17. Alles eine Frage der Strategie

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Daren

"Ich bin damit nicht einverstanden. Das ist viel zu riskant.", von der Frau, die zuvor noch mit Theo und Odin draußen Ball gespielt und dabei fast schon unbeschwert und glücklich ausgesehen hat, war nichts mehr zu sehen. Nein, Payne war wieder ganz und gar in ihrer Rolle als Bodyguard und hatte nun meine Mutter im Visier.

Diese stand ihr am Tisch im Speisesaal gegenüber und erwiderte Paynes Blick völlig gelassen,"Ich kann Ihre Bedenken und Ihre Sorge verstehen, Miss Payne, aber es steht bereits fest."

Der Rest der Anwesenden im Raum waren schlau genug Abstand zu halten und die beiden Damen das selber klären zu lassen. Niemand wollte es riskieren, bei einen von beiden in Ungnade zu fallen.

Payne' Schulterblätter verspannten sich, ehe sie hörbar ausatmete und eindringlich meinte,"Wir können das nicht verantworten. Es könnte alles mögliche passieren."

"Ich bin mir unserer Lage sehr wohl bewusst, meine Liebe. Aber es gehört seit ich klein bin zu unserer alljährlichen Tradition. So viele Stiftungen sind auf diesen Abend angewiesen."

"Mit dem aller größten Respekt, aber Sie spielen damit mit dem Leben aller, Mrs. Swan. Das zu verantworten, wäre leichtsinnig."

Ich zollte meiner Mutter den Respekt, dass sie weder ihre Stimme erhob noch sonst ausfällig wurde als sie antwortete,"Ich verstehe Ihren Standpunkt, Miss Payne und danke Ihnen, für Ihre ehrliche Meinung. Aber die Sache ist beschlossen. Wir lassen uns das nicht nehmen.
Dylan hätte es so gewollt."

Beim letzten Satz trafen sich unsere Blicke und auch wenn selbst ich nicht vollkommen überzeugt war, konnte ich ihr da nicht widersprechen.
Der alljährliche Winterball war Dylan', sowie auch meine Lieblingsveranstaltung gewesen und jedes Jahr ein absoluter Erfolg. Ausserdem kam dabei die ganze Familie zusammen. Etwas was sonst kaum der Fall war.

Meine Mutter hatte es bis jetzt noch jedes Jahr geschafft, die vorherige Feier zu übertreffen. Sie legte all ihre Energie in diesen Abend und war berühmt dafür.
Dass er dieses Jahr ausfallen könnte, war unvorstellbar für die ganze Familie. Aber das hieß keineswegs, dass ich Payne' Standpunkt nicht auch verstand. Sie hatte schon recht. Denn auch Johnson hatte ähnlich reagiert, aber meine Mutter hatte ihrem langjährigen Freund dieselbe Rede gehalten wie jetzt Payne, bis dieser schlussendlich einlenkte.
Jedoch nicht ohne strikte Angaben zur Sicherheit gemacht zu haben. Die BSA wird auch einen überwiegenden Teil dazu beitragen, wie Mr Burton versprach. Die Information war jedoch erst zum jetzigen Zeitpunkt zu Payne und ihrem Team durchgesickert, sodass man sich vorstellen konnte, wie die Gruppe gerade dreinschaute.

"Wir sind hier bereits mit der Umstellung der Sicherheit beschäftigt, Payne. Es wird keine Überraschungen geben.", versicherte ihr Mr. Burton beruhigend, dessen Gesicht auf dem Bildschirm des Laptops auf dem Tisch abgebildet war. Rechts von ihm saß der blonde Lockenkopf und tippte eifrig auf den Tasten herum. Im Gegensatz zu den anderen Anwesenden schien er von der ganzen Diskussion zwischen meiner Mutter und Payne wenig angetan und war völlig in seine Arbeit vertieft.

Payne starrte ihren Chef einen Augenblick an und es schien mir fast so als würden sie die Diskussion stumm weiterführen, ehe sich Payne' Haltung zögerlich etwas lockerte, ehe sie geschlagen seufzte, "Das hoffe ich, Phil. Für uns alle."

Ihr gefiel die Sache nicht. Ganz und gar nicht, aber sie hielt die Klappe als Burton und Johnson die Vorkehrungen genauer erläutern, die für den Event getroffen werden mussten.
Johnson, ein Schatten seiner selbst, stand am Kopfende des Tisches und hatte somit die volle Aufmerksamkeit aller Anwesenden.
Meine rechte Hand und alter Freund sah aus als hätte er die Nacht kein Auge zugetan und dem war wahrscheinlich auch so. Er war vor zwei Tagen hier angekommen und würde mir hier vorübergehend zur Hand gehen. Meine Arbeit verlangt in den nächsten Tagen ein paar wichtige Entscheidungen und Deals, wobei ich nicht auf meinen engsten Vertrauten verzichten wollte. New York wird es schon ein paar Tage ohne einen von uns beiden aushalten.

Female BodyguardWo Geschichten leben. Entdecke jetzt