D a r e n
Neugierig und zugleich auch kritisch unterzog ich die Frau mir gegenüber einer genaueren Musterung. Rae, die vor 10 Minuten in meinen Wagen gestiegen war und nicht mehr als ein knappes Nicken für mich übrig hatte, liess die Prozedur ohne mit der Wimper zu zucken über sich ergehen.
Diese auf vielerlei Hinsichten eindrucksvolle Frau war also mein Bodyguard.
Mein Interesse war zweifellos geweckt.
Eigentlich sollte ich froh sein. Ich bin wohl gerade noch so an einem Testosteron vollgespritzten Kasten vorbei gekommen. Ob nun Payne aber das nettere Übel war, stand noch aus. Jedenfalls war es ganz sicher das spannendere. Ich liebte Herausforderungen.
Aber mal abgesehen von dieser Überraschung, hatte Johnson recht.
Es sich mit seinem Bodyguard zu verscherzen, bevor der Job überhaupt angefangen hatte, war nicht gerade von Vorteil. Völlig unbedeutend von welchem Geschlecht mein neuer Schatten auch immer war.
Wobei nein, ich vermute, dass stimmte so nicht ganz. Frauen schienen mir da doch etwas nachtragender.
Zugegeben, das gestern war nicht gerade eine Glanzleistungen meinerseits gewesen. Aber man hatte mich auch eiskalt erwischt. Selbst jetzt wollte es mir nur schwer in den Kopf, dass diese Frau mir gegenüber in Anzug und hohen Schuhen für unbestimmte Zeit mein Leben beschützen sollte.Jedoch war Miss Payne zweifellos eine äußerst attraktive Erscheinung, was ich ja bereits gestern nur allzu offensichtlich kund getan habe.
Der Gedanke daran liess mich unweigerlich grinsen. Dieser Blick den sie mir zugeworfen hatte, wollte mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich war mir sicher, wären wir allein gewesen, hätte sie sich auf mich gestürzt.
Nur war das gestern eine vollkommen andere Frau. Wer auch immer die Garderobe für Miss Payne übernahm, hatte wirklich ein gutes Händchen. Irgendwas sagte mir -vielleicht die Art und Weise wie sie immer an ihrem Blazer herum zupfte- dass sie sich selbst niemals in solche Kleidung gesteckt hätte."Hat ihre Mutter Ihnen nicht beigebracht, dass es unanständig ist, zu starren?"
Überrascht blinzelte ich, fing mich aber schnell wieder und schenkte ihr mein charmantestes Lächeln, "Entschuldigen Sie, Miss Payne. Ich hätte sie nur fast nicht wieder erkannt."
Erst im Nachhinein bemerkte ich, dass meine Worte nicht gerade vorteilhaft gewählt waren.
Und ein Blick in Paynes Gesicht liess mich innerlich aufstöhnen.
Wie es aussah, entwickelte ich das unvorteilhafte Talent dafür ausgerechnet bei der Frau die mein Leben schützen sollte, von einem Fettnäpfchen ins Nächste zu treten. Ich schaufelte mir hier sprichwörtlich mein eigenes Grab."Was wahrscheinlich daran liegt, dass Sie gestern eher an meinem süssen Hintern interessiert waren als an meinen Gesicht.", konterte Payne zuckersüss.
"Touché.", grinste ich. Wobei ich mir nicht mal die Mühe machte, es abzustreiten. Wieso auch.
Sie hatte ja recht. Alles andere wäre gelogen.Ihr Blick, den ich als Antwort ihrerseits geschenkt bekam, hätte wohl jeden vernünftigen Mann zur Besinnung gebracht. Leider aber war schon allgemein bekannt, das Vernunft nicht gerade zu meinen Stärken zählte wenn es um das andere Geschlecht ging.
Stattdessen fing ich an, diesen kleinen Schlagabtausch zu geniessen.
"Ich schätze, eine Entschuldigung kann man von Ihnen nicht erwarten.", sprach Payne nun und musterte mich abschätzend.
Süffisant grinsend hob ich eine Braue und überschlug in aller Seelenruhe die Beine, "Ich bitte Sie. Ich entschuldige mich nie, Miss Payne."
Irgendwas sagte mir, dass es der Schwarzhaarigen all ihrer Beherrschung abverlangte, mir nicht ihren Mittelfinger zu präsentieren.
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Female Bodyguard
Aksi~Was ist Liebe ?~ Liebe ist eine psychische Haltung, die mit Gefühlen verbunden ist und unsere Wünsche und unser Handeln beeinflusst-. Und damit wären wir schon bei meinem Problem. Unser Handeln beeinflusst? Eine psychische Haltung mit Gefühlen?! ...