen. Ehe ich mich versah, hatte ich den zweiten Drink geleert. Ich wünschte das alles wäre niemals passiert.

Alecs POV

Ich lag auf meinem Bett und starrte die Decke an. Es sind einige Stunden vergangen seitdem Magnus hier war. Er hatte mir erzählt, dass es ihm etwas bedeutet hatte und ich habe nichts geantwortet. Ich hatte ihm nur gesagt, dass es ein Fehler war, aber das war es nicht. Natürlich hatte es mir etwas bedeutet. Es ließ mich alles rundherum vergessen. Es war unbeschreiblich. Sowas hatte ich schon lange nicht mehr gefühlt.

Ich dachte er wäre hier, um mir zu sagen, dass er das nicht kann, weil er vorher auch immer abgeblockt hat. Ich fühle etwas für ihn, aber ich habe Angst davor. Ich wusste nicht was ich damit anfangen soll, vor allem weil ich dachte er fühlt nicht das selbe. Ich dachte nicht, dass ich es haben kann, oder behalten könnte.

Ich setzte mich auf, als jemand an meiner Tür klopfte. Ich gab ein 'Herein' von mir und die Tür öffnete sich. Es war Nicolas, aber dieses mal mit T-Shirt. Er blieb ihm Türrahmen stehen und verschränkte seine Arme.

"Hey uhm, alles okay bei dir?" fragte er. Er lehnte sich seitlich an und sah mich an.

"Wieso fragst du?" antwortete ich mit einer Gegenfrage.

"Naja, du sahst so fertig aus, nachdem dieser Typ abgehauen war. Was ist vorgefallen? Hatte ich irgendetwas damit zutun?" fragte er besorgt. Ich atmete tief durch und ließ mich wieder nach hinten fallen.

"Das war Magnus. Er was mein bester Freund in der Highschool, doch dann ist etwas vorgefallen und seitdem hatten wir keinen Kontakt mehr. Jetzt ist er wieder hergezogen und es ist viel abgegangen." erklärte ich im groben. Nicolas hörte mir aufmerksam zu.

"Und jetzt hat er mich hier gesehen und ist wütend?" fragte Nicolas. Ich nickte.

"Wütend, verletzt und bestimmt noch vieles mehr. Ich hatte ihn gestern geküsst und heute habe ich ihm gesagt, dass es ein Fehler war." meinte ich.

"War es das denn?" fragte er und ich schüttelte den Kopf.

"Nein, eigentlich nicht. Ich hatte nur Angst, dass er mich wieder abblitzen lässt" erklärte ich. und Nicolas grinste. "Was ist so lustig?" fragte ich verwirrt.

"Ich finde es witzig, dass du immer noch hier sitzt. Wieso gehst du nicht zu ihm und sagst ihm was du fühlst?" fragte er. Ich überlegte kurz und setzte mich wieder auf.

"Denkst du nicht, dass es zu spät sein könnte?" fragte ich und Nicolas schüttelte seinen Kopf.

"Es ist nie zu spät, und jetzt auf mit dir. Ich will nicht Schuld daran sein, dass du unglücklich bist." meinte er. Ich lächelte ihn an und stand auf.

"Danke man" meinte ich und er nickte lächelnd. Ich lief nach unten und schnappte meinen Autoschlüssel. Ich stieg in mein Auto ein und fuhr los. Es war nicht weit, also hätte ich eigentlich auch laufen können, aber so gings schneller.

Einige Minuten später, blieb ich in seiner Einfahrt stehen. Ich stieg aus und ging zu seiner Tür. Ich klopfte an und wartete ungeduldig, bis jemand die Tür öffnete. Es war Magnus, der mich überrascht ansah.

"Alexander? Was willst du hier?" fragte er. Er trat zu Seite und ließ mich eintreten. Er roch nach Alkohol.

"Magnus, bist du betrunken?" fragte ich und er schüttelte seinen Kopf. Er ging ins Wohnzimmer und schenkte sich sein nächstes Glas ein.

"Nein, ich bin nur ein bisschen beschwipst." meinte er. Gerade als er einen weiteren Schluck nehmen wollte, nahm ich ihm sein Glas aus der Hand, worauf er nur 'Hey' rief.

"Denkst du nicht du hast genug?" fragte ich. Magnus verschränkte daraufhin beleidigt seine Arme und setzte sich auf sein Sofa.

"Also was willst du hier?" fragte er sauer. Ich atmete tief durch und sah ihn an.

"Ich will reden." meinte ich und er lachte auf. Ich sah ihn verwirrt an.

"Das ist witzig, denn ich wüsste nicht, was es da zu bereden gäbe." meinte er. Er legte seine Füße auf den Tisch und lehnte sich zurück.

"Ich schon, ich war nicht ganz ehrlich zu dir." gab ich zu. Er rollte seine Augen und seufzte.

"Es ist okay, ich will nichts davon hören! Ich habe scheiße gebaut, ich weiß, aber es ist nicht okay mich zu küssen und dann einfach mit einem anderem Typen das gleiche zu machen. Ich weiß, was ich getan habe war unverzeihlich aber ich hatte meinen Grund." fuhr er mich an. Er stand auf und sah mich verletzt an.

"Und der wäre?" fragte ich.

"Weil ich dich so sehr geliebt habe. Ich habe dich geoutet, obwohl ich wusste, dass du das nicht wolltest, aber das habe ich getan um mit dir zusammen zu sein. Ich wollte nicht, dass wir uns verstecken müssen und ich habe voreilig gehandelt. Was ich getan habe war egoistisch, aber ich war jung." meinte er. Das war das erste mal, das er ein Wort darüber verloren hatte. Er hatte nie darüber geredet, was damals passiert ist.

"Und wieso hast du mich dann einfach zurückgelassen und neue Freunde gesucht?" fragte ich wütend. Das war der Punkt, den ich nie verstanden habe.

"Weil ich es nicht ertragen konnte, dass du mich hasst. Ich wusste, dass es falsch war dich zu outen und dich einfach alleine zu lassen, war nicht besser, aber ich hatte Angst, deshalb bin ich abgehauen." erklärte er. Ich starrte ihn nur an. "Hätten wir das dann geklärt? Ich will nicht mehr reden." meinte er und ging an mir vorbei. Ich lachte gespielt und sah ihm nach.

"War ja klar." meinte ich und er drehte sich wieder um.

"Was meinst du?" fragte er verwirrt.

"Du gehst, dann kommst du wieder. Einmal bauchst du mich und dann plötzlich wieder nicht. Du willst reden und dann wieder nicht." fuhr ich ihn an.

"Ich will nicht reden, weil ich weiß was du sagen wirst!" schrie er mich an.

"Du hast keine Ahnung was ich sagen werde!" schrie ich zurück. Ich und Magnus haben sich nie gegenseitig angeschrien, nicht mal damals.

"Okay fein, sag was du nicht lassen kannst!" meinte er und verschränkte seine Arme. Ich atmete tief durch und sah ihn an.

"Ich liebe dich Magnus. Das habe ich immer. Selbst als du mich geoutet hast, habe ich dich geliebt. Ich habe nie aufgehört und ich denke das könnte ich auch nie." gab ich zu. Magnus starrte mich überrascht an. Er räusperte sich und sah zu Boden.

"Aber wenn du mich liebst.. wieso dieser Typ? Und wieso hast du gesagt, dass der Kuss ein Fehler war?" fragte er verwirrt.

"Nicolas ist der Cousin von Simon. Er ist nur bei uns, weil bei Simon nicht so viel Platz ist und ich habe gesagt, dass es ein Fehler war, weil ich dachte, du wolltest sagen, dass du uns keine Chance mehr gibst." gab ich zu. Ich ging auf Magnus zu und nahm seine Hände. Er sah auf und sah mir in die Augen.

"Ich liebe dich auch, Alexander." antwortete er. Es war kurz still, bis er seine Lippen auf meine legte.

Until we meet againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt